Weltmeisterschaft Verbier Tag 7: überraschend Platz 9 und 17 im Team Bewerb

Die älteste Disziplin der Wettkampf-Skibergsteiger, das 2er Teamrennen, wurde heute in Verbier am vorletzten Tag der WM der Skibergsteiger veranstaltet. Die Veranstalter haben offenbar das gute Wetter gepachtet, denn auch heute strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel, als 37 Herrenteams und 19 Damenteams auf die 2.290 Höhenmeter messende Rennstrecke starteten. Die 5 Anstiege, 5 Abfahrten und 2 extrem lange Tragepassagen umfassende Strecke wurde bei den Herren am Schnellsten vom Italienischen Duo Matteo Eydallin/Damiano Lenzi in 2:10:47 Stunden bewältigt, auf den Plätzen folgten Roberto Antoniolli/Michele Boscachi (ITA) in 2:12:20 Stunden und Xavier Gachet/Wiliam Bon Mardion (FRA) in 2:13:25 Stunden.

Bei den Damen siegte auf einer 2.020 Höhenmeter umfassenden Strecke das haushoch favorisierte französische Team Axelle Mollaret/Laetitia Roux in 2:28:52 Stunden vor Maude Mathys/Severine Pont Combe (SUI) in 2:32:45 Stunden und Marta Riba Carlos/Mireia Miro Varela (ESP) in 2:36:40 Stunden

Nach den Ausfällen von Alex Fasser (Lermoos/Tirol) und Armin Neurauter (Kühtai/Tirol) – bei ihm hatte sich leider der Verdacht auf Bänderriss bestätigt, er wurde bereits am Mittwoch in der Innsbrucker Klinik operiert – gingen für Österreich nur 2 Herrenteams an den Start. Die kleine Rumpfmannschaft sorgte jedoch mit perfekten Läufen für unerwartete Top-Platzierungen. Ein Bravo an unsere 4 Helden, sie haben heute bis zum Umfallen gekämpft!

 

Martin Weisskopf (Prägraten/Tirol) startete zusammen mit Daniel Zugg (St. Gallenkirch/Vorarlberg) ins Rennen. Den beiden gelang ein technisch und taktisch herausragender  Lauf. Während des gesamten sehr schwierigen Rennens konnten sich die beiden um die 12. Stelle behaupten. Im Rennverlauf lief Zugg fast blau und hatte fast abgeschlossen, rappelte sich dann aber wieder auf und attackierte weiter. Als 10. Erreichten beide schließlich den letzten Berg, und beschlossen volles Risiko zu gehen.  In der letzten Abfahrt attackierten sie erfolgreich ein Schweizer Team mit Ex-Weltmeister Florent Troillet und finishten schließlich in 2:24:39 auf Platz 9. Die Erwartungen wurden damit deutlich übertroffen. Entsprechend zufrieden waren beide im Ziel:

“Der erste Anstieg war super schwierig, das war blankes Eis. Dort hatten aber alle Probleme und im Rennverlauf ging es für uns immer besser, wir haben perfekt zusammengepasst und uns gequält, weil wir die Chance auf Top10 gesehen haben. Am letzten Gipfel waren wir rund eine Minute hinter den Schweizern tatsächlich auf dem 10 Platz und haben uns gedacht: die schnappen wir uns noch! In der letzten langen Abfahrt ins Ziel haben wir dann nochmal Vollgas gegeben und konnten tatsächlich den wichtigen Platz gut machen. Glücklicher könnten wir nicht sein!”

Dem zweiten Team Thomas Wallner (Bischofshofen/Salzburg) und Daniel Rohringer (Gosau/Oberösterreich) gelang ebenfalls ein sehr gutes Rennen. Sie konnten sehr lange konstant um den 15 Platz mitkämpfen, teilten sich das sehr lange Rennen zu Beginn sehr gut ein. Rohringer war heute der stärkere im Team, konnte Wallner über zwei Einbrüche im 3. und 4. Anstieg hinweghelfen. Im letzten Anstieg wurden die Österreicher noch von einem amerikanischen Team überholt. Da ein Platz unter den Top15 damit bereits außer Reichweite war wollten die beiden auch auf der letzten Abfahrt nichts mehr riskieren, sondern nur nach hinten absichern. Platz 17 in 2:35:36 Stunden übertraf dennoch die Hoffnungen in das Team. Komplett ausgepumpt aber zufrieden meinten die beiden im Ziel:

„Was für ein unglaubliches Rennen! Sicher eines der härtesten unserer Karriere, aber sicher eins der coolsten. In den Sonnenhängen war es sehr heiß und der letzte Anstieg war für Tom absolut hart. Die extrem vielen Zuschauer, der Jubel und die super Strecke haben aber dafür gesorgt, dass wir bis zu Schluss um jede Sekunde gekämpft haben. Dani hatte einen starken Tag heute, aber im Teamrennen bleibt man zusammen. Mit ein bisschen mehr Kraft am Ende des Rennens wär vielleicht Top15 drin gewesen…aber mit dem 17. Platz sind wir definitiv auch sehr zufrieden. Ein Traumrennen mit Spitzenergebnis unter den Top20 der Welt!“

Resümee des Trainers

Headcoach Alexander Lugger war heute mit seinen Sportlern restlos zufrieden.  Die Leistungen im langen und schwierigen Teamrennen kommentiert er so:

„Heute haben die Burschen gezeigt was ihnen steckt. Das Können und die Leistung ist ohnehin zweifellos vorhanden, mit Kämpfergeist und Herz haben die beiden Teams heute aber auch das Glück auf ihre Seite gezwungen. Alle Wünsche sind heute erfüllt worden, Gratulation an die Athleten!“

 

Morgen Donnerstag 12.2.2015 wird im Abschlußbewerb der WM, der Staffel, je ein Herrenteam und ein Jugendteam für Österreich an den Start gehen. Die Startreihenfolge der Teams:
Weisskopf, Wallner, Rohringer, Herrmann
Forchthammer, Siedler, Streitberger

Österreich dürfte mit den heutigen Top-Ergebnissen den 6. Nationenrang abgesichert haben, wie man auf der aktuellen Rangliste der ISMF sehen kann. Leider ist Platz 5 in uneinholbare Weite gerückt, weil a) die deutschen Athleten unglaubliche Leistungen zeigen und b) wir durch diverse Ausfälle weniger Wertungen besetzen konnten als geplant.

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