Die Nationalmannschaft stellt sich vor: drei Neuzugänge im Team

Nächste Woche soll‘s wieder schneien! „Jawohl!“ denken sich wohl alle/die meisten unsere Leser, endlich ist die Wintersaison wieder in Stück näher gerückt! Das Nationalteam ist derselben Meinung und steht bereits voll in den Startlöchern. In den letzten Tagen hatten sie aber noch Zeit, mir ausführliche Interviews zu geben, deren Antworten ich unseren Lesern nun in den nächsten Tagen in einer kleinen Artikelreihe präsentieren möchte.

Aus 14 Athleten besteht das Österreichische Nationalteam dieses Jahr, darunter drei Damen und vier Nachwuchsathleten. Mit Verena Streitberger (Maishofen, Salzburg), Jakob Siedler (Alpbach, Tirol) und Daniel Zugg (St. Gallenkirchen, Vorarlberg) sind auch drei Neuzugänge im Team dabei. Diese drei sollen im ersten Artikel nun etwas näher vorgestellt werden.

Mit der 16-jährigen Verena Streitberger freut es den ASKIMO sehr, eine weitere junge Dame neben Ina Forchthammer im Team zu haben. Die beiden kennen sich bereits gut, denn sie haben sich in den letzten Jahren bereits bei dem einen oder anderen Rennen duelliert. Zwei Vizemeister Titel bei den ÖMs in der letzten Saison waren für Verena die Folge. Ist man kein Insider, so kann bei einem Blick auf die Ergebnisliste schnell die Aussage kommen, dass ja in der Klasse Cadet weiblich selten mehr als die zwei Mädls mitgemacht haben. In Österreich stimmt dies leider, nur wenige junge Damen üben den Wettkampfsport Skibergsteigen aus. Auch viele andere Länder (außer z.B. Italien, die haben eine Unmenge an Nachwuchsathleten und Athletinnen) kämpfen mit ähnlichen Problemen. Betrachtet man in weiterer Folge daher die Rennzeiten unserer zwei Mädls im Vergleich zu den internationalen Konkurrentinnen, so brauchen sie diesen nicht zu scheuen. Und andererseits hat wenig Konkurrenz international gesehen auch einen großen Vorteil: die Chancen auf Erfolge und ein Dabeisein bei Großveranstaltungen wie WM und EM liegen wesentlich höher als in vielen anderen Sportarten, in denen lediglich der Kampf um Startplätze schon beinhart ist, vom Rennen selber ganz zu schweigen. Wenngleich das Erzielen der bestmöglichen Leistung das wichtigste Ziel der österreichischen Athleten ist und immer bleiben wird, so wird es im Skibergsteigen sehr genossen, dass es sich in der Weltelite um eine kleine Gesellschaft handelt, in der man einander kennt, schätzt, gut befreundet ist und sich so auf jedes Treffen bei den internationalen Events freut. Ina Forchthammer hat es in den letzten Jahren vorgemacht, dass man sich auch als einzige österreichische Athletin, der in der Heimat der Vergleich zu anderen Alterskolleginnen völlig gefehlt hat, international bestens nach vorne kämpfen kann. Mehrere WM und EM Medaillen und ein Weltcup Sieg zeigen dies deutlich. Mit Verena Streitberger ist nun eine Freundin und gleichzeitig im Wettkampf Konkurrentin mit im Team, wir blicken gespannt auf die kommenden Saison, in der sich die zwei Mädls (Ina dieses Jahr in der Klasse Junior, Verena in der Klasse Cadet) sicher gemeinsam kräftig nach vorne puschen werden.
Sport stand für die junge Salzburgerin schon von Kindesbeinen an im Mittelpunkt, mit 13 Jahren ging’s mit dem Vater das erste Mal mit einer eigenen Ausrüstung auf eine Skitour, kurz darauf folgte ein Abstecher zu einem Rennen – vorerst nur als Zuseherin. „Ich war ich begeistert von den Athleten, wie schnell und ehrgeizig sie das Rennen bestritten – für mich war klar: das will ich auch machen!“ Verena startete bei kleineren Bewerben, begann immer mehr zu trainieren und entdeckte mit dem Skibergsteigen ihre jetzige Leidenschaft. Im Sommer ist Verena (Mitglied im Rennteam Bigtime Sport Maishofen) fleißig am Rennrad unterwegs und feierte in dieser Sportart schon Erfolge wie z.B. der 3. Rang ihrer Klasse bei der ÖM im Einzelzeitfahren. Ist sie nicht am Trainieren, muss die Schülerin noch ihre Zeit in der Höheren Bundeslehranstalt für Wirtschaft in Saalfelden verbringen.

