Fotofinish am NightAttack Flumserberg – Neuer Frauenstreckenrekord

468 Läuferinnen und Läufer starteten an der 13. Austragung des NightAttack am tief verschneiten Flumserberg. Tagessieger bei den Herren ist Perreten Patrick aus Küblis mit 0:34:13. Er gewann vor Hugenschmidt Stephan (Schiers) und dem einheimischen Schneider Geri (Mels) das Gesamtklassement. Perreten mit Jahrgang 1999, startete noch in der Kategorie „Junioren“ und gehört zum SAC Regionalzentrum Ost. Bei den Frauen kam es zur Sensation des Abends. Die amtierende deutsche Meisterin im Skibergsteigen Von Borstel Susi aus Blaichach knackte mit einer Zeit von 0:39:31.4 den Streckenrekord der Frauen. Zweite wurde Hagspiel Alexandra (Blaichach), als Dritte folgte Ruppaner Daniela (Fischen).

Das nächtliche Skitourenrennen (Vertical Race) ist mit einer Länge von rund 4.4 km und 719 Höhenmeter eine ideale Standortbestimmung für den Saisonstart. Von den 500 angemeldeten Personen gingen 468 an den Start. 115 Athletinnen und 348 Athleten aus 8 Nationen erreichten das Ziel. Der hohe Anteil an Volksläufer macht den NightAttack zu einem stark regional verankerten Event und lässt die Freude am Skitourensport hochleben. Trotz rauem Wetter mit heftigem Schneegestöber fanden einige Fans den Weg an die Strecke. Auf Prodalp bejubelten sie zusammen mit den Schällnerclub Flumserberg die Läuferinnen und Läufer und sorgten für den zusätzlichen Adrenalin-Kick.

Kopf an Kopfrennen der Prättigauer

Über eine lange Zeit führte Hugenschmidt Stephan das Teilnehmerfeld an. Er setzte die erste Spur auf der verschneiten Strecke. Trotz kurzfristiger Streckenpräparation vor dem Rennen und Spurarbeiten von den Helfern, bildete sich sofort wieder eine leichte Neuschneeschicht. Auf Höhe Prodalp hat sich eine Fünfergruppierung vom restlichen Teilnehmerfeld bereits ein wenig abgesetzt. Nach Hugenschmidt, Steiner und Schneider folgte Perreta an vierter Stelle vor Lietha. Während Steiner Micha auf dem zweiten Zwischenrang nach und nach Plätze abgeben musste, arbeitete sich Perreta Patrick (34:13:0) an die Spitze vor und holte sich mit einem spektakulären Fotofinish vor Hugenschmidt Stephan (34:13.6) die Führung. Schneider Geri (34:35) konnte seine dritte Zwischenklassierung bis ins Ziel halten. Weitere Top-Ten Platzierungen im Gesamtklassement bei den Herren aus der Region holten sich Wildhaber Marco (5. Rang, 35:26) und Hug Alexander (6. Rang, 35:34).

Streckenrekord geknackt

Dass es bei den Frauen ein schnelles Rennen geben wird, zeichnete sich bereits im Vorfeld anhand der Anmeldungen an. Einen neuen Streckenrekord hielten aber die wenigsten für möglich. Dies aufgrund der wettertechnisch nicht ganz optimalen Bedingungen. Von Borstel Susi belehrte alle eines besseren und unterbot die aus dem Jahr 2010 aufgestellte Bestzeit von Natascia Leonardi Cortesi (40:32) um mehr als eine Minute. Noch vor einem Jahr wurde die Zeit im Interview mit OK-Mitglied Rinderer Marcel als sehr schwierig zu unterbieten klassiert. Hinter Von Borstel folgten ihre Landesgenossinnen Hagspiel Alexandra (41:09) und Ruppaner Daniela (43:13). Vorjahressiegerin Pircher Anna wurde sechste.

Volkssport Skitouren

Die mit 54 Prozent Teilnehmeranteil am besten frequentierte Kategorie ist und bleibt der Volkslauf – und dies seit sieben Jahren infolge. Von Jahr zu Jahr steigt auch das Interesse der ganz jungen Läuferinnen und Läufer. Bereits im Alter von zehn Jahren haben in diesem Jahr drei Kinder die Strecke erfolgreich bewältigt. Insgesamt erreichten 13 Kinder mit einem Alter unter 13 Jahren das Ziel. Der älteste Teilnehmer und Stammgast am NightAttack war mit Jahrgang 1942 Koni Frischknecht aus Rorschacherberg mit einer sehr guten Zeit von 01:08:03.

