Weltcup Mondolè (ITA) – Tag 3: Individualbewerb

Das letzte Individualrennen der heurigen Weltcupsaison – und unsere ÖSV Nationalmannschaft hat es noch einmal ordentlich Krachen lassen! Martin Weißkopf lief in der Seniorklasse auf Platz 7 und erzielte das beste Ergebnis der Saison. Jakob Herrmann lieferte mit Platz 12 ebenfalls ein Top-Ergebnis ab. Die Juniorendamen Ina Forchthammer mit Platz 4 und Verena Streitberger mit Platz 5 hielten bei der Leistungsschau mit.

Weltcup Mondole Individual Skibergsteigen

Das heutige Individualrennen war ein würdiger Abschluss der heurigen ISMF Individual-Weltcupsaison. Auf Grund des vielen Neuschnees und Lawinenwarnstufe 3 konnte die Originalstrecke leider nicht gelaufen werden, aber der alternative Rundkurs hatte es dennoch in sich: Mit insgesamt 1.660 Hm auf einer Strecke von 20 km und unglaublichen 19 Wechsel (Fellwechsel, Tragepassagen, …) ließen sich die Veranstalter einiges einfallen und forderten die Athleten auf einer technisch anspruchsvollen Strecke. Dies zeigte sich nicht nur bei einer langen Gesamtzeit von 2:10:48 h durch den Sieger Kilian Jornet Burgada, sondern auch dadurch, dass einige Athleten wegen konditioneller Gründe aufgeben haben oder auf Grund von Materialdefekten aufgeben mussten.

ÖSV Team 3x unter Top10 und 3x unter Top15

Für die ÖSV Nationalmannschaft lief alles perfekt: Keine technischen Defekte und keine konditionellen Probleme. Nachdem alle acht Athleten im Ziel angekommen sind, waren sich alle einig: Das waren definitiv mehr als 1.800 Höhenmeter! (Bzw. 1.500 Hm/18 km für die Senior Damen und Junioren sowie 1.180 Hm/16 km für die Juniorinnen.)

Martin Weißkopf erzielte bestes österreichisches Saisonergebnis

MondoleWC_Individual_ Martin Weisskopf 8 _Bild Roland Hold_LRMartin Weißkopf (Prägraten/Tirol) sparte sich, taktisch klug, gestern seine Kräfte, da er nicht beim Vertical dabei war. Heute gab er umso mehr Gas und war von Anfang an unter den Top10 Läufern. Er nutzte die Gunst der Stunde und schaffte es nach einem Sturmlauf als 7. ins Ziel. Nach langem Warten und Zittern, ob sein sensationelles Ergebnis auch wirklich von der ISMF bestätigt wird – Weisskopf bekam während des Rennens fünf Strafminuten, weil er angeblich auf der Piste gefahren ist – kam zur Erleichterung aller und vor allem zu Martin’s großer Freude die Nachricht, dass dem Einspruch von Coach Alex Lugger stattgegeben wurde und Martin Weißkopf auf Rang 7 (2:15:51 h) bleibt!

Mit einem großen Strahlen im Gesicht, freute sich Weißkopf über sein bisher bestes Ergebnis und kann auf einen Zeitabstand von nur knapp fünf Minuten hinter dem Führenden auf einer so langen Strecke stolz sein:

„Mir fehlen noch die Worte. Es war einfach ein perfekter Lauf, am Anfang bin ich zwar etwas langsam weggekommen, konnte dann aber immer mehr pushen. Dass das Rennen so lang und schwierig war, ist mir entgegengekommen. Die brutalen Abfahrten habe ich sturzfrei drüber gebracht. Ein ideales Rennen, es entschädigt für den schlechten Saisonstart und zeigt, wo ich stehe!“

Weitere Top Ergebnisse der Herren

WC Mondole Individual_ Jakob Herrmann 2 _Foto_Willi Seebacher LRNeben Martin Weißkopf waren noch vier weitere Herren erfolgreich am Start. Jakob Herrmann (Werfenweng/Sbg) finishte das Rennen auf Platz 12 (2:18:09 h), was nach dem Long Distance Rennen Pierra Menta letzte Woche und dem gestrigen Verticalrennen, eine mehr als zufriedenstellende Leistung ist. 

