Weltcup Clusone (ITA) Tag 2 – der Sprint

Ein sonniger Tag mit frühlingshaften Temperaturen erwartete die Weltelite im Wettkampf-Skibergsteigen heute in Clusone (ITA) beim dritten Weltcuprennen in dieser Saison. Am Programm stand aber – wie auch nicht anders zu erwarten – keine gemütliche Skitour, sondern einer der schnellsten, spannendsten und spritzigsten Bewerbe der Sportart: der Sprint.

Bereits gestern nach der Eröffnungszeremonie, die wirklich weltcupwürdig mit einer großen Parade das Wochenende bestehend aus Sprint am Samstag, 2.3.2013 und Individual Race am Sonntag, 3.3.2013 eröffnete, gab es für die Athleten im Zuge des Briefings im großen beheizten Zelt die ersten Infos zum Sprintbewerb. Es wurde von den Veranstaltern eine recht interessante und gute Strecke erbaut, bestehend aus Aufstieg mit Spitzkehren und anschließender Tragepassage, darauf folgte eine flotte Abfahrt durch Tore, inklusive einer eingebauten Schanze, ins Ziel noch eine kurze Skating-Passage. Die ganze Strecke war vom Start-Zielbereich aus einsehbar, dementsprechend groß war das Interesse der Zuschauer, die die spannenden Positionskämpfe der Athleten hautnah miterleben konnten. Die Stimmung war laut Berichten zufolge gewaltig. 80 der weltbesten Athleten fanden sich am Start ein, darunter vier Österreicher mit Daniel Rohringer (Gosau, Oberösterreich), Martin Weißkopf und Martin Islitzer (beide Prägraten, Osttirol) und Mario Hüttner (Söll, Tirol).

Martin Weißkopf, Daniel Rohringer und Martin Islitzer lieferten ein gutes Qualifikationsrennen und schafften somit alle drei den Einzug ins Viertelfinale. Etwas Pech hatte Martin Weißkopf bei diesem Lauf. Er hätte eigentlich die 8. Zeit erreicht, wäre ihm nicht eine Strafe von 15 Sekunden wegen Probleme bei der Skibefestigung in der Tragepassage auferlegt worden. Nur 8 Sekunden hätten ihn auf den Schnellsten der Qualifikation, Andreas Steindl (SUI), gefehlt. Umso mehr Gas wollte dann im Viertelfinale geben, um die zweite Stelle kämpfend passierte ihm der gleiche Fehler erneut, er musste stoppen und fiel somit auf den fünften Rang seiner Gruppe zurück. Das war das „Aus“ für das weitere Rennen – ohne diesen Fehler wäre ein Einzug in das Semifinale durchaus realistisch gewesen. Daniel Rohringer und Martin Islitzer beendeten ihre Gruppe auf dem fünften bzw. sechsten Rang und schieden damit ebenfalls im Viertelfinale aus.

So ergaben sich letztlich für unsere drei Athleten Platzierungen im hinteren Bereich (Weißkopf Martin 22. Senior/10. Espoir, Daniel Rohringer 24. Senior/11. Espoir, Martin Islitzer 29. Senior/13. Espoir), etwas ernüchternde Ergebnisse nach den guten Platzierungen bei der WM, wo sich ein fünfter und ein siebter Rang in der Espoirklasse (von ebenfalls 16 Startern in der Espoirklasse, gleich wie heute) für Weißkopf und Rohringer ausgegangen sind.
„Dieses Probleme beim Wechsel hatte ich bisher noch nie, blöd natürlich, wenn man dadurch nun genau beim Sprint die entscheidende Zeit verliert, wo es um Sekunden geht“, so ein enttäuschter Martin Weißkopf nach dem Rennen. Für ihn liegt das Hauptaugenmerk nun auf dem morgigen Individual Race. Auch hier ging sich für ihn ein siebter Platz in der Espoirwertung bei der WM aus, das Ergebnis möchte er morgen natürlich gerne wiederholen.
Zu Ende war es leider bereits nach der Qualifikationsrunde für Mario Hüttner in der Juniorenklasse, der mit dem Sprint heute sein erstes internationales Rennen bestritt und somit gute Erfahrungen sammeln konnte. Dies wird auch morgen sein vorrangiges Ziel sein.

Dominiert hat das Rennen einmal mehr Seppi Rottmoser (GER). Der Weltmeister im Sprint zeigte auch beim Weltcupbewerb, dass er in der Disziplin Sprint einfach unschlagbar ist. Drittbeste Zeit in der Qualifikation, Sieg in seiner Gruppe im Semifinale und letztlich die schnellste Zeit im Finale – den obersten Podestplatz hat er sich wahrlich verdient! Über Rang 2 darf sich auch heute der WM Silbermedaillengewinner Marcel Marti (SUI) freuen, Rang 3 geht an Italien durch Roberto Antonioli. Auf Rang vier folgt Andreas Steindl (SUI) vor seinem Landsmann und WM-Bronzemedaillengewinner Yannick Ecoeur auf Rang 5 und William Bon Mardion (FRA) auf Rang 6.

Die Juniorenklasse erinnert ebenfalls recht an die Ergebnisliste der Weltmeisterschaft. Der Sieg ging erneut an Corentin Cerutti (FRA) vor Toni Palzer (GER). Auf Rang 3 befand sich heute Luca Faifer (ITA).

Bei den Damen siegte die Favoritin und vierfache Weltmeisterin Laetitia Roux (FRA) vor den beiden Schweizerinnen Mireille Richard und Emilie Gex-Fabry.

Morgen starten unsere vier Österreicher im Individual, um 9.00 Uhr geht’s los. Der Wetterprognose sagt erneut sehr warme Temperaturen an, über Nacht ist es jedoch stets noch kalt. Für die Athleten heißt dies, dass der Aufstieg sehr heiß werden wird (die Strecke ist südseitig angelegt), der Schnee bei der Abfahrt jedoch sicher noch gefroren sein wird. Alex Lugger erwartet für sein Team damit schwere Bedingungen, die vor allem Martin Weißkopf aber sehr gut gute kommen können.

Nicht dabei sein wird übrigens wie ursprünglich angekündigt Jakob Herrmann.

Heute am Abend wird den Athleten im Briefing noch die genaue Route bekannt gegeben. Für die Senior- und Espoirklasse der Herren gilt es entweder fünf Anstiege mit einer Tragepassage und vier Abfahrten im Gelände auf 1.850 Höhenmeter verteilt zu überwinden, oder vier Aufstiege mit zwei Tragepassagen und drei Abfahrten verteilt auf 1.900 Höhenmeter als zweite Variante. Es wird auf jeden Fall ein sehr langes Rennen werden.
Auf Mario Hüttner in der Juniorenklasse warten zwischen 1.500 und 1.600 Höhenmeter, je nach Streckenführung, ebenfalls verteilt auf mehrere Aufstiege mit Tragepassage und mehrere Abfahrten im freien Gelände.

Wir werden natürlich auch morgen laufend aktuell berichten, auf der Webseite und auf unserer Facebookseite! Bis dahin heißt es wieder: Daumen drücken für unsere rot-weiß-roten Athleten in Italien!

Ergebnisliste nachfolgend:

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