Bonnet, Gachet-Mollaret gewinnen das Individualrennen, kompletter Medaillensatz für Österreich

Der vorletzte Tag der WÜRTH MODYF ISMF Weltmeisterschaften 2023 stand ganz im Zeichen der Königsdisziplin – Einzelrennen. Das Wetter war sonnig, die Strecke wurde vom lokalen Komitee auf höchstem Niveau präpariert, also war es ein perfektes Set-Up für den Klassiker.

Als erstes starteten die Senior Damen um 9:10, gefolgt von den Senior Herren um 9:45. Nach den Senioren-Kategorien ging es für die Jugend weiter. Insgesamt fanden sechs Rennen auf einem technischen Kurs mit perfekter Kulisse statt.

Bonnet hat sein Ziel erreicht

Der Hauptprotagonist des Herrenrennens war Rémi Bonnet, ein Schweizer Athlet, der bereits den Vertikal-Weltmeistertitel gewonnen hatte und davon träumte, Doppelweltmeister zu werden. Vom ersten Meter an nahm er das Rennen selbst in die Hand. Nach dem ersten Anstieg hatte er bereits 40 Sekunden Vorsprung.

Im nächsten Teil des Rennens baute er seinen Vorsprung aus und erreichte die Ziellinie knapp zwei Minuten vor dem Zweitplatzierten Matteo Eydallin.

Der neue Weltmeister Bonnet, der in dieser Saison sechs Rennen im ISMF-Circuit gewann, sagte nach dem Rennen:

„Es ist meine beste Saison aller Zeiten. Im Sommer habe ich alles gewonnen, und auch diesen Winter. Also muss ich es genießen. Die Strecke war schön, technisch, die Landschaft hier ist fantastisch. Ich fahre gerne Rennen in Spanien, die Leute sind nett und die Rennen sind immer gut und technisch. Also denke ich, dass ich für einen Urlaub zurückkomme.“

Remi Bonnet

Silber und Bronze gingen dank Matteo Eydallin und Robert Antonioli nach Italien. Nadir Maguet aus Italien landete knapp außerhalb des Podiums, während die französische Legende William Bon Mardion die Top 5 abschloss.

Gachet-Mollaret schreibt weiter Geschichte

Bei den Damen geht es in dieser Saison um den zweiten Platz im Einzel. Axelle Gachet-Mollaret war wieder einmal die Stärkste und wartete im Ziel mehr als drei Minuten auf den Zweitplatzierten Alba de Silvestro.

Gachet-Mollaret, der in den letzten vier Tagen drei Titel gewonnen hat, sagte:

„Es war ein hervorragendes Rennen. Ich habe von Anfang an eine Lücke gemacht, daher war es ziemlich einfach, meine Position für den Rest des Rennens zu halten. Die Strecke und Berge waren wirklich schön. Ich bin glücklich, dass ich das größte Ziel der Saison erfolgreich erreicht habe.“

Axelle Gachet-Mollaret

Italien belegte auch in der Kategorie Seniorinnen die Plätze zwei und drei. Alba De Silvestro wurde Silber, während ihre Landsfrau Giulia Murada mit 42 Sekunden Rückstand die Ziellinie überquerte. Die Viertplatzierte Johanna Hiemer aus Österreich erzielte ebenso wie die Fünftplatzierte Giulia Compagnoni das beste Ergebnis ihrer Karriere.

Johanna Hiemer lieferte ein extrem starkes Rennen und lag bis zur letzten Abfahrt auf Medaillenkurs. Die Steirerin setzte sich im Damen-Bewerb gleich zu Beginn an die Spitze der Verfolgergruppe. Nach rund einem Drittel der 1.235 Höhenmeter musste die 28-jährige dann die spätere Zweitplatzierte Alba de Silvestro (ITA) ziehen lassen, konnte sich jedoch bis zum letzten Anstieg vor Giulia Murada (ebenfalls ITA) halten. Erst in der allerletzten Abfahrt musste Hiemer dann ihren 3. Platz an die Italienerin abgeben. Die zweifache Mutter verpasst die Bronzemedaille um rund 13 Sekunden, erreichte aber mit dem 4. Platz ihr bisher bestes Karriereergebnis. 

