Weltmeisterschaft Pelvoux Tag 2 – das Team Race

Hätte das österreichische Team ein Trainingslager in der Antarktis gemacht, dann wäre es für unsere Athleten sicher heute ein zusätzlicher Vorteil gewesen. Denn ein Rennen bei Starttemperaturen von minus 16 °C ist wahrlich kein Kinderspiel mehr…

„Da zieht man die kalte Luft derart ein, das tut schon richtig weh“, so der einstimmige Kommentar von Markus Stock und Thomas Wallner, dem einzigen österreichischen Team noch vor dem Start des heutigen Team Races.

Die paar Minuten im Rennanzug auf das Signal zu warten ist, vergehen hier fast wie Stunden, wenn die Kälte derart beißt. Und vor allem, da man weiß, dass es oben am Berg noch tiefere Temperaturen geben wird, inklusive Wind natürlich zwischendurch, eh klar! Das hört sich sehr nach gemütlichen Sonntagvormittag an… Aber zumindest hielt das Wetter, die Athleten hatten strahlenden Sonnenschein, der vermutete Schlechtwettereinbruch ab Mittag blieb (noch) aus.

Das Rennen selber bot den Athleten eigentlich alles, was ein richtiger alpiner Bewerb beinhalten soll. Aufstiege, Abfahrten, Tragepassagen mit Steigeisen und Klettergurt machten es den Athleten nicht leicht. Die Strecke war aber sehr gut angelegt, auch die Schneebedingungen waren hervorragend. Insgesamt gestaltete sich das Team Race durch die Streckenänderungen um einiges länger als laut Plan, über 2.500 Höhenmeter hatten die 34 Teams laut Startliste zu bewältigen, aufgeteilt auf 14 Wechsel. Insgesamt 23 Teams wurden letztlich insgesamt in Ziel erfasst, eines davon natürlich unsere Österreicher, die als gesamt 13., gezeichnet von der Tortur am Berg, in Vallouise einliefen.

„Vor allem am zweiten Anstieg vor der ersten Tragepassage war es schlimm. Aber bereits zu Beginn habe ich schon mit Seitenstechen gekämpft, ganz unüblich für mich, ich denke, das flache Atmen zu Beginn aufgrund der Kälte, hat dies ausgelöst. Es hat so wehgetan, sobald man einen tiefen Zug holen wollte brannte die Kälte richtig runter, daher war das Luftholen etwas auf die Außentemperatur angepasst und nicht optimal und natürlich“, so Thomas Wallner im Ziel.

Erst bei der Abfahrt lief alles wieder bestens und unser Team konnte hier erfolgreich noch zwei andere überholen. Mit einer Zeit von 3:03:45,1 erreichten sie schließlich als 13. das Ziel.

„Die Platzierung ist ok, der Rückstand auf die Führenden ist aber sehr hoch. Ein „Raufen“ um einen TopTen Rang ist sich gerade nicht mehr ausgegangen für unsere zwei“, so gibt Trainer Alexander Lugger ein positives, wenn auch kritisches Resümee nach dem heutigen Wettkampftag.

Einen überragenden Start-Ziel Sieg lieferte das französische Team bestehend aus Matheo Jacquemoud und William Bon Mardion. Zwischendurch war zwar der Zeitunterschied nicht allzu groß, aber die beiden ließen sich trotzdem nie die Führung abnehmen und erreichten so in 2:32:17,7 als erstes Team das Ziel in Vallouise. Matheo Jacquemoud konnte dabei einen Heimvorteil ausnützen, der 22-jährige wohnt in Vallouise. Dementsprechend euphorisch war die Stimmung als das Siegerteam im Ortszentrum im Ziel eintraf. Rund 2 Minuten hinter ihnen erreichten die beiden Italiener Manfred Reichegger und Matteo Eydallin das Ziel, an dritter Stelle mit nahezu demselben Abstand ein weiteres französisches Team mit Xavier Gachet und Alexis Sevennec. Rang eins bis neun war für unsere österreichischen Athleten ziemlich bald außer Reichweite, diese Platzierungen teilten die Spitzennationen Frankreich, Italien, Spanien und Schweiz untereinander auf, auf dem 10. Rang folgte mit bereits größerem Abstand das US-Amerikanische Team, vor Schweden, Norwegen und eben Österreich.
Bei den Damen ging der Sieg ebenfalls an Frankreich: Laetitia Roux und Axelle Mollaret erreichten mit großem Vorsprung vor dem Italienischen Team Pellissier und Nicolini und den Schweizer Damen Gex-Fabry und Mathys unter großem Jubel der Zuschauer das Ziel.

Wenngleich, wie Alex Lugger sagt, die Platzierung bei einem solch langen, harten Rennen durchaus ok sei, aber einen zu großen Rückstand aufweise, so muss unser Team in den Bewerben trotzdem noch ordentlich Gas geben, um den Stand der letzten Jahre im Ranking halten zu können. Morgen startet daher der Großteil der Mannschaft im Sprint und wird ihr Bestes geben. Die Sprintstrecke wurde heute Nachmittag schon ausgiebig besichtigt, liegt sie doch direkt vor der Unterkunft der Österreichischen Mannschaft in Pelvoux. Martin Weißkopf, Clemens Steinberger, Daniel Rohringer und Thomas Wallner werden morgen am Start sein. Michaela Essl ist noch nicht vollständig gesund und wird auf ärztlichen Rat noch nicht starten, sondern sich auf das Individual und Vertical Race konzentrieren. Markus Stock wird morgen ebenfalls eine Pause einlegen und erst dann wieder im Einsatz sein.
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