Fordernde Verhältnisse

Eine verschneite Berglandschaft wie aus dem Bilderbuch und starke Schneefälle vor und während des Rennens verlangte von den Organisatoren einiges ab, um die Sicherheit auf und neben der Strecke zu gewährleisten. Die Sichtverhältnisse waren vor dem Rennen zusätzlich durch Nebelbänke stark eingeschränkt. Hinzu kam noch der Wind, welcher die effektive Temperatur von -4°C gefühlt noch deutlich tiefer drückte. Doch bereits nach dem Start liess der Wind nach und die Sicht im oberen Teil der Strecke wurde deutlich besser. Was blieb war der Schneefall, welcher die winterliche Atmosphäre am NightAttack zusätzlich aufwertete. Die zahlreichen Helfer und Mitarbeiter der Bergbahnen Flumserberg auf und neben der Rennstrecke trotzten all diesen Wetterbedingungen und machten einen grossartigen Job. Sie sorgten für die Sicherheit, das Wohlergehen der Läuferinnen und Läufer und vor allem, dass alles reibungslos funktionierte. Der nächste NightAttack Flumserberg findet am Samstag, 15. Dezember 2018 statt. Weiter geht es in der Region mit dem Altiski am Sonntag, 25. Februar 2018.

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Originellste Gruppe

Schon lange bevor es die Auszeichnung der originellsten Beleuchtung gab, startete Marc Albrecht aus Heiligkreuz am NightAttack verkleidet. In diesem Jahr holte er sich die Stimmen der Streckenposten für sich und gewann die Auszeichnung des originellsten Teilnehmers. Unter dem Pseudonym „Schottä Noldi aus Ouberstafinällä“ und verkleidet als „Schmaltiärjäiger“ startete er mit einer Skitourenausrüstung aus dem letzten Jahrhundert.

Bindung falsch eingestellt

War es die Nervosität oder doch das Material, welches Veniamin Galius aus Zürich den Start am NightAttack erschwerte? Minuten vor dem Start waren die Zürcher noch auf der Suche nach Schraubenzieher und Werkzeug, um die Bindung von Veniamin richtig einzustellen und verpassten so den effektiven Start. Sie liessen sich aber davon nicht beirren und nahmen die Strecke nach dem Schlussläufer auf sich und konnten diesen auf Prodalp noch einholen.

Herausforderung an die Zeitmessung

Am NightAttack arbeitet das Team der Zeitmessung mit einer dreifachen Absicherung. Dies kommt nicht von ungefähr, denn es gibt immer wieder Teilnehmende, welche vor lauter Adrenalin und Nervosität vergessen ihren Chip auf sich zu tragen. So geschehen bei einem Spitzenathleten am 13. NightAttack. Aus diesem Grund wird der Zieleinlauf parallel noch manuell notiert und zusätzlich durch einen Zielfilm dokumentiert. So kann eine sichere Zeitmessung sichergestellt und Falschmessungen im Nachgang rekonstruiert werden. In diesem Jahr kam es auf der provisorischen Rangliste zusätzlich zu einer kleinen Unstimmigkeit, welche aber von aufmerksamen Athleten umgehend gemeldet wurde. Bis zur Rangverkündigung um 21 Uhr konnte alles geklärt und korrigiert werden.

NightAttack steht ganz oben

Das NightAttack-Fieber hat auch bereits die Jüngsten angesteckt. Für Lara, die Glücksfee an der Verlosung, ist der Event ein sehr wichtiger Termin. Auf ihrer Hitliste wird der Skitourenevent nur noch von ihrem Geburtstag und Weihnachten übertroffen.

Rangliste (Podestplätze)

Juniorinnen: 1 Züger Nina Vorderthal 47:04.3, 2 Ulmann Moryamo Appenzell 58:49.4, 3 Lendi Luisa Jona 58:51.8, (6 klassiert)

Damen: 1 Von Borstel Susi Blaichach 39:31.4, 2 Hagspiel Alexandra Blaichach 41:09.4, 3 Ruppaner Daniela Fischen 43:13.1 (35 klassiert)

Junioren: 1 Perreten Patrick Küblis 34:13.0, 2 Lietha Arno Fideris 34:43.5, 3 Gartmann Mika Valens 40:18.9

Elite Junioren: 1 Steiner Micha Samedan 36:02.2, 2 Dürr Marc Bad Oberdorf 38:25.8, 3 Wyss Patrick Weissbad 38:38.2 (7 klassiert)

Herren: 1 Hugenschmidt Stephan Schiers 34:13.6, 2 Schneider Geri Mels 34:35.9, 3 Wildhaber Marco Reichenbach Im Kandertal 35:26.6, (51 klassiert)

Senioren 1: 1 Hug Alexander Sargans 35:34.0, 2 Cairoli Andrea Lodrino 36:58.4, 3 Boehner Benjamin Pfäffikon 38:08.4 (48 klassiert)

Senioren 2: 1 Girardi Thomas Wangs 38:49.3, 2 Bodenwinkler Rolf Davos Frauenkirch 38:56.9, 3 Wessling Ruediger Lindau 40:53.0 (54 klassiert)

Volkslauf Damen (Referenzzeit: 01:15:04.7): 1 Loop Noemi Flumserberg Portels 01:15:20.8, 2 Hardegger Bianca Davos Platz 01:14:42.9, 3 Simnacher Felice Zürich 01:14:37.6 (74 klassiert)

Volkslauf Herren (Referenzzeit: 01:09:26.1): 1 Bärtsch Marco Mels 01:09:25.2, 2 Egli Hansandres Grabs 01:09:18.4, 3 Drabik Peter Altendorf 01:09:37.2 (178 klassiert)

Text und Fotos: Pascal Bless

 

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