Weltcup Marmotta Trophy Tag 2: das klassische Individualrennen – Bildbericht mit Ergebnissen

Zum achten Mal fand heute die Marmotta Trophy im Martelltal in Südtirol (ITA) statt. Die vorletzte Station im Weltcup bietet durch das Setting in der Ortlergruppe, heuer perfektes Wetter und wie immer eine super anspruchsvolle Strecke ein besonderes Erlebnis für die über 200 Sportler, die heute über die Startlinie gingen.

Heute am Samstag ging das Individual Rennen über die Bühne. Nach dem Start der Damen und Junioren um 9:00 Uhr gingen um 9.20 die Herren der Senioren und Espoir Klasse über die Startlinie am entlegenen und kälteschlotternden Talschluss. Die Streckenführung entsprach allen Anforderungen eines alpinen Individual Rennens: die Athleten mussten auf einer Strecke von 15 km im Wechsel vier Aufstiege (inklusive zwei intensive Tragepassagen) und drei Abfahrten von insgesamt jeweils 1.677 hm bewältigen. Die Damen der Klasse Senior mussten sich auf einer 1.280 hm umfassenden Strecke behaupten (ebenfalls vier Aufstiege mit zwei Tragepassagen und drei Abfahrten), die Juniorinnen erreichten nach starken 950 hm das Ziel.

Die österreichische Teilnahme diesem Weltcup Rennen war sehr hoch, Headcoach Alexander Lugger nominierte 13 Sportler des Nationalteams, durch krankheitsbedingte Ausfälle von Verena Streitberger (Maishofen), Heidi Bernsteiner (Werfenweng) und Jakob Herrmann (Werfenweng) gingen schließlich 10 Österreicher mit Nationaldress ins Rennen. Zudem starteten Österreicher aus den Landesreferaten Steiermark und Vorarlberg ebenso wie eine Mannschaft von Cross the Alps im offenen Bewerb.

Ganz knapp schrammten die Österreicher heute an zwei Medaillen vorbei. Der Vorarlberger Daniel Zugg (St. Gallenkirch) belegte in der Espoirklasse den vierten Rang:


„Zwischendurch war das Rennen echt hart, durch die Kälte ist mir mein Getränk eingefroren, die Finger waren auch knapp dran. Trotzdem habe ich durchgebissen, denn physisch ist es mir echt super gegangen. In der letzten Abfahrt konnte ich dann sogar noch einen Platz gut machen und das Rennen somit an vierter Stelle beenden.“

Ebenso lieferte die Salzburgerin Ina Forchthammer (St. Johann/Pongau) ein gutes Rennen, lag lange an vierter Position und schaffte es schlussendlich als fünfte der Juniorenklasse ins Ziel.


„Mir ist es heute wirklich gut gegangen, vor allem die flachen Abschnitte konnte ich gut nutzen und habe hier viel Zeit gut machen können. Die letzte Abfahrt war sehr schwierig, da habe ich den vierten Platz leider knapp verschenkt“

In der allgemeinen Senior Klasse wurde das Rennen lange Zeit vom spanischen Doppelweltmeister Kilian Jornet angeführt, verfolgt vom Franzosen William Bon Mardion. Nach ständigen Führungswechseln setzte sich der brutale Abfahrer Bon Mardion schlussendlich durch und gewann in einer Laufzeit von 1:44:09 Stunden vor Jornet und Xavier Garchet (FRA).
Für die Österreicher verlief das Rennen in der Seniorklasse kaum zufriedenstellend: Als bester konnte der Osttiroler Martin Weißkopf (Prägraten) den Bewerb an 25. Position beenden:

 „Das war heute sicherlich das schlechteste Rennen meiner ganzen Saison. Ich hatte von Beginn weg sehr schwere Beine, es ging einfach gar nichts.“


Sein Tiroler Nationalteamkollege Alex Fasser (Lermoos) erreichte am 38. Rang das Ziel, Philipp Brugger (Sistrans) als 40.

„Ich hatte heute schwere Beine vom Anfang bis zum Schluss“

Philipp Brugger enttäuscht nach dem Rennen.

