SKIMO Austria im Gespräch mit Johanna Hiemer über ihren Erfolg im Martelltal

Inmitten der Vorbereitungen für den bevorstehenden Heimweltcup in Schladming, haben wir die Skibergsteigerin Johanna Hiemer zu einem Interview eingeladen. Nach ihrem Podestplatz beim ISMF Weltcup im Martelltal (wir haben berichtet) geht Johanna Hiemer am Wochenende in Schladming an den Start. Ebenfalls gebürtig aus Schladming, bietet Johanna einen Einblick in ihre Gedanken und Emotionen nach diesem bemerkenswerten Erfolg sowie in ihre Vorbereitungen für das kommende Rennen auf vertrautem Terrain.

whatsapp image 2024 02 23 at 015812
(c) SkimoStats

Wie fühlst du dich nach deinem Erfolg im Martelltal? Wie waren die Tage danach?

In den ersten Tagen war ich in einem totalen Hoch und habe sozusagen innerlich getanzt und mir gedacht „Wow, jetzt habe ich endlich das geschafft, was ich mir fest vorgenommen habe“. Das hat sich wunderschön angefühlt. Der Fokus ist danach aber recht schnell wieder zum Heimweltcup zurückgekehrt. Also von der Hoch-Stimmung über in die Realität und in die Vorbereitungen.

Wie hast du dich auf den Wettkampf vorbereitet, und gab es spezielle Herausforderungen auf der Strecke?

Ich war in den Tagen vor dem Individual etwas gestresst, weil ich zuhause ziemlich viel zu tun hatte und deshalb nicht so viel Zeit für Ruhe hatte. In dieser Phase hatte ich nicht damit gerechnet, dass es mir dann doch so gut geht. Ich habe eher gemerkt, dass ich ziemlich am Limit und gefordert bin. Da kam der Gedanke schon mal auf: „Das könnte auch nach hinten losgehen, das wird spannend“. Vor Ort habe ich dann aber gemerkt, dass die Form passt und das hat sich auch im Rennen bestätigt – ein schöner Moment.

Mit dem nächsten Weltcup in Schladming direkt vor der Tür, wie sah deine Vorbereitung für diesen Wettkampf aus?

Es ist vom Martelltag direkt in einen Ruhetag am Montag übergegangen, dann kam ein schnelles Training am Dienstag und Mittwoch wieder gemütlich. Richtig viel Zeit zum Durchatmen hatte ich nicht. Ich merke, dass der Druck von mir abgefallen ist und damit kommt auch die körperliche Müdigkeit. Ich hoffe, das ist nur die unterbewusste Anspannung vor dem anstehenden Heimweltcup und dass das im Rennen dann nicht zu spüren ist.

Gibt es bestimmte Aspekte deiner Leistung, die du nach dem Martelltal-Wettkampf besonders verbessern wolltest, gerade für die Vorbereitung auf Schladming?

Ich habe im Martelltal bewiesen, dass ich einiges gut gemacht habe und genau diese guten Dinge habe in die Vorbereitung auf Schladming mitgenommen. Bei mir bleiben, auf mich schauen, konzentriert bleiben und Vertrauen haben in das, was man macht.

Was sind deine Ziele und Erwartungen für den kommenden Weltcup in Schladming? Gibt es bestimmte Gegnerinnen oder Streckenabschnitte, auf die du besonders achten wirst?

Die Ziele sind klar, im Vertical wäre ich gerne in den Top 5 und im Sprint in den Top 10. Beim Vertical wird sicher die Herausforderung sein, dass wir mit dem tiefen und weichen Schnee zurechtkommen müssen. Mit diesem Sud müssen wir schauen, dass wir jeden Schritt richtig setzen. Ich möchte für mich versuchen das Rennen nicht zu schnell anzugehen und dann am Ende richtig Gas zu geben.

Beim Sprint wird die Herausforderung sein, dass die Nervosität nicht allzu hoch sein wird und mir keine Fehler unterlaufen. Und dann steht einem schönen Wettkampf auch nichts im Weg.

Wie planst du, dich nach den Wettkämpfen zu erholen? Bzw. wie geht es weiter?

Am Samstag werden wir sicherlich mal auf „Dreiviertel der Saison“ anstoßen. Danach wird es eine gemütlichere Woche geben, in der mich etwas vom Training herausnehmen werde. Das brauche ich auch, denn ich merke, dass ich körperlich schon sehr gefordert bin.

Kannst du uns etwas über deine langfristigen Ziele und Pläne im Skibergsteigen verraten?

Die kurzfristigen Ziele sind der Top 5 Platz im Gesamtweltcup, der Sella Ronda Sieg und die Saison einfach gut abschließen, die ja auch nicht mehr allzulange dauert. Langfristig möchte ich natürlich nächstes Jahr die Olympia Qualifikation schaffen und meinen vollen Fokus darauf ausrichten.


Wir wünschen Johanna Alles Gute für das Wochenende und bedanken uns für die Offenheit uns gegenüber!

Autorin: Julia Auer

Top News

jaqueline brandl und christian hoffmann bild karl posch skimo austria 1. April 2024

Brandl und Hoffmann gewinnen European SKIMO Tour 2024

Mit der Sellaronda am 23.3.2024 gab es für heuer die letzte Gelegenheit, für ... Mehr erfahren
20. März 2024

ISMF Jugendweltcup-Saison endete mit einem aufregenden Finale in Molde (NOR)

Während der Schnee einer weiteren aufregenden Saison des Skibergsteigens ... Mehr erfahren