Die Zeit vor der Wettkampfsaison – die Basis für Erfolge im Winter

Was sind unsere Ziele für die kommende Saison? In der internationalen Elite im Wettkampf-Skibergsteigen ordentlich mitzumischen! Gute Leistungen in der Europameisterschaft und an den fünf Weltcup Wochenenden zu bringen! Und natürlich auch bei den national wichtigen Bewerben, z.B. Österreichische Meisterschaften, am Stockerl zu stehen – einfach zu den besten Skibergsteigern aus unserem Land zu gehören!

Um diese Ziele zu erreichen haben sich die Athleten der Nationalmannschaft im Wettkampf-Skibergsteigen den Sommer über optimal vorbereitet. Durchschnittlich 15 bis 20 Stunden Training pro Woche spulten sie in der wettkampffreien Zeit herunter.

„Möchte man Skibergsteigen als Leistungssport betreiben, muss die Arbeit manchmal hintenan stehen, soweit dies halt geht. Als Mountainbike Guide und Biolandwirt, gemeinsam mit meinem Vater, lässt sich die Zeit glücklicherweise leichter einteilen“, so Alex Fasser.

Den Sommer über heißt es für ihn, sowie seine Teamkollegen, viel Grundlagenausdauer-Training mit dem Mountainbike, auf Bergtouren oder durch Laufen, kombiniert mit Krafttraining. Im Herbst wird das Training spezifischer, mehr auf Skiroller oder wenn möglich bereits mit Ski und zusätzliches Augenmerk auf ein Intervalltraining zwischendurch. Genaue Trainingspläne bekommen die Athleten aufgrund der Ergebnisse der regelmäßigen leistungsdiagnostischen Tests. Der Großteil des Nationalteams macht diese bei Dr. Andrea Hoffmann in Innsbruck, weitere im Olympiazentrum in Rif/Salzburg. Durchschnittlich zweimal pro Jahr wird ein solcher Test durchgeführt und dabei die aktuelle Leistung ermittelt, Verbesserungen oder Defizite festgestellt und dadurch alle wichtigen Parameter zur weiteren Trainingssteuerung und Trainingsplanung ermittelt. Denn gerade bei den großen Trainingsumfängen der Sportler ist ein auf den Athleten exakt abgestimmter Plan enorm wichtig. Ansonsten kann es relativ schnell einerseits zu einem Leistungsabfall oder andererseits auch einem Übertraining kommen. Auf den Punkt gebracht: es würde nichts bringen X-tausende Höhenmeter zu überwinden, wenn die Intensität und der Umfang nicht stimmten. Die Leistung würde nicht steigen, das falsche Training aber Gesundheit und Körper Schaden bringen.
Genauso wichtig in einem guten Trainingsplan sind aber auch die Ruhepausen, die den Athleten, in deren Lebensmittelpunkt Bewegung steht, manchmal ganz schön schwer fallen können. Nach dem Ende der Rennsaison zu Sommerbeginn und vor der nächsten Wettkampfperiode am Sommerende heißt es für ca. 2 Wochen pausieren, um die Speicher wieder voll aufzuladen.

Ein Athlet des Teams wird sich in der kommenden Saison völlig auf den Leistungssport Skibergsteigen konzentrieren: Martin Weißkopf. Der Osttiroler war letzten Winter für mehrere Top10 Platzierungen in der Espoir Klasse verantwortlich, heuer will er in der Senior Klasse weiter deutlich aufzeigen und legt deshalb in seinem Job als Fertigungstechniker eine einjährige Pause ein, um sich ganz auf den Sport konzentrieren zu können. Andere Athleten wie z.B. Daniel Rohringer haben ihre Wochenstunden heruntergesetzt, damit ausreichend Zeit für ein optimales Training bleibt.

Die anstrengendste Zeit im Jahr ist für viele Athleten der Herbst. Einerseits werden die Trainingseinheiten immer härter und intensiver, andererseits beginnt auch der Kampf ums beste Material für den kommenden Winter. Philipp Brugger hat dieses Jahr einen entscheidenden Trumpf für sich: er hat einen Job bei der Firma Koch Alpin angefangen, die sich mit ihrem Haftfell Contour inzwischen einen festen Platz am Markt der Steigfelle gesichert haben. Philipp sitzt somit direkt an der Quelle zu hervorragendem Material und kann als Gegenleistung dafür der Firma jahrelange Testerfahrung bieten, die in die weitere Entwicklung und Verbesserung einfließt. Das nützt auch dem ganzen Nationalteam, denn Koch Alpin ist jahrelang bereits ein treuer Sponsor der Nationalmannschaft und versorgt die Athleten mit ihren Steigfellen.

Veronika Swidrak und Tom Wallners „Brotjob“ ist es, bei der Polizei für Sicherheit und Ordnung zu sorgen – und nebenbei dank Mitgliedschaft im „BMI Leistungskader Radsport“ auch eine gewisse Anzahl an Trainingsstunden zur Verfügung gestellt zu bekommen. Einerseits gut, wenn man einen Teil der 50 Stunden langen Arbeitswoche für Sport nutzen darf, andererseits unterliegt man damit im Sommer ebenfalls einem Leistungsdruck. Denn um sich den Platz im Kader zu sichern, ist das Erreichen einer vorgegebenen Leistung notwendig und Radrennen müssen bestritten werden. Umso wichtiger ist ein gut abgestimmter Trainingsplan, damit die Doppelsaison nicht physisch und mental zur Überforderung führt.
Aber zum Testen der Leistung und Steigern der Motivation darf zwischendurch für die anderen Athleten der Nationalmannschaft Skibergsteigen auch das ein oder andere Rennen zu bestreiten sein, bevorzugt werden neben Mountainbike Rennen noch Bergläufe, bevor es wieder in die Hauptsaison „Winter“ über geht.

Im nächsten Artikel möchten wir noch berichten, wie sich die Nationalteammitglieder auf die einzelnen Wettkampfwochenenden während der intensiven Wintersaison vorbereiten. Vielleicht kann man sich als Hobbyathlet noch den einen oder anderen Tipp abholen? Der nächste Bericht folgt in Kürze.

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