Weltcuprennen La Pitturina (ITA) Tag 3: Individualbewerb

Super Stimmung im Nationalteam heute Morgen schon in aller früh: die guten Ergebnisse beim gestrigen Sprintbewerb haben heute bei unseren Sportlern die Emotionen sehr positiv ausfallen lassen. Passend dazu hat auch noch der Himmel aufgerissen, gute Sicht und warme temperaturen machten die Vorbereitungen zu einem Genuss. Die positive Grundeinstellung ließ die Sportler vergessen, dass die Strecke wegen Lawinengefahr in den Wald gedrückt werden würde und dass sie als sehr flach angekündigt wurde.

57 Herren, 27 Damen, 13 Junioren, 6 Juniorinnen und gut 200 Athleten der Amateurklasse starteten schließlich in die tiefwinterliche Landschaft. Von den im Briefing beschworenen Ziehwegen war erstmal nichts zu sehen, die 2 Meter Schnee der vergangenen Woche hatten alles eingeebnet. Der erste Anstieg zeigte dann aber gleichmal sehr schnell, dass die Veranstalter nicht übertrieben hatten: 500 Höhenmeter auf schier unendlichen flachen Wegen, aber das war nicht das schwierigste: die Abfahrten waren extrem flach, viel musste geskatet und geschupft werden. Wer gut gewachst hatte, hatte einen Vorteil….unsere Sportler hatten sich am Vorabend länger im Wachskeller aufgehalten…die Erfahrung von Alt-Fuchs Alex Lugger zahlte sich aus.

Juniorin Ina Forchthammer (ÖAV Pongau) fand sich auf ihrem ca. 1.000 Höhenmeter messenden Kurs gut zurecht, nach dem ersten Anstieg lag sie nur etwa 6 Minuten hinter der überragend führenden Italienerin Giulia Compagnoni zurück. Die Skatingpassagen in der Abfahrt lagen der 17-jährigen perfekt, sie konnte gut auf Zug gehen. Die Anstiege waren jedoch zu flach und langwierig, letztlich finishte Forchthammer wie auch schon gestern auf Platz 5 in 1:50:29 Stunden. Das Rennen wurde gewonnen von Giulia Compagnoni (ITA) in 1:34:20 vor Alba de Silvestre (ITA) und Sophie Mollard (FRA).

Forchthammer zum heutigen Rennen: „Ich bin eigentlich zufrieden, ich habe meine Krankheitspause schon fast verdaut, wie es ausschaut. Die Spitzengruppe ist es aber leider noch ausser Reichweite.“

Veronika Swidrak (Sport Schweighofer) ging nach dem gestrigen Sprintbewerb mit viel Selbstvertrauen ins renne, wenngleich auch die verletzte Achillessehne – Swidrak musste zuletzt über ein Jahr pausieren – schmerzte. Die Strecke kann der Radfelderin anfnangs durchaus entgegen, der extrem flache Mittelteil brachte aber unerwartete Nachteile. Swidrak konnte sich nur bedingt für einen Gleitschritt abdrücken, zu sehr schmerzte mittlerweile die Achillessehne. Mit Platz 11 und einer Zeit von 2:02:30 war das Ergebnis dann aber doch noch sehr gut. Den Sieg errang einmal mehr Laetitia Roux (FRA) in 1:46:57 vor Maude Mathis (SUI) und Sophie Dusautoir (AND).

Swidrak zieht eine durchaus positive Bilanz: „Das Rennen heute war vielleicht etwas unglücklich. Den Schmerz konnte ich lange ausblenden, aber irgendwann in der Mitte wars dann echt arg. Insgesamt bin ich aber zufrieden, denn sowohl die Beine als auch die Pumpe arbeiten super…da wär schon noch was drin. Mein `Comeback-Wochenende`ist aber gelungen.“

Philipp Brugger (SV Sistrans) brachte heute ein ideales Rennen auf die Spur, wenngleich es auch eine Qual für ihn war…eine hohe Qualität eines Athleten, sich so zu quälen. Vom Start weg ging Brugger auf Anschlag und erwischte alles optimal. Am Ende ging er mit 2:03:15 über die Ziellinie, was Gesamt Platz 29 und in seiner Klasse Espoir Platz 6 bedeutete. Erneut ein Top10-Ergebnis! Die Steigerung der Leistung ist nicht zu übersehen, der erstmalige Vorstoß in die Top30 der Weltrangliste und die beste Espoir-Klasse zeugen von einer positiven Entwicklung. Den Sieg der Klasse errang einmal mehr der deutsche Überflieger Toni Palzer in 1:52:05 vor Nadir Maguet (ITA) und Leo Viret (FRA).

Brugger kommentierte sein Rennen so: „Ich habe mich noch nie so gequält, es war Wahnsinn. Gleichzeitig habe ich aber gesehen, dass echt was weitergeht, es ist einfach perfekt gelaufen. Zu schaffen gemacht hat mir vor allem die rutschige Spur, in der es immer richtig anstrengend war.“

Martin Weißkopf (Venediger Bergführer – Hoch Tirol) lieferte ebenfalls ein perfektes Rennen ab, seine steigende Form ließ ihn wie ein Uhrwerk vorgehen. Bemerkenswert: in der zweiten Rennhälfte verlor Weißkopf keine Zeit mehr auf den Führenden, sondern überholte Konkurrent für Konkurrent. Die rutschige Spur war auch für Weißkopf das Kriterium, immer wieder rutschte er wie alle anderen Athleten aus, das „in den Armen hängen“ war extrem kräftezehrend. Mit 1:57: 07 errang er schließlich Rang 17, seine 2.beste Platzierung in einem Single-Weltcup überhaupt. Sieger nach fiulminanter Aufholjagd nach einem verlorenen Ski am Start wurde Kilian Jornet (ESP) in 1:48:56 vor Wiliam Bon Mardion (FRA) und Damiano Lenzi (ITA). Interessantes Detail: mit den 9 Minuten Rückstand von Weißkopf wurden Athleten bei dieser Rennlänge noch vor Zwei Jahren Top10- gereiht….

Weißkopf ist deshalb auch sehr zufrieden mit seiner Leistung: „Ja, die Form steigt, und mir geht’s immer besser. Heute hatte ich zwar mal eine Schrecksekunde, weil ich geglaubt habe, das sich in der Abfahrt die Strecke verfehlt habe. Insgesamt ist es mir aber blendend gegangen, je länger es ging, umso besser war ich drauf. Freu mich jetzt total auf die EM nächste Woche in Andorra!“

Das Resümee dieses dritten Weltcup-Wochenendes ist ausgesprochen positiv. Auch wenn die Verschiebung durch den vielen Schnee nicht optimal war – viele Athletzen konnten wegen der morgen anstehenden ÖM nicht starten – ist das Ergebnis mit insgesamt 4 Top10 Plätzen und einem 11. Und 17. Platz bei Damen und Herren-Senioren durchaus beachtlich. Gut gemacht, Dirndln und Buam!

Stichwort Andorra: bereits am Mittwoch reist der erste teil der voraussichtlich 13-köpfigen (!) Delegation nach Andorra ab. Morgen heißt es in Bischofshofen nochmal gute zeiten zu bringen, dann wird endgültig das Kontingent zusammengestellt. Großausrückung nächste Woche! Juhu!

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