Misurina Ski Raid – 1. Platz bei den Cadetten für Verena Streitberger

Mit der heute nahe der Südtiroler Drei Zinnen abgehaltenen 12. Misurina Ski Raid hat die alpine Rennsaison der Skibergsteiger offiziell begonnen. Das schwierige Rennen hat den Charakter eines Weltcuprennens und wurde deshalb sowohl von der italienischen als auch von der österreichischen Nationalmannschaft als erster Testbewerb angesetzt. Gleich 8 Athleten der rot-weiß-roten Nationalmannschaft waren am Start, und am besten hat es wohl Verena Streitberger erwischt: die erst 16-jährige Maishofnerin gewann die Jugendklasse Cadet.

Schon vom Start weg konnte Streitberger die Führung in Ihrer Klasse übernehmen, nur einige Juniorinnen lagen vor ihr. Das war jedoch keine Beruhigung, denn die Unterscheidung, wer nun Junior oder Cadett ist, ist während des Rennens für die Athleten praktisch unmöglich. So kämpfte Streitberger unverdrossen weiter, löste Probleme mit den Steigeisen und bewältigte die schwierige Abfahrt. Sie konnte am Ende 5 Minuten vor der zweitplatzierten Italienerin Laura Cohazza als Siegerin mit einer Laufzeit von 1:19:42 Stunden im Ziel abschwingen. „Ein super Rennen in super Landschaft!“ schwärmte Sie auf der Heimfahrt.

Ebenfalls hervorragend unterwegs war der Alpbacher Jakob Siedler, wie Streitberger ein Neuzugang im Nationalteam.  In der Knochenmühle der Italienischen Nachwuchsläufer absolvierte der 15-jährige sein internationales Debüt bravourös. Mit einer Zeit von 1:08:59 Stunden (Sieger der Italiener Davide Magnini in 56:26 Minuten) belegte er schließlich den 8. Platz im mit 18 Startern riesigen Cadettenfeld.

Als dritter Youngster in der Runde war Clemens Steinberger unterwegs. Heuer erstmals in der Juniorenklasse im Rennen konnte er erwartungsgemäß nicht mit der Spitze mithalten. Eine Zeit von 1:34:59 (Siegerzeit: 1:14:04) reichte aber für Platz 17 von 40 gewerteten.

Bei den Senioren ging es voll zur Sache. Der italienische Expresszug fuhr von Anfang an auf Anschlag, Roberto Antonioli, Davide Dalizi, Michele Boscacci, Matteo Eydallin….alle drückten gewaltig aufs Gas, denn das Rennen war für die Italiener ein Quali-Rennen für den Weltcup. Die Siegerzeit von Antonioli mit 1:36:17 Stunden muss hoch eingeschätzt werden.
Super lief es zu Anfang auch für den favorisierten Österreicher im Feld, den 23.jährigen Martin Weißkopf aus Prägraten (Venediger Bergführer) . Weißkopf hatte heuer ja zu 100% auf seine sportliche Vorbereitung gesetzt und sogar seinen Job gekündigt, um mehr trainieren zu können. Bis zur ersten Wechselzone am Berg funkltionierte auch alles wie am Schnürchen, er lag nach 700 hm nur ca. 1,5 Minuten hinter dem Führenden. Dann ging‘s aber dahin: ein Konkurrent beschädigte mit den Steigeisen den Skistock von Weißkopf. Der brach dann in der Abfahrt, ein kapitaler Sturz war die Folge. Weißkopf verlor die Orientierung und kam in ein Bachbett ab (!), aus dem er mühsam wieder heraustreteln musste. Einen Wechselstock bekam er in der Wechselzone unten gereicht…der war aber 10 cm länger als der andere! In Summe reichte es dann nur für Platz 12 in 1:49:17. Weißkopf ist dennoch hoch zufrieden: „Es ging mir körperlich extrem gut, wenn ich die Missgeschicke einmal ausblende und meine schechten Wechsel noch verbessern kann, dann bin ich richtig happy!“

Thomas Wallner aus Bischofshofen (Dynafit Austria) konnte als nächster Österreicher im Ziel die brennenden Oberschenkel entlasten. Der Schock kam für ihn bei der Materialkontrolle: in der letzten Abfahrt hatte er die Steigeisen verloren…unerbittlich wurden ihm daraufhin 3 Strafminuten aufgebrummt. Die Endzeit inkl. der Strafe betrug nun 1:55:56 Stunden und bedeutete Platz 20.

Der nächste Österreicher, Daniel Rohringer aus Gosau (ASKÖ Raiffeisen Gosau) erwischte den Start schlecht. In einer gewaltigen Jagd holte er jedoch Platz um Platz auf und konnte alle Österreicher hinter sich lassen…bis ihm Tom Wallner in der letzten Abfahrt wieder zurücküberholte. „Der kann einfach besser Skifahren als ich. Und wechseln muss ich auch noch trainieren, die Italiener sind sauschnell dabei.“ ärgerte sich Rohringer mit einem halbwegs zufriedenen Unterton. 1:53:53 und Platz 15 sind das Ergebnis.

Markus Stock aus Bischofshofen (Dynafit Austria ) und Philipp Brugger aus Sistrans (SV Sistrans) lieferten sich ein Duell über die gesamte Distanz. Letztlich wurden beide mit 1:54:55 ex aequo auf dem 17. Platz gewertet.

Martin Islitzer aus Prägraten konnte mit dem heutigen Tempo nur bedingt mithalten. Mit 1:57:50 konnte er dennoch Platz 23 von 116 erringen.

Alex Lugger als Bundestrainer ist zufrieden mit seinen Nationalteam-Sportlern: „Die jungen haben heute gewaltig aufgezeigt, da gibt’s nichts zu kritisieren. Die Allgemeine Klasse hat ebenfalls gezeigt, dass das Training im Sommer richtig angelegt war. Die Schwächen liegen derzeit noch bei der Technik, das lässt sich aber noch bis zum ersten Weltcup leicht ausmerzen.“

Viele Österreicher waren heute am Start, die Überraschungen des Tages lieferten sicher Daniel Aschbacher (1:55:00, Platz 19) und Johannes Walder, der zwar eine Endzeit von 2:03:09 und Rang 29 ablieferte, vor technischen Problemen jedoch lange unter den Top 15 rangierte. Bemerkenswert gut auch Rene Fischer (2:03:30, Platz 30 und Marc Hochstaffl (2:06:10, Platz 37).

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