„In der ersten Streckenhälfte war es noch etwas zäh, danach ist es immer besser gegangen. Die Spur wurde weicher und leichter zu gehen. Je länger das Rennen dauerte, umso mehr konnte ich aufholen. Nach einem kapitalen Sturz im bodenlosen Pulverschnee, habe ich zwar einige Zeit verloren, insgesamt ist es aber echt super gelaufen, ich bin sehr zufrieden.“

WC Mondole Individual_ Armin Höfl 6 _Foto_Willi Seebacher LRDer Steirer Armin Höfl (Krakau/Stmk) kam als 23. ins Ziel. Ein Top25 Ergebnis ist bei den heutigen Verhältnissen ein beachtliches Ergebnis, da immerhin 14 Skibergsteiger das Rennen in der Seniorklasse Herren nicht beendeten.

„Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, war aber selten so blau. Die Abfahrten und Wechsel waren dadurch nochmal schwieriger“

WC Mondole Individual_ Daniel Zugg 6 _Foto_Willi Seebacher LRDaniel Zugg (St. Gallenkirch/Vbg) schaffte es in der Espoirklasse auf Rang 6 (gesamt 22.):

„Sowohl die Anstiege in der tiefen Spur, als auch die Abfahrten, waren super hart. Mehr war leider heute nicht drinnen.“

WC Mondole Individual_ Stefan Fuchs 3 _Foto_Willi Seebacher LRBei den Junioren konnte Stefan Fuchs (Itter/Tirol) das Rennen auf dem 12. Platz beenden, musste aber Lehrgeld zahlen:

„Am ersten Anstieg war ich gut dabei, dann hat es mich aber gleich zerlegt. Die schweren Abfahrten und die vielen Wechsel waren sehr ungewohnt, das gibt es in Österreich gar nicht.“

Erfolgreiche Damen: Platz 4 und 5 bei den Juniorinnen

WC Mondole Individual_ Ina Forchthammer 1 _Foto_Willi Seebacher LRAuch bei den Damen war es ein spannendes und herausforderndes Rennen. Bei den Juniorinnen setzte sich Ina Forchthammer (St. Johann/Sbg) von Anfang an mit den drei besten Skibergsteigerinnen ihrer Klasse ab, konnte das Tempo trotz der extremen Streckenlänge gut halten und setzte mit Rang 4 ihren Run des Weltcup Wochenendes (nach dem 2. Platz beim gestrigen Verticalbewerb) in Prato Nevoso fort. Mit nur zwei Minuten Rückstand auf die 3. Platzierte war ein Podestplatz in greifbarer Nähe. Ina Forchthammer ist über ihren 4. Platz dennoch überglücklich:

„Das Rennen war extrem lang, ich war zum Ende hin sehr müde, hatte keine Kraft mehr. Das Überholen in der tiefen Spur war leider sehr schwierig und trotz eines guten Starts konnte ich keinen Angriff aufs Podium starten. Über den vierten Platz, mit dieser Zeit, bin ich aber wirklich glücklich.“

WC Mondole Individual_ Verena Streitberger 3 _Foto_Willi Seebacher LRDie Salzburger Teamkollegin Verena Streitberger (Maishofen/Sbg) war dem führenden Starterfeld stets knapp auf den Fersen, konnte aber nicht mehr aufschließen. Dennoch gelang der jungen Athletin eine super Platzierung mit Rang 5.

„Ich bin mein Tempo gut durchgegangen und habe auch keinen Sturz gebaut, aber die Oberschenkel haben gebrannt wie Feuer.“

WC Mondole Individual_ Heidi Bernsteiner 1 _Foto_Willi Seebacher LRUnd auch die dritte Dame im Bund, Heidi Bernsteiner aus Piesendorf (Sbg), finishte erfolgreich den Individualrundkurs. Wie bei den Herren gab es in ihrer Klasse Senior Women ebenfalls viele Ausfälle. Bei insgesamt sieben ausgefallenen Athletinnen freute sich Heidi Bernsteiner, den inneren Schweinehund nach der ersten Runde überwunden zu haben und über den 12. Platz. 

Heute Nachmittag sind unsere Athleten bei der Siegerehrung für das Vertical- und Individualrennen. Morgen gibt es noch einmal Medaillenchancen beim Sprint bevor alle ISMF Weltcupklassen – außer Long Distance und Gesamtweltcup – abgeschlossen werden.

 

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