Patrouille des Glaciers 30.4. – 3.5.2014 – Medieninformation der Kommandantur

Nur mehr wenige Tage, dann gehts bei der PDG in der Schweiz zur Sache. Von der Kommandatur (die PDG ist ja ein militärischer Wettkampf) haben wir interessante Fakten und Zahlen bekommen, die wir gerne hier veröffentlichen:

Facts+Figures

Die Patrouille des Glaciers ist ein aussergewöhnlicher Skitourenlauf, bei welchem die Patrouillen in einer Etappe, je nach Kategorie, entweder die Strecke Zermatt – Verbier oder Arolla – Verbier absolvieren.
Dieser einzigartige Wettlauf zeichnet sich durch seine Länge, seine grosse Höhendifferenz und das Profil der Strecke aus. Daran teilzunehmen verlangt nicht nur eine grosse Erfahrung im Hochgebirge, sondern auch eine Beherrschung der extremen Bedingungen, eine minuziöse, moralische, körperliche und technische Vorbereitung.
Die Patrouillen setzen sich aus drei AthletInnen zusammen. Das Mindestalter ist für die Strecke A auf 20 Jahre und für Teilnehmer der Strecke B auf 18 Jahre festgelegt. Ranglisten werden in folgenden Kategorien erstellt: Zivile Damenpatrouillen, zivile Herrenpatrouillen, Schweizer Militärpatrouillen, Männer und Frauen, Internationale Militärpatrouillen, Männer und Frauen. Gemischte Patrouillen werden männlichen Patrouillen gleichgestellt.
Allgemein:
– 19. Austragung (3 Austragungen zwischen 1943 und 1949; seit 1984 Durchführung alle zwei Jahre)
Teilnehmer:
– Total 1‘772 Patrouillen gemeldet. Insgesamt 5‘316 Teilnehmer (Stand 28. April 2014):
o Davon 887 Patrouillen auf der Strecke Zermatt-Verbier
o Davon 885 Patrouillen auf der Strecke Arolla-Verbier
o Rund 47 % sind Militärpatrouillen
o Rund 480 zivile Patrouillen (1440 Personen) mussten auf Grund der Teilnehmerbeschränkung abgewiesen werden
o Teilnehmer aus 29 Nationen. Die Schweizer Teilnehmer machen 84% der Startenden aus. Die nächstgrössten Teilnehmergruppen kommen aus Frankreich (4,9%) und Italien (3,2%). Teilnehmer aus Übersee werden aus Kanada, USA, China, Südafrika Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten gemeldet.
o Militärpatrouillen von 10 ausländischen Armeen am Start
o Aus allen 26 Kantonen der Schweiz ist mindestens ein Teilnehmer gemeldet! 40,7 % der Schweizer Teilnehmer sind im Wallis wohnhaft.
o Der Frauenanteil beträgt 13,2 %. 16 Frauen starten in einer Militärpatrouille.
Personal & Material:
– Insgesamt rund 1‘500 Armeeangehörige im Einsatz, die insgesamt 8‘000-10‘000 Diensttage leisten.
– Rund 210 Tonnen benötigtes Material (50 Lastwagen mit Anhänger).
– 13 geheizte Spezialzelte, als Unterkunft für die im Hochgebirge eingesetzten Armeeangehörigen.
– 40 Ärzte aufgeteilt auf 13 Streckenposten sind während der PDG im Einsatz.
– 16 Lawinenhunde sind während der PDG im Einsatz.
– 3 Meteorologen stehen für die PDG während acht Tagen im Einsatz.
– 6 Lawinenspezialisten vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos stehen während 15 Tagen für die PDG im Einsatz.
– 40 Köche im Dienst der PDG; alleine an den vier „Wettkampftagen“ werden 75‘000 Mahlzeiten herausgegeben.
Finanzen:
– Das Gesamtbudget beträgt 7,5 Millionen Schweizer Franken, davon 2,5 Millionen durch Startgelder und Sponsorbeiträge.
– Die Mehrkosten der Armee im Vergleich zum normalen „Dienstbetrieb“ in einem Wiederholungskurs betragen rund 500‘000 Schweizer Franken.
Streckenrekord Männerpatrouille: 5:52:20 durch Florent Troillet, Martin Anthamatten, Yannick Ecoeur (Schweiz); gelaufen an der PDG 2010.
Streckenrekord Frauenpatrouille: 7:41:18 durch Nathalie Etzensperger, Marie Troillet, Emilie Gex-Faby (Schweiz); gelaufen an der PDG 2010.

