Weltcup Clusone (ITA) Tag 3 – das Individual bringt 6. Rang in der Espoirklasse für Martin Weißkopf

Heiß her ging es heute für unsere Athleten im wahrsten Sinne des Wortes! Bei frühlingshaften Temperaturen und strahlendem Sonnenschein lieferte sich die internationale Elite der Wettkampf-Skibergsteiger ein brutales Rennen.

Pünktlich um 9.00 Uhr am Morgen folgte der Start zum Individual Race. Rund 300 Athleten (inklusive der offenen Klasse) befanden sich am Start, darunter auch unsere vier Österreicher, Martin Weißkopf, Daniel Rohringer, Martin Islitzer und Mario Hüttner. Nach dem gestern im Sprint nicht ganz so zufriedenstellenden Ergebnis hieß es heute „Vollgas geben“! Über 1.900 Höhenmeter waren zu überwinden, verteilt auf vier Aufstiege mit zwei Tragepassagen und vier Abfahrten. Durch die Kälte in der Nacht war der Schnee noch etwas gefroren und begann erst langsam aufzufirnen, dementsprechend schwer waren die Abfahrten im verspurten, freien Gelände. Beim heutigen Rennen ist wieder einmal zu Tage gekommen, wie enorm groß die Dichte an der Spitze ist. Wenngleich Favorit Matheo Jacquemoud (FRA) einen Start-Ziel Sieg lieferte, so waren ihm die Verfolger immer knapp auf seinen Fersen. Sein Landsmann William Bon Mardion war stets nur ein paar Sekunden hinter ihm, gleich darauf folgte eine Italienergruppe. Erst gegen Ende des Rennens stieß daraus Matteo Eydallin nach vorne, überholte Bon Mardion und ließ bis ins Ziel nicht mehr locker. Jacquemoud war aber für ihn nicht mehr einzuholen. Matheo Jacquemoud gewann somit in einer Zeit von 1:46.20 und fast eineinhalb Minuten Vorsprung vor Matteo Eydallin und William Bon Mardion.

Ein gutes Rennen lieferte Martin Weißkopf, der jedoch an diesem Wochenende scheinbar vom Pech verfolgt war. Bereits gestern „verschenkte“ er ja schon eine gute Platzierung aufgrund der Zeitstrafe. Heute begann für ihn das Rennen mit einem Stockbruch kurz nach dem Start, er bekam zwar gleich Reservestöcke, verlor aber dadurch wertvolle Zeit. Nichts desto trotz startete aber dann dafür umso schneller seine Aufholjagd und befand sich bald wieder in der guten vorderen Hälfte. Bei der dritten Abfahrt passierte das nächste Problem: der Schuh brach!

„Mir ist es heute wirklich sehr gut gegangen, meine Form wäre eigentlich perfekt gewesen, wären nicht die technischen Missgeschicke aufgetreten. Ich war zwischendurch in der Gesamtwertung stets so um den 15. Rang vorne, das hätte mindestens einen vierten Platz in der Espoirklasse bedeutet. Nach dem Brechen des Schuhs musste ich jedoch leider viele Athleten vorziehen lassen“, so ein etwas enttäuschter Martin Weißkopf.

Der 6. Rang in der Espoirwertung ist sich für ihn aber trotzdem noch ausgegangen, in der Gesamtwertung wurde es letztendlich der 20. Platz. Zwei bis drei Minuten weiter vorne in der Rangliste wäre für Martin durchaus realistisch gewesen, auch laut seinen eigenen Einschätzungen. Er war so zum Beispiel auch knapp an Sepp Rottmoser (GER) dran, der letztlich auf dem 12. Rang das Rennen beendete und damit in der Espoirwertung sogar noch Dritter wurde. Es tut damit weh, zu wissen, dass man etliche klingende Namen der Wettkampfelite vielleicht hinter sich lassen hätte können. Noch stehen aber zwei Weltcup Bewerbe am Programm in denen Martin seine derzeit wirklich sehr gute Form weiter ausreizen wird und hoffentlich ohne solchen Problemen wieder Top-Platzierungen nach Hause bringt.

Abgeschlagen in der hinteren Hälfte beendeten Daniel Rohringer und Martin Islitzer das Rennen. Beide kämpften mit den schwierigen Bedingungen und der Hitze, die vor allem beim ersten Anstieg sehr groß war.

„Mir fehlte heute einfach die Kraft. Im Vergleich zu den letzten Rennen ist es mir an diesem Wochenende absolut nicht gut gegangen. Ich hoffe, dass sich das für die noch folgenden Bewerbe in der weiteren Saison wieder ändert“

Daniel Rohringer

Daniel Rohringer etwas enttäuscht nach diesem Weltcup Wochenende, das er im Individual noch mit dem 32. Rang (12. in der Espoirklasse) beendete. Martin Islitzer erreichte als 30. (11. Rang in der Espoirklasse) noch knapp vor Rohringer das Ziel. Er ist zwar recht froh, dass es nach dem eher schlechten Saisonbeginn für ihn wieder leicht aufwärts geht, obwohl er sich heute bei dem langen harten Rennen noch nicht so wohl fühlte, wie er es gerne hätte.

Seinen ersten Individual Bewerb in der internationalen Szene beendete heute Mario Hüttner. Im Zuge der Jugendförderung des österreichischen Nachwuchses im Skibergsteigen wurde es dem 18-jährigen Tiroler ermöglicht, teilzunehmen. Er konnte bei beiden Rennen wertvolle Erfahrung für seine sportliche Zukunft sammeln, wenngleich der Rückstand heute im Individual noch sehr groß war. In Hüttners Juniorenklasse zeigte Toni Palzer (GER) wieder einmal seine Unschlagbarkeit: mit über 6 Minuten Vorsprung holte er sich souverän den Sieg.

Bei den Damen triumphierte Laetitia Roux (FRA) nach ihrem gestrigen Sprintsieg heute auch im Individual. Deutlich vor Mireia Miro Varela (ESP) und Gloriana Pellissier (ITA) erreichte sie als erste das Ziel.

Lobende Worte findet Trainer Alexander Lugger für die Veranstalter und er weiß immerhin wovon er spricht, nach der Unmenge an Weltcuperfahrung. Seiner Meinung nach war dies einer der besten internationalen Bewerbe, sowohl in Bezug auf die Streckenführung (heute ein sehr gut angelegtes, alpines Rennen), als auch auf die Stimmung während des Wettkampfes. Wie bereits gestern beim Sprint säumten etliche begeisterte „Anfeuerer“ die ganze Strecke, selbst am Berg oben waren überall Scharen an Leuten.

Am Nachmittag folgte für das Team noch die Abschlusszeremonie, bevor sich die Athleten wieder auf den (langen) Weg nach Hause machten.

Für die Österreichische Nationalmannschaft folgen nun noch zwei Weltcuprennen. Am kommenden Wochenende wird ein kleines Team nach Andorra reisen, das Finale führt die Mannschaft im April nach Tromsö (NOR).

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