Weltcup Tromsø Tag 2, Individual Race: Sekundenkrimi und TopTen Platz für Österreich

Das Weltcupfinale im Individual ist geschlagen! Aber nicht nur William Bon Mardion, der sich mit seinem Sieg auch den ersten Rang in der Individual Gesamtwertung holt, ist ein Gewinner, auch für Österreich hat sich erneut ein TopTen Platz realisieren lassen.

Das heutige Individual Race gestaltete sich als ein sehr spektakuläres und interessantes Rennen. Aufgrund des wechselhaften Wetters wurde die Strecke kurzfristig noch verändert. Zwar hatte der Wettergott Einsehen mit Veranstalter und Athleten, denn exakt zum Zeitpunkt des Rennens gab es für drei Stunden ein Schönwetterfenster, man ging aber auf Nummer sicher und entschloss sich für die verkürzte Variante. Ein Rundparcours bestehend aus sechs kurzen Anstiegen, zwei Tragepassagen und sechs Abfahrten, teilweise nur ca. 8 Meter breit durch sehr steile Birkenwälder, war zu bewältigen. Für die Zuschauer waren die zwei Runden nahezu komplett einsehbar, die ständigen Positionskämpfe auf der sehr schnellen und selektiven Strecke konnten daher laufend mitverfolgt werden. Die Verhältnisse waren erstaunlich gut und einfacher als gedacht, gestern noch gab es sehr nassen Schnee im unteren Teil und einen festen Harschdeckel weiter oben, was heute bei weitem nicht so extrem der Fall war.

Nur eine Handvoll Athleten waren im heutigen Individual Race am Start – dafür aber die Elite an Skibergsteigern! Das Weltcup Rennen in Tromsø ist ein sehr kostenintensives Rennen, aus diesem Grund haben die einzelnen Nationen nur ihre besten Athleten geschickt. Umso wertvoller ist das heutige Ergebnis der Österreicher und sehr zufriedenstellend für Trainer Alexander Lugger. Mit einem geringen Abstand von nur 5 Minuten auf den Sieger Bon Mardion beendete der Lermooser Alex Fasser auf Rang 10 das Rennen und ließ damit so manch weiteren Spitzenläufer deutlich hinter ihm. „Mir ist es heute von Beginn weg sehr gut gegangen. Die Verhältnisse waren im Vergleich zum letzten Jahr perfekt, das Rennen hat einfach richtig Spaß gemacht“, so der Tiroler, sehr happy über seinen guten Saisonabschluss. Packend war vor allem der Zieleinlauf von Fasser. Vor dem Zielsprint lag er noch eben auf mit dem Italiener Pietro Lanfranchi. Erst auf den letzten Metern überholte der Italiener mit einer sehr guten Skating Technik unseren ebenso im Skaten enorm starken Österreicher um acht Sekunden – und das bei einer gesamten Renndauer von rund 1,5 Stunden. Der weitere Verfolger, Ausnahmeathlet Toni Palzer (GER), erreicht dann aber erst deutliche 35 Sekunden hinter Alex Fasser das Ziel.

Nicht weniger schnell unterwegs war Martin Weißkopf, auch bei ihm entschied sich das Rennen erst im Zielsprint. Ihn trennten nur zwei (!) Sekunden auf seinen Vordermann, Yannick Ecoeur (SUI) und sein Rückstand auf den Sieger ist mit sieben Minuten ebenfalls gering.

„Ich habe von Anfang an ein gutes Tempo gefunden und bin wirklich zufrieden mit dem heutigen 17. Rang im letzten Individual Race nach der doch sehr langen Saison. Nun heißt es gut erholen und morgen im Sprint noch einmal ordentlich Gas geben, vielleicht schaut ein weiterer guter Platz raus?“

Mit einer Zeit von 1:23:01 hat der Franzose William Bon Mardion ein weiteres Individual Race für sich entschieden (Rang 2 ging an Damiano Lenzi vor Manfred Reichegger, beide ITA) und holt sich so mit nur 5 Punkten Vorsprung auf den Spanier Kilian Jornet den Sieg in der Individual Race Weltcup Gesamtwertung. Jornet fiel aufgrund einer Strafminute (falsche Handhabung der Stöcke in der Wechselzone) vom dritten auf den vierten Rang zurück, was dem Spanier 10 Weltcuppunkte kostete und somit den Sieg in der Individual Wertung. Martin Weißkopf konnte dank der heutigen Leistung noch auf Platz 20 vorrücken, Alex Fasser schaffte es mit einem 29. Rang ebenfalls noch in die Top30. Respektable Ergebnisse bei insgesamt 80 gewerteten Athleten.

Bei den Damen ging der heutige Sieg, als auch die Individual Gesamtwertung dieser Saison an Laetitia Roux (FRA). Roux ist mit ihrem großen Vorsprung auch der Gesamtweltcupsieg (Individual, Vertical und Sptint) bereits fix.

Morgen steht für die Weltelite im Skibergsteigen noch der Sprintbewerb am Programm, bevor sich die Athleten in die langsam wohlverdiente Sommerpause verabschieden. Für Österreich gehen Martin Weißkopf und Veronika Swidrak ins Rennen, der Bewerb verspricht noch einmal spannend zu werden, schließlich geht es für die Topathleten um die letzten Weltcuppunkte. Wir werden natürlich wieder aus Norwegen berichten!

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