WELTCUP VALTELLINA OROBIE (ITA) TAG 3: Sprint
Sprintbewerbe sind im Skibergsteigen traditionell die Publikumsmagneten. Auf nur etwa 100 Höhenmetern werden die Ausscheidungsrennen so geführt, dass alle Elemente des Skibergsteigens – Aufstieg, Tragepassagen, Wechsel und Abfahrten – kompakt und übersichtlich einsehbar sind.
Im Veltlin-Tal, der Heimat des Grünen Veltliners, waren heute unsere Athleten zum zweiten Mal unterwegs. Nach dem gestrigen Individual gings heute auf eine perfekt präparierten und inszenierten Strecke im Sprint zur Sache. In einem wahren Krimi mit Stürzen und Disqualifikationen ging der Sieg bei den Herren an den jungen Deutschen Toni Palzer vor Roberto Antonioli (ITA) und Oriol Cardona Coll (ESP).
Die Damenwertung ging an Claudia Galicia Cotrina (ESP) vor Laetitia Roux (FRA) und Marta Garcia Farres (ESP).
Die Damen einmal mehr mit einem Jugend-Podestplatz
Das Ergebnis des Tages für Österreich erbrachte sicherlich Ina Forchthammer (20, St. Johann/SBG). Der Sprint liegt der jungen Pongauerin bekanntlich, und sie ging entschlossen ins Rennen. Routiniert und ruhig spulte sie ihr Programm in der Quali ab – 2-beste Zeit – und legte im Finale noch eins drauf. Der 2. Platz wurde es schließlich, Ina war begeistert:
„Ich bin total glücklich, das erste Mal am Podest in der Juniorenklasse! Schon in der Quali ist es mir gut gegangen, und im Finallauf hat dann alles gepasst, meine Wechsel haben auch super funktioniert. Das war ein coole Strecke heute, war richtig super!“
Leider schon in der Vorrunde schied Johanna Erhart (21, Schladming/STMK) aus. Sie war zwar in den Anstiegen durchaus dabei, zeigte jedoch Schwächen in der Abfahrt, war zu überlegt. Jedenfalls sammelte die Ennstalerin mit dem 18. Gesamtrang (Platz 6 in Ihrer Altersklasse Espoir) damit aber wichtige internationale Erfahrungen.
Weltcupneuling Stefan Steiner (18, Uttendorf/SBG) konnte sich leider nicht für den Einzug in die Finalis qualifizieren, schied in der Vorrunde aus. Auch für ihn gilt, dass sein 17. Platz vor allem mit der internationalen Erfahrung belohnt wurde, eine Investition in die Zukunft.
Lospech und eine Disqualifikation bei den Herren
Die vier österreichischen Herren der Senior Klasse konnte sich mit guten Zeiten allesamt für den Einzug ins ¼ Finale qualifizieren, hatten dann jedoch enormes Pech. Die Auslosung sah vor, Martin Weisskopf (Prägraten/TIROL) mit der 4.besten Qualizeit, Jakob Herrmann (Werfenweng/SBG), und Patrick Innerhofer (Bludesch/VLBG) in einem Lauf zu führen, dazu den italienischen Top-Athleten Michele Boscacchi.
Wie befürchtet stieg aus dem Lauf nur Martin Weisskopf ins ½ Finale auf – und auch das nur kurz. Eine strenge Auslegung des Reglements bescherte dem Osttiroler eine Disqualifikation im ¼ Finale, was einer Rückstufung auf den letzten Laufplatz entspricht. Das ernüchternde Ergebnis für Weisskopf lautete schließlich Platz 26, nachdem die Quali so gut gelaufen war.
Jakob Herrmann – in der Quali 14. – konnte trotz eines gebrochenen Stocks noch Platz 17 erreichen, Patrick Innerhofer landete auf Platz 25. Herrmann ist trotz des unglücklichen Loses durchaus mit der Platzierung zufrieden:
„Ich hatte ein total gutes Gefühl, der Materialdefekt ändert nichts dran, dass ich mit der 14.besten Qualizeit eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr habe. Sehr cool, freu mich auf die EM!“
Daniel Zugg (St. Gallenkirch/VLBG) konnte in seinem ¼ Finale nicht mithalten, versäumte den Anschluss und konnte nur als 4. im seinem Lauf abschließen. Er konnte sich schließlich auf dem achtbaren 19. Gesamtrang (7. In der Altersklasse Espoir) platzieren:
„Leider bin ich heute nicht auf Touren gekommen, es ist nichts gegangen.“
Resümee Weltcup Valtellina Sprint sehr positiv
Headcoach Alex Lugger ist mit dem Wochenende auch in Hinblick auf die EM in der nächsten Woche durchaus zufrieden:
„Unsere Leistungsträger sind allesamt auf dem richtigen Weg, die prozentualen Zeitrückstände auf die Führungsspitzen in den Klassen schmelzen dahin. Ich denke, dass die konsequente Arbeit der Sportler in der ÖSV Sparte Skibergsteigen langsam fruchtet. Der Nachwuchs hat natürlich noch Lehrgeld zu zahlen, ist aber top-motiviert. Insgesamt kann man im Österreichischen Skibergsteigen sehr positiv in die Zukunft schauen.“
Die nächste Station für die Nationalmannschaft der ÖSV Skibergsteiger ist die Europameisterschaft, die von 5.-7.2.2016 in Les Marecottes in der Schweiz stattfindet.