Die Strecken

Zermatt-Verbier: 110 Leistungskilometer Höhenunterschied: +3994/-4090 Arolla-Verbier: 50 Leistungskilometer Höhenunterschied: +1881/-2341
Jeder Lauf kann je nach Wetterverhältnissen um einen Tag verschoben werden (der Entscheid fällt in die Zuständigkeit des Kommandanten).

Favoriten

Männer:
Gardes-frontières / SAC Swiss Team (Vorjahressieger und Streckenrekordhalter) Martin Anthamatten (Zermatt), Florent Troillet (Prarreyer), Yannick Ecoeur (Morgins)
MJD.ch Jean-Daniel Masserey (Haute-Nendaz), Rico Elmer (Elm), Jean-Yves Rey (Lens)
SAC-CAS Swiss Team 4 Andreas Steindl (Zermatt), Marcel Theux (Orsières), Marcel Marti (Grindelwald)
TEAM SKI TRAB Pietro Lanfranchi (ITA), Michele Boscacci (ITA), Lorenzo Holzknecht (ITA)
Morzine/Châtel FFME Alexis Sévennec (FRA), Valentin Favre (FRA), Yannick Buffet (FRA)
BomBlaJo Kilian Jornet (FRA), William Bon Mardion (FRA), Mathéo Jacquemoud (FRA)
Frauen:
SAC-CAS Swiss Team 1 (Vorjahressieger und Streckenrekordhalter) Nathalie Etzensperger (Gamsen), Marie Troillet (Lourtier), Emilie Gex-Faby (Val-d’Illiez)
Les Enfants du Sourire Mireia Miro (ESP), Laetitia Roux (FRA), Séverine Pont-Combe (Mollens)

Geschichte

Die Idee, die Patrouille des Glaciers ins Leben zu rufen, keimte während der Mobilmachung 1939-1945 in den Köpfen von zwei Hauptmänner der Geb Inf Br 10, den Herren Rodolphe Tissières und Roger Bonvin, während die Schweiz von einer Invasion bedroht war.
Während dieser Zeit hatte die Geb Inf Br 10 die Aufgabe, den südwestlichen Alpenteil zu verteidigen. Mit dem Ziel, die Ausdauer und Widerstandskraft der Soldaten zu testen, hatten die zwei Hauptmänner die Idee, einen Wettlauf im alpinen Raum zu organisieren. Dabei sollten 3er-Patrouillen, in einer Etappe die Strecke Zermatt-Verbier absolvieren.
Die erste Ausgabe der Patrouille des Glaciers fand im April 1943 statt. 18 Patrouillen starteten bei der Schönbielhütte und absolvierten 63 km und 7600 Höhenmeter. Die erste Patrouille erreichte Verbier nach 12 Stunden und 7 Minuten. Nur zwei Patrouillen erreichten zusammen das Ziel. Man beglückwünschte sich über die gute Länge des Wettlaufs und hob vor allem den Bergcharakter der Gewinner hervor.
An der PDG 1944 nahmen bereits 64 Patrouillen teil. Die Ausgabe der PDG 1949 war geprägt vom Unterbruch des Wettlaufes. Eine der Patrouillen fiel in eine Gletscherspalte des Mont-Miné-Gletschers und wurde erst acht Tage später gefunden. Dieser schreckliche Unfall löste starke Kritik aus, worauf das Eidgenössische Militärdepartement beschloss, die PDG nicht mehr durchzuführen. Dieser Unterbruch dauerte mehr als 30 Jahre.
Im Jahr 1983, auf Antrag von Div Adrien Tschumy, Oberstlt Martin und Hptm Bournissen, gab der Ausbildungschef, Korpskommandant Mabillard sein Einverständnis, die Patrouille des Glaciers wieder zu organisieren.
So fand denn am Samstag, 5. Mai 1984 die vierte Ausgabe der Patrouille des Glaciers statt. Seither ist der Bekanntheitsgrad der Patrouille des Glaciers unaufhörlich angestiegen und geht weit über die Landesgrenzen hinaus. Im Jahre 1992 nahmen zum ersten Mal eine Damenpatrouille und eine Herrenpatrouille aus der Volksrepublik China teil.

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