Der einzige männliche Starter in der Cadet Klasse wird für das Österreichische Team in der kommenden Saison der Neuzugänger aus Tirol, Jakob Siedler, sein. Der 14-jährige Alpbacher zeigte mit einer guten Leistung und dem Sieg seiner Klasse bei der ÖM Individual auf, der erste große Höhepunkt in seiner noch jungen Karriere. Dem werden sicher noch einige folgen, hoffentlich ebenfalls im Skibergsteigen. Gute Vorbilder hat der Hauptschüler auf jeden Fall an der Seite, denn Jakob verbringt seine Trainingszeit viel mit den Kollegen im Rennteam Alpbachtal, einem seit 2007 in Tirol bestens etablierten Rennteam, in dem z.B. auch Alex Fasser seine Anfangsjahre im Skibergsteigen verbracht hat. Mit dem zarten Alter von 7 Jahren ging’s mit dem Vater das erste Mal auf eine Skitour und die Leidenschaft für die Berge wurde damit im sportbegeisterten Tiroler (Fußball, und Skifahren) erweckt.

Seit der Gründung des ASKIMO Landesfachverbandes Vorarlberg im Jahr 2009 und dessen aktiver Unterstützung der Athleten im Bundesland, war es nur mehr eine Frage der Zeit, dass auch einmal ein Vorarlberger Athlet ins Nationalteam kommt. Mit Daniel Zugg ist es nun endlich soweit. Der 20-jährige Skinfit Racing Team Athlet kommt eigentlich aus der Mountainbike Szene, in der er bereits einige Erfolge vorweisen kann. 2001 hat er z.B. hier die Qualifikation ins Nationalteam nur um wenige Sekunden versäumt, konnte aber immerhin gute Erfolge im Cross Country Weltcup erzielen. Wenngleich das Skibergsteigen für Daniel immer schon als Ausgleich eine wichtige Rolle spielte, so begann er erst in der letzten Saison an den Wettkämpfen teilzunehmen. Das aber gleich mit vollem Erfolg: der Sieg in der Österreichischen Meisterschaft Individual (Klasse Junior) und der Österreichischen Heeresmeisterschaft waren ihm nicht zu nehmen. Vor allem die ÖM war ein Highlight für den jungen Athleten, das ihn nebenbei auch noch zum Schmunzeln gebracht hat: „Ich kannte keine meiner Gegner und die Strecke nur sehr schlecht. Dennoch konnte ich mich gleich an die Spitze vorarbeiten, bis einige Zeit später erst der nächste Läufer zu mir vordringen konnte, mir aber dank meiner guten Abfahrkünste den Sieg nicht mehr nehmen konnte. Als man mich dann noch fragte wer, und ob ich denn ein Österreicher sei, musste ich mir fast das Lachen verkneifen.“

Was sind die Ziele der jungen Neuzugänge des Nationalteams in dieser Saison? Von den Teamkollegen zu lernen, ihre Leistung zu verbessern, erste Erfahrungen inmitten der Elite im Skibergsteigern zu sammeln und natürlich gute Resultat einzubringen. Der ASKIMO möchte Verena, Jakob und Daniel auf diesem Weg offiziell ganz herzlich willkommen heißen und freut sich auf die gemeinsame und hoffentlich erfolgreiche Wintersaison.

Mehr Athletenbeschreibungen gibt’s aktuell auf der Seite des ASKIMO Nationalteams

In weiterer Folge möchten wir unseren Lesern in den nächsten Artikeln verraten, wie sich das Nationalteam auf die Wintersaisonen vorbereitet bzw. ihre persönlichen Highlights im Sport, genauso wie mögliche negativen Eindrücke. Dranbleiben 😉

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