Update mit offiziellen Ergebnissen: Weltcup Courchevel Tag 2, das Individual Race

Das zweite „Super-Rennwochenende“ im Skibergsteigen ist in vollem Gange. Heute wurde es mit einem Weltcup Individual Race in Courchevel (FRA) gestartet und Martin Weißkopf und Daniel Zugg sind mit erfreulichen Ergebnissen mitten drin.

Durch den Schneefall der letzten Tage mussten die Veranstalter die Stecke für das Weltcuprennen kurzfristig leicht umändern. Der Start fand ganz zentral gelegen inmitten des Skigebietes statt. Aus den ursprünglich geplanten fünf Anstiegen und fünf Abfahrten wurden sieben, dazwischen noch drei Tragepassagen. Die Athleten konnten sich auf ein technisch schwieriges und vor allem hektisches Rennen, aufgrund der vielen Wechsel, einstellen. Die alpine Rennstrecke war für unsere zwei Österreicher auf jeden Fall ein Vorteil, sie konnten ihre bergsteigerischen Fähigkeiten gut ausnützen.

Pünktlich um 9.00 Uhr starteten die Athleten bei minus 12°C ins Rennen, nach nur 100 Hm kam bereits der erste Wechsel. Durch den oftmaligen Schneekontakt beim Auf- und Abfellen wurden die Finger bzw. Handschuhe relativ bald nass, klamm und kalt, das Einhängen in den Tragepassagen am Seil wurde zur Tortur.
Kritik kam von den Coaches vor bzw. nach dem Rennen: die Athleten der offenen Klasse befanden sich auf der gleichen Strecke. In der zweiten Runde trafen daher wie bereits erwartet und befürchtet die Weltcup Teilnehmer auf die langsameren Starter der offenen Klasse, schwierige Überholmanöver, die den Weltcup Athleten wertvolle Zeit und Nerven kosteten, waren die Folge. Ein Umstand, der bei einem Weltcup Bewerb eigentlich nicht passieren dürfte.

Das Rennen, welches letztlich länger gedauert hat als ursprünglich erwartet, konnte der Italiener Robert Antonioli in einer Zeit von 1:39:45,3 für sich entscheiden, mit einem deutlichen Vorsprung von über einer Minute auf Alexis Sevennec (FRA) und den Drittplatzierten Manfred Reichegger (ITA). Betrachtet man die Zeiten in der Ergebnisliste, so ist mehr als deutlich erkennbar, wie knapp die Abstände auch beim zweiten Individual Race in dieser Saison geworden sind. Mit 10 Minuten Rückstand ist Martin Weißkopf auf Rang 22 zu finden. In den letzten Jahren wäre damit noch ohne weiteres ein TopTen Rang möglich gewesen. Dementsprechend hoch darf die Leistung bewertet werden, mit der auch er selber zufrieden ist.

„Meine Formkurve steigt von Rennen zu Rennen. Das heutige Individual war länger als jenes der letzten Woche in Verbier, prozentuell betrachtet hat sich mein Rückstand somit deutlich verringert. Wenn meine Leistungsentwicklung so weiter geht, stehen die Chancen gut, am Saisonhöhepunkt Europameisterschaft im vorderen Feld mit dabei sein zu können“, so der 23-jährige Osttiroler.

Morgen heißt es für ihn noch einmal Vollgas geben und das Beste im Vertical Race herausholen.
Für den Vorarlberger Daniel Zugg war es heute der erste Weltcupeinsatz. Ganz zufrieden zeigte sich der 20-jährige Athlet der Espoirklasse nicht mit seinem Ergebnis:

„Ich konnte meine gewünschte Leistung nicht voll abrufen, es hätte eigentlich mehr drinnen sein können. Bei den vielen Wechseln ist mir sehr kalt auf die Finger gewesen, das hat Zeit gekostet… Die Abfahrten haben mir wieder sehr getaugt, da konnte ich wieder Zeit gut machen, wenngleich die Oberschenkel dann schon ordentlich gebrannt haben!“

Für Daniel Zugg ist sich letztlich ein guter 10. Platz in der Espoirklasse ausgegangen, im ersten Weltcup Rennen ein durchaus respektables Ergebnis. Morgen heißt es für ihn „neuer Tag – neues Rennen“ und alles herausholen.
Gut geschlagen haben sich einmal mehr unsere deutschen Nachbarn. Toni Palzer gewann die Espoirklasse mit einem mehr als deutlichen Vorsprung von 5 Minuten (!), in der Seniorklasse wäre er mit dieser Zeit auf dem hervorragenden 6. Rang zu finden. Gut lief es auch für Seppi Rottmoser, der das Rennen mit Rang 13. beenden konnte.
Der Sieger der letzten Woche, Kilian Jornet, hat das Rennen aufgrund gesundheitlicher Probleme gleich nach dem Start abgebrochen.

Bei den Damen hieß die Siegerin Laetitia Roux vor Sophie Dusautoir Bertrand (AND) Axelle Mollaret (FRA).

Das morgige Vertical Race wird mit den 500 zu bewältigenden Höhenmetern ein kurzes und schnelles Rennen mit sicher sehr geringen Zeitabständen zwischen den Athleten. Prognosen, wo sich unsere beiden Österreicher einreihen werden, sind dementsprechend schwer zu stellen, alles wird möglich sein.

Die anderen Nationalteammitglieder sind morgen Sonntag, 26.1.2014 gesammelt in Tirol zu finden. Im Zuge des Achensee Rofanaufstieges wird der/die Österreichische Meister/in Vertical ermittelt.

Es verspricht auf jeden Fall ein spannender Wettkampf-Sonntag zu werden!

Die offizielle und komplette Ergebnisliste folgt, sobald vorhanden!

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