Ehrung von Jakob Herrmann anlässlich seines Rücktritts vom Profisport

Der Salzburger Bergsportler Jakob Herrmann hat mit Saisonende 2023/24 seine Profikarriere als Skibergsteiger beendet. Was den 36-jährigen Werfenwenger seit geraumer Zeit umgetrieben hat, hat er nun tatsächlich durchgezogen. Mit dem Rekord im Skibergsteigen über 24.244 Höhenmeter aus dem März dieses Jahres im Gepäck, hat er am Höhepunkt der Karriere den Hut genommen.

In seiner 15-jährigen Karriere als Wettkampf-Skibergsteiger hat Jakob Herrmann eine beeindruckende Spur in der Szene gezogen. Dabei war es nicht nur der sportliche Erfolg, der ihn zu einem der beliebtesten Skibergsteiger international machte, sondern auch seine umgängliche und verbindende Art, mit Menschen umzugehen, egal ob Sportler oder nicht.

Der Tourismusverband Werfenweng hatte zusammen mit Jakobs Frau Andrea anlässlich des Ausstands aus dem Profisport zu einer Feier eingeladen….allerdings nur Partner, Freunde und Kollegen, den Hauptdarsteller selbst nicht…so plant man Überraschungen. Diese ist perfekt gelungen, denn erst als am 8.5.2024 um 18:00 Uhr die Werfenwenger Musikkapelle am Dorfplatz zu spielen begann, realisierte Jakob, dass es um ihn ging. Rund 150 Wegbegleiter aus ganz Österreich und dem benachbarten Ausland waren gekommen, um der Feier beizuwohnen. Und wer nicht kommen konnte, hat eine Videobotschaft geschickt. Viele Gratulanten stellten sich mit kurzen Statements ein, bevor mit Klängen einer Livemusik im Salzburger Skimuseum in einen stimmungsvollen und lustigen Abend gefeiert wurde.

Die Karriere des Werfenwenger Skibergsteigers im Schnelldurchlauf:

Jakob trat im Februar 2010 in Gastlosen in der Schweiz als Mitglied des SKIMO Austria Nationalteams erstmals bei einem ISMF Weltcuprennen an. Er belegte im Teamrennen zusammen mit Thomas Rohringer Rang 20.

Insgesamt 4 Podestplätze und unzählige Top10 folgten in den kommenden Weltcup-Jahren bei einem unglaublichen Rennpensum von bis zu knapp 30 Rennen pro Saison. Nach der Übergabe der Nationalmannschaft von SKIMO Austria an den ÖSV wurden Jakobs Leistungen 2018 mit einem Bundesheer-Leistungssport-Platz belohnt, was die Trainingsmöglichkeiten enorm erhöhte und Jakob zum Profisportler machte. Ein gigantischer Sprung, denn so sehr er auch von seinem Arbeitgeber als Lehrer gefördert wurde, die nötige Zeit für Training und Regeneration war zu knapp geworden.

Parallel zu den Erfolgen im Weltcup entwickelte Jakob sich zu einem der großen alpinen internationalen Skibergsteiger. Im La Grande Course, in dem die großen alpinen Rennen Europas zusammengefasst sind, feierte er um die 10 Podestplätze, darunter zwei renommierte Siege, nämlich 2018 dem Altitoy Ternua mit Kilian Jornet und 2021 bei der Adamello Ski Raid mit Wiliam Bon Mardion. Der Sieg 2022 der Patrouille des Glaciers mit Armin Höfl und Daniel Zugg in der Militärklasse war zweifellos auch ein Highlight. Der sicher geglaubte und verlorene Sieg bei der Pierra Menta 2018 ist jedenfalls etwas, was sich herausragend eingeprägt hat: Teampartner Kilian Jornet brach sich knapp vor dem Ziel in Führung liegend das Bein, das Team wurde als DNF klassifiziert, also eine Niederlage auf höchster Ebene.

Diese internationalen Top-Erfolge lassen unzählige Podeste und Siege bei der Mountain Attack in Saalbach und dem SKIMO Alpencup und 6 Staatsmeistertitel fast nur als schmückendes Beiwerk erscheinen, speziell die Mountain Attack und die Erztrophy waren für Jakob aber immer Herzens-Angelegenheiten.
Sommer- Erfolge wurden daneben von Jakob fast im Vorübergehen noch eingeheimst. Ob als Sieger 2013 beim Dolomitenmann mit dem Paragleiter oder als Sieger beim Hochkönigman oder als 3. Beim Großlockner Ultratrail 2021 als Trailrunner, Jakob punktet bei fast allen großen Events.

Nach dem Austritt aus dem Skibergsteiger-Nationalteam 2022 tüftelte er zusammen mit seinem Freund Philipp Reiter an der Idee, den bestehenden Rekord von Kilian Jornet zu brechen, wieviele Höhenmeter denn in 24 Stunden möglich sind. Im Jänner 2024 wurde der Rekordversuch in Altenmarkt dann zum Sturmlauf. 24.242 Höhenmeter nagelte Jakob scheinbar locker auf die Piste, überbot den Rekord von Jornet um ganze 756 Höhenmeter. Ein Statement für die Szene der Skibergsteiger.

Der Rückzug aus dem Profi-Renngeschehen war für Jakob damit klar und besiegelt. Die Sellaronda zusammen mit Teampartner Paul Verbnjak war im März 2024 das letzte offizielle Rennen für den Ausnahmesportler, dort setzte es mit Platz 3 nochmals einen Podestplatz.

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