Pierra Creta 2024: Das Renn-Highlight auf Kreta
Lebensfreude, Tanzen, Raki, Freunde, Sonne, Schnee, Musik, Gastfreundschaft und Bananen! Das sind nur einige der Dinge, die wir bei der Pierra Creta, dem südlichsten Skitourenrennen Europas, genießen durften. Mit über 200 Starter:innen aus 15 Nationen ist es dem Organisationsteam gelungen, ein einzigartiges Skitouren-Event zu erschaffen, dass Sportler:innen aus der ganzen Welt anzieht.
Kreta ist als Reiseziel weltweit für seine Kultur, seinen Sommer und seine schönen Strände bekannt. Nur wenige wissen jedoch, dass die drei Gebirgszüge der Insel (Lefka Ori, Ida- und Dikti-Gebirge) ein außergewöhnliches Erlebnis für Skibergsteiger:innen bietet und dort auch alle zwei Jahre ein Skitourenrennen stattfindet.
Die 6. Auflage der Pierra Creta am Fuße des Psiloritis, dem höchsten Berg auf Kreta mit 2.456 m, wurde Anfang März 2024 erfolgreich durchgeführt und weckte einmal mehr das Interesse der Athlet:innen aus aller Welt, wie den italienischen Teams rund um den Sellaronda Präsidenten Oswald Santin oder dem spanischen ISMF Schiedsrichter Antonio Masague. Mit rund 120 Teilnehmer:innen aus 14 Nationen und 90 nationalen Skibergsteiger:innen waren heuer erstmals mehr internationale Gäste als Griech:innen am Start.
Briefing mit Tanzkurs und Ölverkostung
Bereits der Tag vor dem Rennen war ein Erlebnis. Nach der Registrierung ging es direkt zur Streckenbesichtigung. Der erste Eindruck deckte sich mit dem, was am Abend beim Briefing kommuniziert wurde: Das Organisationsteam hat ganz Arbeit geleistet und zwei äußerst interessante und abwechslungsreiche Individual-Strecken in die endlosen Weiten rund um den Psiloritis gezaubert. Simone Binder und Roland Hold, die unter anderem seit vielen Jahren für Skimo.at unterwegs sind, waren zum dritten Mal vor Ort (siehe Bericht aus 2019 und 2022) und wurden spontan zum Interview gebeten:
Damit vor allem die ausländischen Teilnehmer:innen mehr Einblick in die kretische Kultur bekommen, gab es vor dem Briefing einen Folklore Tanzkurs und eine Olivenölverkostung.
Team-Individual mit Raki Energy-Bar
Über 200 Athlet:innen, vom ambitionierten Skibersteiger bis hin zum blutigen Anfänger, reihten sich am Start auf und warteten unter den Klängen kretischer Musik, Folklore-Tänzern und Glocken auf das Startsignal. Wer schon öfter dabei war weiß: es gibt keinen Start-Countdown, bevor nicht gesungen und getanzt wurde. Für alle Neulinge ist dieses Ritual immer wieder eine große Überraschung und sorgt für großes Staunen.
Neben den zwei Strecken „Route A“ (1.800 hm, 4 Anstiege inkl. Tragepassage und 4 Abfahrten) und „Route B“ (900 hm, 3 Anstiege und Abfahrten), welche als 2er oder 3er Team absolviert werden mussten, fand heuer zum 3. Mal ein Rennen für Kinder und Jugendliche statt sowie die griechische Meisterschaft mit einer Beteiligung von 17 Athleten. Die Bedingungen waren an diesem strahlenden, windstillen Tag für alle perfekt. Während die Athlet:innen auf der Strecke unterwegs waren, flossen Raki, Honig-Racomelo und Bier in Hülle und Fülle an der Bar, die im „Base Camp“ aufgebaut war.
Dass so ein Rennen in Mitten des Ida Gebirges, fernab von einer Infrastruktur funktioniert, ist den 100 fleißigen Helfer:innen zu verdanken: Freiwillige der Bergsteigervereine von Chania, Rethymnon, Heraklion, Moira und Lasithi unterstützten mit aktiver Präsenz vor und während des Rennens, genauso wie ansässige Kulturvereine von Anogia, Zoniana und Livadia sowie Mitglieder des Roten Kreuz.
Podium in österreichischer Hand bei den Damen
Bei einer großen Beteiligung an österreichischen Athleten ist es besonders erfreulich, dass vor allem die österreichischen Damen zahlreich am Podium vertreten waren: Die Salzburgerin Simone Binder holte sich mit ihrer belgischen Freundin Lien Schellens den Sieg auf der langen Strecke. Bei der kürzeren Route siegten die Salzburgerin Irmgard Üblagger mit ihrer kretischen Teamkollegin Eleni Klapanara (welche sie vor Ort bei der Registrierung kennengelernt und spontan das Team „Helios“ gebildet hat). Rang 3 ging ebenfalls an zwei Salzburgerinnen, Melina Hie-Wiederstein und Birgit Schiller, die sich beim Bergfilmfestival Salzburg im Herbst 2023 vom Kreta-Skitouren Vortrag inspirieren ließen und sich gleich zum Rennen angemeldet haben. Bei den Männern siegte „Team Raki“ aus Italien mit Martin Elsler und Manfred Dorfmann.
Später am Abend feierten alle Teilnehmer:innen der Veranstaltung – Athlet:innen, Begleiter, Freiwillige und Organisatoren – bis in die frühen Morgenstunden. Das Rennen und die Party endeten mit dem üblichen Versprechen, alle im März 2026 zur 7. Pierra Creta am Fuße des Psiloritis wieder zu treffen.
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Fotos: Pierra Creta und Simone Binder