Der Osttiroler Johannes Walder (Kartitsch) kann bei seinem Weltcupdebüt Rang 43 vorweisen: 

„Das super schnelle Anfangstempo hat mir Probleme gemacht, alles in Allem bin ich aber fürs erste Weltcuprennen zufrieden.“


Ausgesprochen schlecht lief es für Thomas Wallner (Bischofshofen), der als 44. Das Rennen beendete:

„Im ersten Anstieg hatte ich keine Luft, danach ist mir der Camelbak eingefroren, zweimal habe ich das Fell verloren. Schöne Landschaft, schlimmes Rennen.“


Der einzige Oberösterreicher der Mannschaft, Daniel Rohringer(Gosau), freute sich im Ziel nur mäßig über die Leistung im Individual Race. Er finishte an 42. Stelle

„Gut ist das Rennen heute nicht gelaufen. Vor allem nach der zweiten Tragepassage ist mir auf den letzten Höhenmetern total die Kraft ausgegangen und ich habe dadurch leider auch noch einige Plätze verloren.“

Bei den Damen dominierte einmal mehr Laetitia Roux das Individual Race. Sie siegte in 1:38:52 vor Axelle Molaret (FRAU) und Amelie Forsberg (SWE). Michaela Eßl (Abtenau/Salzburg) beendete  ihr erstes Weltcup Rennen nach einer fast zweijährigen Pause im internationalen Rennzirkus als 11.

Österreichs stärkste Nachwuchshoffnung, Jakob Siedler (Alpbachtal/Tirol), nahm in der offenen Cadetklasse am Rennen teil. Aufgrund des internationalen Reglements findet man die Cadeten beim Weltcup im Vergleich zur Welt- und Europameisterschaft nicht in der internationalen ISMF Wertung, sondern sie sind nur in der offenen Klasse dabei. Der 15-jährige Jakob Siedler schlug sich dabei hervorragend inmitten der italienischen Konkurrenz und siegte mit einem deutlichen Vorsprung auf seine Verfolger.


„Im ersten Anstieg lag ich noch etwas hinten, im Vergleich zur Weltmeisterschaft, bei der ich zu früh Gas gegeben habe, hielt ich mich heute etwas zurück. Das war eine richtige Entscheidung, ich konnte meine Konkurrenten gut überholen und nach einer sehr schwierigen letzten Abfahrt den Sieg souverän ins Ziel bringen“

der überglückliche Jakob Sieder nach dem Rennen

Das Resümee von Headcoach Alexander Lugger ist nach dem heutigen Renntag zweigeteilt:


„Unsere Nachwuchsathleten haben sehr gute Leistungen geliefert. Jakob Siedler hatte zwar nur wenig Konkurrenz, diesen ist er aber mit einem Vorsprung von XX deutlich davon gezogen. Auch Ina ist sehr gut gelaufen, Rang 4 war in Reichweite, ihr ist halt einfach die letzte, sehr schwere Abfahrt nicht mehr gelegen. Und Daniel Zugg hat heute wohl nach dem Teambewerb bei der Weltmeisterschaft, wo er gemeinsam mit Martin Weißkopf Rang 9 erreichte, sein bestes Rennen der Saison geliefert.“

Nicht zufrieden hingegen ist Lugger mit den Ergebnissen und Rückständen der Athleten in der allgenmeinen Senior Klasse.

Das morgige Sprint Rennen findet im Biathlonzentrum Martell Grogg statt. Die Junioren werden als erstes (9.00 Uhr) in den Rundkurs (ein Aufstieg mit Tragepassage am Ende und eine Abfahrt zurück ins Stadion) starten. Ab 10.00 Uhr matchen sich dann Senioren und die Espoir Klasse um die Podiumsplätze. Wir werden Sie natürlich wieder über die aktuellen Ergebnisse der österreichischen Mannschaft informieren.

Nachfolgend die Ergebnisse der Weltcupklasse, das Ranking der offenen Klasse sollte demnächst auf der Webseite der Veranstalter online gehen.

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