Italienischer Nationaltrainer Oscar Angeloni tritt zurück

Während in Österreich derzeit mit Nachdruck die Entwicklung im Nationalteam vorangetrieben wird und alle Kräfte vereint werden, bestmögliche Leistungen zu bringen, sowie die noch nie dagewesenen Trainingsmöglichkeiten für die Athleten mit Unterstützung des ÖSV bestmöglich zu nutzen, so erreichte uns in den vergangenen Tagen ein brisantes Gerücht aus Italien, welches sich nun leider bestätigt hat. Nationalteamtrainer Oscar Angeloni kündigte am 23.7.2014 mit einem Brief an den FISI Präsidenten Flavio Roda offiziell seinen Rücktritt an.

Seit geraumer Zeit, vor allem nach den Neuwahlen in der FISI heuer im April, ist es laufend zu sportpolitischen Differenzen gekommen. Aufgrund dieser internen Probleme hat die Weiterentwicklung im sportlichen Bereich leiden müssen. Zahlreiche Hürden und Ausschüsse stoppten immer wieder die neuen Ideen und Strategien, die das Nationalteam und den Sport Skibergsteigen zu noch mehr Erfolgen führen sollten. Es gestaltete sich ein Arbeitsumfeld, in welchem der leidenschaftliche Sportler und Trainer Oscar Angeloni nicht mehr arbeiten wollte und er sich deshalb wohlüberlegt für den, für ihn wahrlich schmerzhaften, Rücktritt entschied.

Oscar Angeloni führte das italienische Nationalteam im letzten Jahr zu noch nie dagewesenen Erfolgen im Skibergsteigen: Sieben erste Plätze im Gesamtweltcup (Individual, Vertical, sowie Gesamtwertung) und mit insgesamt 19 Medaillen (davon sechs Goldmedaillen) der erste Rang in der Nationenwertung der Europameisterschaft, das mit einem deutlichen Vorsprung vor der Konkurrenz.
Seit seiner Tätigkeit in der Nationalmannschaft sind aber nicht nur die Erfolge gestiegen, auch der Zusammenhalt im Team wurde immer stärker. Gab es noch vor nicht allzu langer Zeit enorme Schwierigkeiten und Gruppenspaltungen unter den Athleten intern, so hat Oscar als „Mediator“ seine Athleten im Laufe der Zeit zu einer Mannschaft formiert und konnte auch immer mehr jugendliche Nachwuchsathleten für den Sport begeistern. Das Team steht damit in dieser Phase des Rücktritts voll hinter ihm und bedauert die Entscheidung sehr.

Der Rücktritt wird aber nicht nur in Italien zu merken sein, international wird die Person Oscar Angeloni als Trainer fehlen. „Oscar war einer der stets konstruktiv an der Weiterentwicklung des Sportes gearbeitet hat. Seine Meinung hatte Wert und wurde auch international wahrgenommen. Es ist sehr schade, so jemanden wie ihn gerade jetzt in der Aufbruchsphase der Sportart zu verlieren“, so Alexander Lugger, Nationaltrainer-Kollege aus Österreich. Für die Österreichische Mannschaft ist der Verlust zusätzlich groß, da in den letzten Jahren eine sehr gute Partnerschaft zwischen den beiden Nationen geherrscht hat. Die Österreicher wurden zweimal zu einem gemeinsamen Trainingslager mit der italienischen Mannschaft eingeladen. Letztes Jahr ging es nach Sappada, zuvor nach Falcade.

Einen offiziellen Nachfolger gibt es noch nicht. Eines bleibt aber gewiss, egal wer an der italienischen Trainerspitze nachrückt: eine Person wie Oscar wird dem Skibergsteigen international betrachtet enorm fehlen.

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