Weltcup Tambre (ITA) Tag 2 – Individualrennen  

Ein flaches Rennen mit schwierigen und steinigen Abfahrten, das war die Ausweichstrecke beim Transcavallo in Tambre. Mit wenigen löblichen Ausnahmen für das ÖSV Team leider ein Tag mit einem mäßigen mannschaftlichen Ergebnis.

Update 23:00 Uhr: die offizielle Ergebnisliste ist online!

Ausweichstrecke in niedrigen Gefilden

Nachdem in den letzten Tagen rund um Tambre intensive Niederschläge zu verzeichnen waren, wurde die originale und wilde Strecke des Transcavallo in niedrigere Gefilde verlegt. Nur mehr knapp wurden die Wettkämpfer aus dem Wald gelassen, die berüchtigten langen Abfahrten wurden gegen Baum-Slaloms im Wald getauscht.

Flache Strecke, wilde Abfahrten

WC Transcavallo 2016 Individual_ 03 _Foto_Karl Posch LRDer Start oberhalb von Tambre wurde von den Organisatoren schon so gelegt, dass möglichst wenig Kollisionen passieren sollen, denn der erste Teil der Strecke war eng, ein schlecht präparierter Waldweg. Nach rund 2 Kilometern ging es erst in eine Spur, die ebenfalls sehr flach angelegt war. WC Transcavallo 2016 Individual_ 09 _Foto_Alex Lugger LREine lange Abfahrt, die von den Seniors und Espoirs 2 mal, von den Juniorinnen nur einmal zu bewältigen war, stellte zweifellos die große Herausforderung dar. Gefrorene Buckel, viele Steine, dichter Wald. Um die Höhenmeter (knapp 1.500) zusammenzubringen, kamen noch einige flache Schleifen im dichten Buchenwald dazu…und drei Tragepassagen, zwei davon nach unten im wahrsten Sinne über Stock und Stein.

Siege der Saison-Dominatoren

WP_20160219_11_09_20_ProBei den Herren gab es während des gesamten Rennens ständige Führungswechsel, Michele Boscacci (ITA), Toni Palzer (GER), Kilian Jornet (ESP), Wiliam Bon Mardion und Matheo Jaquemoud (beide FRA) matchten sich permanent auf engsten Zeitabständen. Zu guter Letzt konnte sich Kilian Jornet den Sieg in 1:50:17 sichern, hinter ihm ein nach einem (am Ende harmlosen) Sturz blutenden Toni Palzer und Michele Boscacci.
WC Transcavallo 2016 Individual_ 30 _Foto_Karl Posch LRBei den Damen war die Angelegenheit alles andere als eng. Die Französin Laetitia Roux – nach einer Knie OP im Sommer stärker als zuvor – dominierte das Damenfeld und siegte in 2:00:09 mit unglaublichen 5:35 Minuten Vorsprung vor Nahia Altuna Quincoces (ESP) und Jennifer Fiechter (SUI).

Österreichische Juniorinnen gut unterwegs

WC Transcavallo 2016 Individual_ 34 _Foto_Willi Seebacher LRIm überschaubaren aber starken Feld der Juniorinnen schlugen sich die beiden jungen Österreicherinnen Verena Streitberger und Ina Forchthammer gut. Mit Platz 5 schaffte es Streitberger in die Präsentation bei der Siegerehrung, 2 Minuten hinter ihr folgte Ina Forchthammer. Verena zu Ihrem Ergebnis:

„Ja, es ist gut gelaufen, und ich konnte Ina auf der langen Abfahrt noch überholen, das ist super. Wahrscheinlich hat mich meine Familie so angespornt, die stand heute als Schlachtenbummler am Streckenrand.“

Rot-weiß-rote Senioren  mäßig am Weg

Die Österreichischen starteten gut in den ersten Anstieg, von den 6 Startern waren nach der ersten Abfahrt aber schon 2 weniger im Spiel…Philipp Brugger brach die Bindung, Daniel Zugg gab nach technischen Problemen entnervt auf. Während Daniel Rohringer zur Spitzengruppe bald deutlich abriss, konnten die anderen drei Österreicher Jakob Herrmann, Martin Weisskopf und Armin Höfl den Abstand zur Spitzengruppe mit Plätzen zwischen 25 und 30 zunächst in Grenzen halten. WC Transcavallo 2016 Individual_ 68 _Foto_Willi Seebacher LRGegen Ende des Rennens konnte allerdings nur mehr Armin Höfl das Tempo halten und fuhr mit Platz 26 das beste Ergebnis der ÖSV Skibergsteiger ein, der Rückstand von 9:33 Minuten dabei durchaus gering.

„Ein super Rennen, ich bin echt zufrieden. Ich konnte eigentlich die ganze Zeit gut mithalten, nur die Bergab-Tragepassagen waren die Hölle, ich glaub mir fallen gleich die Zehennägel ab!“

WC Transcavallo 2016 Individual_ 07 _Foto_Alex Lugger LRMartin Weisskopf ebenso wie Jakob Herrmann rissen von Ihren Positionen ab und beendeten das Rennen unter Wert schließlich als 32. (Weisskopf) und 33. (Hermann) und waren tief enttäuscht. Herrmann sah einen Grund in der flachen Strecke zu Beginn:

„Ich habe mich leider mitreissen lassen und bin in den ersten flachen Streckenteil viel zu schnell reingegangen. Erst als die Steigung begonnen hat, hab ich das bemerkt, da war‘s dann schon zu spät.“

Daniel Rohringer finishte als 36. zwar mit einem gerade noch akzeptablen, für ihn persönlich aber ebenfalls enttäuschenden Rückstand.

WC Transcavallo 2016 Individual_ 53 _Foto_Willi Seebacher LRBei den Damen legte Heidi Bernsteiner eine über die Rennlänge gleichbleibende Leistung hin, verlor aber auf den schwierigen Abfahrten regelmäßig an Boden. Der errungene Platz 13 im Damenfeld ist für Bernsteiner im harten Weltcupumfeld in Ordnung:

„Meine Beine sind steinhart, die Abfahrten waren mörderisch. An meiner Skitechnik muss ich feilen, aber nächstes Jahr pack ich voll an!“

Michaela Essl fand hingegen garnicht in ihren Rhythmus, konnte dem Hauptfeld nicht folgen. Sie finishte schließlich auf Platz 19 und war darüber sehr enttäuscht.

Resümee

Headcoach Alexander Lugger hat den heutigen Tag schon abgehakt:

„Die jungen Dirndln waren gut unterwegs, und Armin hat wohl sein bestes bisheriges Rennen abgeliefert. Der Rest der Mannschaft war nicht auf dem Niveau, auf dem sie sein muss. Insgesamt sicher eine Enttäuschung.

Gast Christian Hoffmann

Als Gaststarter war Olympiasieger Christian Hoffmann am Start des Rennens. In einem soliden Lauf mit guten Abfahrten konnte er mit Platz 22 das beste Österreichische Ergebnis fixieren mit einem passablen Rückstand von 8:13 Minuten durchaus solide punkten

Sprint am Samstag

Morgen Samstag geht’s nun für die ÖSV Sportler zum Sprint…neues Spiel, neues Glück! Vielleicht läuft’s ja wieder so gut wie vor zwei Wochen bei der EM?

Parallel treffen gerade die Amateurteams hier ein, die Samstag und Sonntag das klassische Transcavallo Teamrennen bestreiten werden.

 

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