Ende der Saison – was bringt die nächste?

Während die Berge in Österreich rundherum schön langsam wieder ausapern und die letzten Frühjahrstouren anbrechen, geht auch die Saison der Wettkämpfer zu Ende. Das Beitragsbild zeigt übrigens keine Almröserl, sondern – genau schauen – Fellreste, die in einer ausgeaperten Aufsstiegsspur liegen…super erwischt von Simone Binder. Der Winter 2017 ist also fast vorbei, aber es gibt schon viele Pläne, wie es 2018 und in den Jahren danach weitergeht.

Winter…kommt er wieder?

Eine Grundsatzfrage geistert seit ein paar Jahren durch die Köpfe von Produzenten und Funktionären. Ja, der heurige Winter war vergleichsweise ganz gut, vor allem im Norden und im Jänner….aber was heißt das? Kommen wieder mal g‘scheite Winter oder müssen wir uns mit einer dauerhaften Veränderung der Schnee- und Temperatursituation anfreunden? Die Frage kann niemand beantworten, alles deutet aber darauf hin, dass die zukünftigen Winter später, kürzer und lokaler stattfinden werden. Keine gute Prognose, aber vermutlich muss man sich damit arrangieren. Wie sich das aufs Wachstum und die Verkaufszahlen in unserer Sportart auswirkt, kann man zwar kaum sagen, aber der langfristige Trend zeigt trotzdem deutlich nach oben.

Der Traum von Olympia

Seit der offiziellen Anerkennung von Skibergsteigen am 2.8.2016 durch das IOC gibt’s kaum eine Besprechung oder Presseaussendung zum Thema Tourengehen, in der nicht auf den bevorstehenden Olympia-Auftritt hingewiesen wird. Die ISMF Verantwortlichen bemühen sich auch seit Jahren redlich, die olympische Geschichte unserer Sportart nach 1948 wieder fortzusetzen. Nur: ganz so einfach ist das nicht. Während noch vor 2 Jahren als fix gegolten hatte, dass 2018 in Pjöngjang Skibergsteigen als Vorführbewerb zu sehen sein wird, ist das seit letztem Jahr vom Tisch. Die Hoffnungen konzentrieren sich nun auf Peking 2022. Die Chinesen investieren viel, viel Geld und Anstrengung in die Umsetzung wunderschöner Spiele, und die Gespräche mit der ISMF laufen schon seit geraumer Zeit. Nun wird’s drauf ankommen, ob die Compliance Richtlinien des IOC eingehalten werden können – Stichworte: Jugend, Nachhaltigkeit und Marketing – und ob ein geeignetes Wettkampf-Format gefunden wird. Dass in der vorgesehenen Gegend in China praktisch ausschließlich auf Kunstschnee gewerkelt werden müsste ist dabei wohl nicht so relevant wie der gerüchteweise aufkommende Widerstand der FIS.

Leider hatte sich kürzlich die alternative Hoffnung auf eine Bewerbung von Graubünden für Olympia 2026 ja in Luft aufgelöst, wo das Thema Skibergsteigen zweifellos ein großes gewesen wäre.

Jugend zuerst!

Ohnehin kommt vor Olympia noch ein anderes großes Ziel auf die Skibergsteiger-Familie zu. Bei den Youth Olympic Games in Lausanne 2020 gilt es als praktisch fix, dass das Skibergsteigen als Bewerb aufgenommen wird. Wie Innsbruck 2012 und Lillehammer 2016 gelten die YOG traditionell als Labor und Kindergarten für die jeweils folgenden Winterspiele. Die richtige Auseinandersetzung mit dem Thema Jugend 2020 scheint damit ein Garant für gutes Olympisches Abschneiden in der Zukunft zu sein. Die „Azzurri“ Armada der Jugendklassen bei der letzten WM in Tambre/Piancavallo scheint zu zeigen, dass zumindest die Italiener ihre diesbezüglichen Hausaufgaben bereits machen.

Das SKIMO Nachwuchscamp wirds als Koop zwischen SKIMO Austria und dem DAV übrigens auch im Dezember 2017 wieder geben, und zwar in Österreich. Dort können dann wieder 12 – 20-jährige erste Rennerfahrungen sammeln.

