Weltcup Erzincan: Individual und Sprint

Wenn die Emotionen von weit weg kommen, sind sie umso wertvoller. So ist es auch in der Türkei in den Bergen von Erzincan, ca. 700 km östlich von Ankara. Der Munzuri Nationalpark war der perfekte Schauplatz für das Individualrennen. Die Bewerbe sind Teil des dritten Stops des ISMF Weltcups 2017, das erste Mal außerhalb der Grenzen des “alten Kontinents”, auf einem anderen Schnee als ihn die Athleten kennen: keine Alpen, keine Pyrenäen, kein Skandinavien, sondern das Herz eines antiken Königreichs, in dem sich Asien und Europa zu treffen gepflogen.

Individualbewerb am Samstag

Doppeltes Derby mit Italien und Frankreich vs. Spanien im Individual von Erzincan: Eydallin und Roux dominieren in der Türkei – 8 Nationen und 37 Athleten starten in den Bergen von Ergan Dagi.

Mit 37 Athleten im Rennen und acht repräsentierten Nationen, einschließlich China und Iran, standen die Teilnehmer einer technischen Strecke gegenüber, die die Loc lokalen Organisatoren die ganze Woche lang beschäftigt hat. Der Schnee wurde vom nicht nachlassenden Wind über längere Zeit hinweg verweht. Aus diesem Grund war es schwierig, die perfekten Bedingungen zu schaffen und das Rennen zu 100% abseits der Piste zu veranstalten. Trotzdem war der Individualbewerb Sache von sieben anspruchsvollen Anstiegen und Abfahrten mit 1700 Höhenmetern. Die zwei zentralen Anstiege, A4 mit 550 D+ und A5 mit 330 D+ stellten dabei die Schlüsselstellen dar und hier entschied sich für viele Athleten das Rennen bereits vorzeitig. Zu dem Zeitpunkt hatte Italien bereits das Tempo vorgegeben und wollte sich die Führungsposition sichern, als sich ein Duell herauskristallisierte zwischen Matteo Eydalin und Michele Boscacci, der dann das Rennen beim Fotofinish verlor. “Eydallin und ich kämpften gemeinsam bis zum Ende,” erklärt der Italiener Boscacci, “aber er hat mich in der Letzten Kehre überholt und der Zieleinlauf war sehr emotional” fügt Bosacci hinzu, der es schaffte, William Bon Mardion aus Frankreich auf der dritten Position zu halten. Das Battle zwischen Italien und Frankreich war für Bon Mardion nach dem Wochenende in Cambre d’Aze ein weiteres großes Resultat in der Saison.

Sonnenschein und klarer Himmel rahmten das Damenrennen ein: ihre Strecke war fast gleich mit 1400 D+ und genauso vielen Emotionen wie bei den männlichen Kollegen. Wieder zeigte sich das französische Team eindrucksvoll: Laetitia Roux schien die Plateau-ähnliche Umgebung sehr zu mögen, mit wenigen Bäumen und viel offenem Terrain. Sie startete bald mit ihrem typischen “Solo-Run” und kam mit Vorsprung auf Teamkollegin Axelle Mollaret, die wie in Cambre d’Aze und Andorra Zweite ist, ins Ziel.

Es war in diesem Rennen das erste Podium der Saison in einem Individual für Claudia Galicia Cotrina aus Spanien, die eine solide Performance zeigte und den dritten Rang fast die ganze Zeit hindurch halten konnte.  Der generelle Eindruck der Skimo-Familie von der Türkei ist sehr positiv, dank der überwältigenden Gastfreundschaft der lokalen Einwohner.  “Das ist ein Beweis, dass wir in die richtige Richtung arbeiten,” sagt Armando Mariotta und Marco Mosso, ISMF Präsident und Vp Marketing und Communications, “unser Ziel ist es, den ISMF Weltcup zum Reisen zu bringen, um neue Länder zu entdecken, die am Skibergsteigen interessiert sind.“

Matteo Eydallin (ITA): ”Ich bin superhappy über dieses Resultat. Ich mag diesen Schnee sehr gerne, weil er dem im Frühling in den Alpen ähnelt und du auch mit Tageslicht fährst dank der Zeitzone. Ich habe davon viel Energie bekommen und es war einfacher, mich von der Erkältung letztes Wochenende zu erholen. Es war ein hartes Battle mit Boscacci und wir sind auch als Team happy. Manche großartigen Freunde fehlen hier in der Türkei, aber da ich bei anderen Rennen schon Dritter hinter ihnen war, habe ich sehr viel Selbstvertrauen für die nächsten Champs bekommen.“

Laetitia Roux (FRA): “ Es ist ein toller Tag, denn ich habe schon gespannt auf das Rennen in der Türkei abseits der üblichen Strecken gewartet. Das Ambiente ist großartig: keine hohen Gipfel, sondern großartige Slopes die dich dazu einladen, runterzufahren, und das tat ich. Ich bin froh über meine Skifahren und meine Vertrauen.“

Hier geht’s zu den Ergebnissen des Individual, Liste wird ergänzt: http://www.vola-racing.com/skinordicpro/turkishskifederation/

Sprint am Sonntag

Türkei spricht Italienisch mit dem Sprintbewerb der Männer und einem Triplet von „Azzurri“ auf dem Podium. Queen Roux dominiert gegen die Spanier. Positive Eindrücke der Gastfreundschaft in den letzten Bewerben vor der Weltmeisterschaft.

