Glemmermoasta in Viehhofen: Härter als erwartet

Durchschnitts-Steigung bergauf trotz zahlreicher Spitzkehren fast 30 %, 3 Tragepassagen, die Abfahrt kerzengerade unter Lifttrasse herunter, 7 Wechselzonen, 1300 Höhenmeter. Alleine diese Fakten schrecken einen normalen Hobbygeher schon ab und wenn dann neben der fast vollständigen Nationalmannschaft auch noch 30 Topsportler aus ganz Österreich darum kämpfen, einen der begehrten Startplätze für den Heim-Weltcup in Bischofshofen zu ergattern, kann man sich vorstellen, dass der Rennverlauf alles andere als gemütlich werden würde.

Dazu kam dann in den letzten Tagen noch eine Wetterlage, welche sowohl die Aufstiegsspuren als auch die verspurten Abfahrtshänge vereisen ließ.  „Perfekt“, hieß es von Seiten der sportlichen Leitung rund um Sepp Gruber, denn so sei es eine ideale Generalprobe für die Athleten auf einer extrem anspruchsvollen Strecke. „Warum habt ihr uns das angetan?“ hieß es allerdings von so manchem Starter, der sich lieber Tiefschneeabfahrten vor den Augen tausender Zuschauer auf den Sesselliften und Gondelbahnen der Schönleitenlifte gewünscht hätte.

Im Nachhinein waren aber alle bestens gelaunt, denn es gab schlussendlich glücklicherweise keinen einzigen Bruch: weder Ski noch Knochen und die generelle Stimmung lautete, „so ein Individual habe ich mir eigentlich nicht erwartet, bitte unbedingt wiederholen!“. Diese Wunsch wird natürlich erfüllt, sogar schon in wenigen Wochen, wenn am 9. Februar 2019 auf der gleichen Strecke die Österreichischen Meisterschaften im Individual im Rahmen der Martini-Fischer Schönleiten-Trophy ausgetragen werden. Allerdings kann man mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass dann die Schneebedingungen viel leichter sein werden, wie die beiden Veranstalter Peter Gruber und Hans-Peter Schweinberger vom lokalen Schiklub Viehhofen aufgrund langjähriger Erfahrung versicherten.

Wie ist es aber eigentlich sportlich ausgegangen? Bei den Herren konnte sich mit der Favorit Jakob Herrmann vor seinen Nationalmannschafts-Kollegen Armin Höfl, Christian Hoffmann und Alexander Brandner durchsetzen. Auf Rang 5 konnte sich Sebastian Kaswurm aus Wagrain platzieren, der Salzburger hat damit wohl die Karte für den Heim-Weltcup im Pongau gelöst! Stark unterwegs waren auch die Cadets des WSV Ramsau sowie die Junioren Paul Verbnjak und Andreas Mayer, die auf die Gesamtränge 7+8 bei den Herren liefen. Schnellster Espoir war der Vorarlberger Daniel Ganahl, der jetzt auch auf einen Einsatz bei der Erztrophy hoffen darf.

Bei den Damen setzten sich zwei Salzburgerinnen durch, die bereits auf Weltcup-Erfahrung in den Nachwuchsklassen verfügen. Ina Forchthammer spielte vor allem ihre technischen Fähigkeiten bei den Wechseln aus und gewann vor der Lokalmatadorin Verena Streitberger aus Maishofen, die sich damit wohl nicht nur ein Ticket für den Weltcup gesichert hat, sondern sich auch den Titel der Glemmermoastarin 2018 holen konnte, der unter den Startern aus Viehhofen, Maishofen und Saalbach-Hinterglemm ermittelt wurde. Bei den Herren ging der Wanderpokal an Franz Pfister aus Hinterglemm, der die lokale Konkurrenz in Schach halten konnte.

Es war mit Sicherheit eine sehr gelungene Veranstaltung, weil auch klar gezeigt wurde, dass Skibergsteigen und alpines Skifahren selbst in der Hochsaison am gleichen Berg möglich ist, ohne dass man sich gegenseitig anfeindet, sondern sogar von den vielen Zuschauern auf den Liften und entlang der Strecke angefeuert und für die fantastischen Zeiten (Jakob Herrmann bewältigte die 1300 HM Anstieg + 870 HM Abfahrt mit 7 Wechseln in weniger als einer Stunde!) bewundert wurde. Das war allerdings nur dank der großartigen Unterstützung der Bergbahnen Saalbach-Hinterglemm möglich, welche das Glemmtal nicht nur für die alpinen Skifahrer zum Home of Lässig gewandelt haben.

Wer jetzt Lust auf mehr hat oder einfach nur noch weitere Fotos anschauen will, alles – inklusive der Anmeldung für die 7. Martini-Fischer Schönleiten-Trophy am 8./9. Februar 2019 – findet man unter www.schoenleiten-trophy.at.

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