Die frisch gekürte Vertical Vize-Weltmeisterin Sarah Dreier lief ebenfalls ein ausgezeichnetes Rennen. Die Salzburgerin teilte sich ihre Kräfte gut ein und behauptete sich vom Start weg bis zum Ziel auf Position 7. Dann drohte jedoch die Disqualifikation. Dreier verstaute beim Ausgang aus dem Zielbereich ihr LVS, der laut Reglement im Rennanzug getragen werden muss, bereits wieder im Rucksack. Bei der anschließenden Materialkontrolle wurde dies als Verstoß geahndet und die Disqualifikation ausgesprochen. Erst nach einem Einspruch und der Auswertung des Bildmaterials von der Strecke konnte nachgewiesen werden, dass die Salzburgerin während des Rennens vorschriftsmäßig ausgerüstet war, womit die Strafe aufgehoben wurde.

U23 Männer

Anselme Damevin wurde U23-Weltmeister und passte auch in die Top 10 der Elite. Thomas Bussard aus der Schweiz wurde Zweiter in der Kategorie, mit Paul Verbnjak aus Österreich nur 27 Sekunden hinter ihm.

U23 Frauen

Die U23-Sprint-Gold-Gewinnerin Caroline Ulrich dominierte auch diese Kategorie im Einzelrennen. Die Schweizerin belegte den achten Gesamtrang und bestätigte, dass sie eines der größten Talente ist. Wie in den Senioren-Männer- und Frauen-Kategorien holte Italien dank Katia Mascherona und Samantha Bertolina auch bei den U23-Frauen Silber und Bronze.

U20 Männer

Österreichs erfolgreiche Weltmeisterschaft geht weiter. Nils Oberauer gewann Gold, nachdem er dem Druck des zweitplatzierten Rumänen Georg Jinga standgehalten hatte, der seinem Land eine historische Medaille sicherte. Der letzte Podestplatz und die Bronzemedaille gingen an Davide Sambrizzi aus Italien.

U20 Frauen

In der U20-Frauenkategorie sahen wir einen großartigen Kampf um Gold zwischen drei Mädchen – Louise Trincaz (Frankreich), Noemi Junod (Italien) und Thibe Deseyn (Schweiz). Trincaz machte im vorletzten Anstieg den Unterschied, und sie gewann den Titel in ihrem ersten Jahr als U20-Frau.

Noemi Junod wurde Zweite, während der Vertical-Champion Thibe Deseyn das Podium komplettierte.

U18 Männer

Griffin Briley aus den Vereinigten Staaten von Amerika gewann das Rennen der U18-Männer im Stil von Rémi Bonnet – vom Start bis ins Ziel. Der junge Amerikaner komplettierte die Medaillensammlung nach Bronze von Sprint und Silber von Vertical. Der Österreicher Silvano Wolf war nur drei Sekunden schneller als Erik Canovi. Diese beiden lieferten sich das ganze Rennen über einen schönen Kampf, wobei der letzte Wechsel entscheidend war.

U18 Frauen

Die chinesische Athletin Yuzhen Cidan erzielte einen überlegenen Sieg. Die Hoffnung des asiatischen Landes ist bereits zweifache U18-Frauen-Weltmeisterin. Laia Sellés Sánchez aus Spanien überquerte die Ziellinie als Zweite und sicherte sich damit die einzige Medaille des Gastgeberlandes an diesem Tag. Melissa Bertolina aus Italien wurde Dritte und gewann ihre zweite Bronzemedaille von drei Starts.

Am morgigen Sonntag steht bei der WM in Boi Taüll noch das Mixed Team Relay auf dem Programm.

Text und Bilder: ISMF Presservice und ÖSV

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