Dopingfall Mezzalama ist offiziell veröffentlicht

Das Italienische Olympische Komitee CONI hat nun Details zum Doping-Fall bei der 19. Mezzalama am 4.5.2013 bekanntgegeben.
Es war ja bereits bekannt, dass es bei der letzten Auflage des Hochgebirgsrennens „Trofeo Mezzalama“ einen positiven Dopingtest auf Furosemid (wird zur Entwässerung eingenommen, in Dopingkreisen auch zum Ausschwemmen von vorher eingenommenen Dopingmitteln) gegeben hat. Bislang konnte über den von der Antidoping Schweiz vorgenommenen Test allerdings nicht mehr erfahren werden.

Am 3.10.2013 wurde nun von der CONI offiziell Stellung genommen: positiv getestet wurde die Italienierin Chiara Tallia aus Biella. Die Hobbysportlerin Tallia, Mitglied des letztklassierten Teams (!), kam offenbar zur Dopingkontrolle, weil ein anderer Sportler aus dem Feld diese verweigert hatte. Diese Verweigerung konnte dadurch zustande kommen, als die Mezzalama als Teil des „Grande Course“ (Mezzalama, Patrouille des Glaciers, Adamello Ski Raid, Pierra Menta, Tour du Rutor) nicht den Bestimmungen der ISMF und damit der WADA unterliegt.
Bei offiziellen Rennen ist eine Verweigerung selbstverständlich nicht möglich…was hätte sonst eine Kontrolle für einen Sinn? Der Schluss liegt nahe, dass Frau Tialla als durchschnittliche Sportlerin nur deshalb freiwillig zur Kontrolle gegangen ist, weil sie keine Ahnung hatte, dass in ihrem Urin etwas zu finden wäre. Entsprechend bitter und ernüchtert fällt auch ihre persönliche Stellungnahme aus, die kürzlich auf skialper.it veröffentlicht wurde.

Die ganze Geschichte ist somit also eine Farce. Eine Hobbysportlerin wurde erwischt, etwas genommen zu haben, von dem sie gar nichts wusste. Mindestens ein anderer Sportler hat eine Kontrolle verweigert….zumindest dieser wusste offenbar, das er was zu verbergen hatte. Viel Geld wurde also hinausgeschmissen, „schmutzige Sportler“ wurden versteckt und unter dem Strich hat nur unser Sport gelitten.

Unabhängig von dem Wunsch, dass hoffentlich alle österreichischen Sportler ohnehin clean sind, bleibt als Moral der Geschichte nur die Schlussfolgerung übrig, dass nur offizielle Verbandsrennen, die der ISMF und damit der WADA unterliegen (international der ISMF Weltcup, in Österreich der ASTC), eine weitgehende Sicherheit für Chemiefreiheit mit sich bringen.
So manche Breitensportbewerbe mögen sich den Anstrich eines cleanen Sports geben, bei genauer Betrachtung bröckelt dieser aber schnell ab.

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