Weiterentwicklungen in der ISMF – Umgang mit Verbandskritik

In den vergangenen Jahren hat sich in unserem internationalen Verband ISMF sehr viel nach vorne entwickelt. Das Regelwerk wurde völlig überarbeitet und vereinfacht, die Partnerschaft mit INFRONT bringt laufend mehr Professionalität und Medienpräsenz und die Anti-Doping-Arbeit wurde zusammen mit SPORTACCORD institutionalisiert. Dass es trotzdem laufend Kritik gibt, sei es an der Abhaltung von Meisterschaften, an der Ausbildung oder an der Handhabung der Regeln liegt in der Natur der Sache einer wachsenden Struktur. Die ISMF ist ein Abbild seiner Mitglieder und Funktionäre. Wird sie weiterhin ernst genommen und mit kompetenten Leuten beschickt, wird sie sich auch weiter gut entwickeln. Die kommenden Challenges wie Olympia und das Thema TV/Marketing benötigen viel Fachwissen und engagierte Personen. Auf der Generalversammlung in Andorra von 16.-18.6.2018 wird dies spätestens schlagend.

Sudern aus der dritten Reihe und Schlechtreden ist zu wenig, Engagement ist gefragt! Dies hat Jakob Herrmann nun gezeigt und wir wünschen ihm als dem neuen ISMF Athletensprecher zusammen mit der Französin Laetitia Roux viel Weitsicht und Erfolg.

Weltcupsaison 2018

Wie üblich gibt’s um diese Zeit noch keine Aussagen zum nächsten ISMF Weltcup. Dennoch können wir bereits eine kleine Kaffeesud-Vorschau ohne jede Gewähr geben. Die erste Location der kommenden Saison wird am zweiten Dezemberwocheenende China mit einem Sprint und einem Vertical sein. Des Weiteren gibt es mindestens zwei italienische Bewerber, darunter nach 2010 wieder einmal eine Gruppe rund um das Rennen Dolomiti di Brenta in Madonna di Campiglio. Eine Location in Andorra hat sich auch für einen Weltcup beworben, dazu noch 2 Orte in Frankreich. Welche der Bewerber die EM abhalten wird, ist noch nicht bekannt.
Insgesamt gibt’s also für 2018 bereits volle Terminkalender, das Muster 5 Locations á 2 Rennen und eine Großveranstaltung wird ebenfalls beibehalten.

Wann kommt ein Weltcup im deutschsprachigen Raum?

Der große Erfolg des SKIMO Alpencup mit 433 Athleten mit insgesamt 960 Einzelergebnissen unterstreicht die Absicht, die drei Veranstaltungen in den Weltcup zu bringen. Während die Marmotta-Trophy schon jetzt sprungbereit ist, plant der Jennerstier einen Weltcup 2019 nach dem Neubau der Jennerbahn und bei der Hochkönig-Erztrophy soll es 2020 so weit sein. Dazu gibt’s in Westen Tirols auch noch einen aussichtsreichen Kandidaten, der sich grade in Stellung bringt. Die ISMF und auch die INFRONT stehen den deutschsprachigen Projekten sehr positiv gegenüber, das konnten wir in diversen Gesprächen im Winter heraushören.

Nach den bislang einzigen Weltcupbewerben 2007 und 2009 im Rahmen des Dachstein Xtreme in Ramsau und Schladming scheint es nun bald wieder so weit zu sein, dass das Startkommando im Weltcup wieder in Deutsch zu hören sein wird.

Top News

titelbild alpencup medienprasenz skimo austria 10. März 2025

SKIMO Alpencup 2025 im TV – super Zeiten!

Die Medienpräsenz des SKIMO Alpencups 2025 war bemerkenswert. Bevor wir am ... Mehr erfahren
mixedrelaypress 4 23. Februar 2025

Spanien sichert sich den Sieg im dritten Mixed-Relay-Rennen der Saison bei der MiCo2026-Testveranstaltung

Das dritte Mixed-Relay-Rennen der Saison bot einen intensiven und ... Mehr erfahren