Wie alles begann… „Nostalgie“ vor dem Jahreswechsel

Seit der Saison 2007/08 gibt es nun das österreichische Nationalteam im Wettkampf-Skibergsteigen. Bestehend aus den besten Athleten des Landes bestreitet die Mannschaft seit diesem Zeitpunkt unter dem ASKIMO gemeinsam internationale Rennen.  Aber alle Mitglieder der Mannschaft haben auch mal klein angefangen…

Bevor die Nationalmannschaft aufgestellt wurde, war das ASTC Powerteam die Vorversion davon. Einige der heutigen Kaderathleten waren bereits im ASTC Powerteam aktive Mitglieder. Markus Stock, Thomas Wallner und Alex Fasser haben in diesem ihre erste Wettkampfluft im Skibergsteigen geschnuppert.

„Eigentlich war das Skibergsteigen damals nur als Winter-Training für den wettkampfmäßigen Radsport gedacht. Ich bemerkte aber bald, dass mein damaliger Trainingspartner und zu dieser Zeit auch schon sehr erfolgreiche Skibergsteiger Markus Stock leistungsmäßig gar nicht so weit entfernt von mir war. Ich lieh mir daher von Markus eine Rennausrüstung aus, bestritt 2003 meinen ersten Wettkampf und wurde auf Anhieb zweiter“, erinnert sich Tom Wallner an seinen Karriereanfang.

„Urgesteine“ des ASKIMO Nationalteams sind Veronika Swidrak, Alex Fasser und Philipp Brugger. Die drei Tiroler sind seit der ersten Saison 2007/08 mit dabei. Philipp war damals als 16-jähriger der Jüngste im Team und quasi ein Vorreiter für die Österreichische Jugend. Sportlich war er schon immer, sein Vater Werner Brugger hatte damals die Funktion des Jugendbetreuers im ASKIMO über, ein logischer Fall, dass der naturverbundene Sohn in dieser Sportart bestens aufgehoben war. Verletzungsbedingt kam Veronika Swidrak zum leistungsmäßigen Skibergsteigen.

„Nach vielen Jahren in der Leichtathletik, dem Triathlon und dem Radsport begann ich trainings- und verletzungsbedingt mit dem Skitourengehen und bin bei dieser wunderschönen Sportart hängen geblieben“, so die Tirolerin auf die Frage nach ihren Anfangsjahren.

Aber bereits lange vor der Aufnahme in die Nationalmannschaft war Vroni durch ihre Mitgliedschaft im Polizeisportkader auf diversen Skirallys unterwegs.

Eines haben alle Teammitglieder gemeinsam: sie haben ihren Ursprung in Ausdauersportarten, wenngleich in unterschiedlichen. Viele der Athleten haben im, vor einigen Jahren noch sehr populären, Berglauf begonnen, da bot sich Skibergsteigen natürlich als optimales Wintertraining an. Eine, die mit dem Laufsport bereits sehr früh gestartet hat, ist Ina Forchthammer.

„Mit 7 Jahren habe ich begonnen regelmäßig an Laufwettbewerben teilzunehmen. Ich bin vor allem Straßenläufe, Cross- und Bergläufe gelaufen, mit 13 kam dann der erste Halbmarathon.“

Ina Forchthammer

Ina liebte Wettkämpfe schon immer, es war daher nur eine Frage der Zeit, bis sie im Winter dann auch die Rennen im Skibergsteigen ausprobieren wollte. Andere bevorzugten im Sommer mehr den Drahtesel (für die Straße oder als Mountainbike am Berg). Daniel Zugg zum Bespiel schaffte es bis hin zur Teilnahme an Weltcuprennen im Mountainbike. Neuzugang Verena Streitberger kann in ihrem erst jungen Alter von 16 Jahren ebenfalls bereits auf Stockerlplätze in der Österreichischen Meisterschaft im Rennradfahren zurückblicken.
Jakob Herrmann kommt aus der Ecke des alpinen Skilaufes. Nach dem Abschluss der Skitourismusschule hat er aber gemerkt, dass ihm ein paar notwendige Kilos an Körpergewicht fehlten, um im alpinen Skilauf auf Dauer erfolgreich zu sein, weshalb er auf den Ausdauer-Wintersport Skibergsteigen umsattelte.

Eines haben aber viele Athleten, meist die jungen Nachwuchsathleten, gemeinsam: es war die „Schuld“ des Papas, dass der Sohn oder die Tochter mit dem Skibergsteigen begann. Gemeinsame Touren in den jungen Jahren sorgten dafür, dass die Leidenschaft für diesen Sport geweckt wurde. Martin Weißkopf hat so im zarten Alter von fünf Jahren das erste Mal einen Berg mit den Skiern im Aufwärtsschritt bewältigt, mit sechs Jahren folgte das erste Rennen im freien alpinen Gelände, der Johannishüttenlauf. Auch Ina ist lange mit dem Vater als „Betreuer„ in den Rennen unterwegs gewesen, alleine zu starten wäre aufgrund ihres Alters noch gar nicht erlaubt gewesen sondern hätte dem Reglement widersprochen.
Ein paar der Athleten wurden aber auch von den bereits erfahrenen Kollegen in die Wettkampfszene gelockt. „Damit ich an meinem ersten Rennen teilnehme, musste Swidrak Vroni ganze Überzeugungsarbeit leisten. Beim zweiten Mal dann schon nicht mehr, da hat mich die ‚Sucht‘ gepackt und nicht mehr losgelassen“, beschreibt Clemens Steinberger sein Anfangsjahr im Wettkampf-Skibergsteigen. Mannschaftsleiter Karl Posch hat seinen Vereinskollegen Daniel Rohringer das erste Mal zum Loser Rennen überredet und Ina Forchthammer hat dank Markus Stock den Weg ins Jugendcamp gefunden und ist nach erfolgreicher Teilnahme bei den diversen ASTC Veranstaltungen von Trainer Alex Lugger entdeckt worden.

Österreich war lange das letzte Alpenland, das keine Nationalmannschaft im Skibergsteigen gestellt hatte. Entsendungen zu internationalen Bewerben fanden ab 2002 nur sporadisch statt. Ein von Beginn an erfolgreicher Teilnehmer war der heutige Nationalteamtrainer Alexander Lugger, der ab 2004 für mehrere Top10 Platzierungen in den internationalen Rennen sorgte. Heute gibt er seine Erfahrungen an die Mannschaft weiter und ist somit eine der maßgeblichen Personen für Österreichs zukünftige Erfolge in der Sportart Skibergsteigen.

Wer aber wohl die größte Vorreiterrolle für das Wettkampf-Skibergsteigen in seiner organisierten Form hat, sind die ASKIMO Funktionäre Karl Posch (Geschäftsführer und Nationalmannschaftsleiter) und Konrad Meindl (Präsident), denn die beiden haben 2002 den Austria Skitour Cup ins Leben gerufen. Der Cup bestand damals aus zwei Rennen, dem „DachSteinBock“ (Russbach/Salzburg) und dem „Auffi muas i“ (Mauterndorf/Salzburg), erst im Laufe der Zeit gesellten sich immer mehr Wettkämpfe dazu.

Aber die Entwicklung, sowohl in der Qualität und Quantität von Veranstaltungen und Athleten, wird wohl noch weit weit weitergehen… (vorausgesetzt es ist erwünscht ;-))

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