Erzincan (Türkei), 12. Februar 2017 – Je weniger, desto schneller! Das könnte der Spruch des Tages sein beim Sprint in den Bergen von Ergan Dagi. Das Sprintrennen, das Zweite der ISMF Weltcupsaison 2017, bestand wieder aus acht Nationen. Klarer Himmel, Sonne und fast keine Brise Wind stellten eine Kopie des vorangegangenen Tages dar. Die guten Bedingungen waren die Bezahlung für die harte Arbeit der Organisatoren in Kooperation mit ISMF Technikern, die ein interessantes Rennen schufen, das schneller denn je war. Die Strecke war hauptsächlich auf der Piste, mit einem Abschnitt abseits der Piste, der etwas länger als normalerweise war.

Die Athleten schienen den Frühlingsschnee sehr zu mögen. Der Bewerb der Herren wurde gestaltet von der Führung des Italienischen Teams in beiden Halbfinales bis zum letzten Lauf, als ein historisches Triplet das Podium einnahm: Robert Antonioli vor Michele Boscacci und Nadir Maguet beendeten nach einem Fight durch das ganze Rennen hindurch dieses in einer sehr emotionalen Umarmung. Im Damenrennen regierte die „Königin“ Laetitia Roux über die zwei „Prinzessinnen“ aus Spanien, Claudia Galicia Cotrina und Marta Garcia Farres.

Der ISMF Weltcup verlässt die Türkei mit einem großartigen Vermächtnis aus Fair Play und Freundschaft. Viele Athleten haben betont, wie sehr sie die Logistik und Gastfreundschaft schätzten und wünschen sich, dass auch andere Rennumgebungen wie die Türkei wären.

Für die meisten Athleten wird das nächste Ziel die WM in Italien sein, die in weniger als zwei Wochen, am 23. Februar in Alpago und Piancavallo ihren Anfang findet. Der Weltcup kommt dann Ende März mit zwei weiteren Stationen in Italien und Spanien zurück. Vier weitere Rennen warten noch: ein Vertical, ein Sprint und zwei Individuals.

Nach heute hat der Sprint Cup mit nur mehr einem Rennen bevorstehend, seinen Wendepunkt erreicht mit Roux (200) und Antonioli (160) in Führung, gefolgt von Galicia Cotrina (160) und Garcia Farres mit Arnold (100) ex aequo.

Der Individual Cup hat auch schon die Hälfte hinter sich und mit zwei weiteren Bewerben im Frühling kann Axelle Mollaret (240), die immer am Podium war, die Führung von Laetitia Roux (300) mit genug Stamina noch aufholen. Auf den nachfolgenden Positionen kämpft eine Gruppe von Damen hart bis ans Ende: Claudia Galicia Cotrina aus Spanien, jetzt mit 155 Dritte, die Italienerin Katia Tomatis (122) und die Schwedin Emelie Forsberg (110), die die Türkei ausließ. Auf der Seite der Männer ist das Battle noch offener: die „Azzurri“ Robert Antonioli und Michele Boscacci sind in Führung mit einem schmalen Vorsprung von sechs Punkten, aber William Bon Mardion und ein weiterer Italiener, Matteo Eydallin, haben beide bewiesen, dass sie den Ruhm nicht so einfach gehen lassen. Nach der Weltmeisterschaft werden die Weltcupemotionen gleich zurückkommen.

Robert Antonioli (ITA):”Ich bin dreimal happy, für mich und meine Teamkollegen, beide jünger und “älter”. Es ist ein tolles Ergebnis. Zu mir, ich fühle mich in guter Verfassung: nach Cambre d’Aze brauchte ich die Bestätigung, dass ich den richtigen Job machte und nun habe ich das richtige Vertrauen, die Champs anzugehen.“

Laetitia Roux (FRA): “Ich bin froh über meinen Sieg, aber noch mehr über das Entdecken solch schöner Plätze. Jetzt konzentriere ich mich auf die WM, wo ich nur am Individual teilnehmen werde. Dann werde ich im Cup zurück sein, auch für die Sprint-Challenge.”

Originaltext und Fotos: ISMF

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