Bildbericht zum Vertical Rennen – Edelmetall-Tag

Am dritten Renntag bei der Weltmeisterschaft im Skibergsteigen in Andorra holt sich das österreichische Nationalteam gleich zwei Goldmedaillen. Die Nachwuchsathleten Nils Oberauer (U18) und Paul Verbnjak (U20) lieferten heute überragende Leistungen im Vertical Bewerb und nehmen jeweils einen verdienten Weltmeistertitel mit nach Hause. Die deutsche Antonia Niedermaier reiht sich ebenfalls als U18 Weltmeisterin ein und Anton Palzer erkämpft sich die Silber Medaille.

Die Voraussetzungen für den heutigen Vertical Bewerb in Andorra waren hervorragend. Ausreichend Schnee, eine gut präparierte Piste und schönes Wetter. Im Vertical Rennen, welches als reiner Aufstiegsbewerb ausgetragen wird, entscheiden Kraft, Ausdauer und ein starker Wille. Die Strecke war mit einer Länge von 3,5 Kilometer und einer Höhendifferenz von 750 Metern weltmeisterlich herausfordernd. Vor allem der lange Schlussanstieg, wo man das Ziel die ganze Zeit vor Augen hat, zehrte an der körperlichen und mentalen Substanz der Athletinnen und Athleten.

Noch ein Weltmeistertitel für einen steirischen Nachwuchsathleten

Nachdem Julian Tritscher bereits am Dienstag die Goldmedaille im Sprint Bewerb holte, machte ihm heute sein Zimmerkollege aus der Ramsau am Dachstein dieses Meisterstück nach. Den 17-jährige Nils Oberauer hatten die meisten Experten nicht ganz oben auf der Liste für Gold, aber der junge Steirer hatte heute am Start schon ein gutes Gefühl. Nach den ersten 100 Höhenmeter übernahm Nils die Führungsarbeit. Etwa Mitte der Strecke spürte er die Chance, nahm sich ein Herz und lief den anderen auf und davon. Den Vorsprung von gut 20 Sekunden brachte er dann souverän ins Ziel.

„Ich bin so happy, es war immer schon mein Traum bei der WM eine Goldene zu machen und jetzt bin ich wirklich Weltmeister im Vertical“, so Nils im ersten Interview nach dem Sieg.

Das ganze Interview mit Nils und seinen zwei Teamkollegen kann man sich unter diesem Link anschauen.

Insgesamt war es ein sehr gutes Gesamtergebnis für das österreichische Team in der Altersgruppe U18. Der Salzburger Hannes Lohfeyer erreichte den 7. Platz (+56.14) und der Sprintweltmeister Julian Tritscher wurde 13ter (+1:29.13).

In einem unglaublich spannenden Rennen holte sich die deutsche Nachwuchsathletin Antonia Niedermaier den Weltmeistertitel in der Altersgruppe U18W. Das Fotofinish musste die endgültige Entscheidung bringen. Da hatte Antonia um 44 Hundertstel die Nase vor der starken Schweizerin Thiebe Deseyn. Die zweite deutsche Läuferin, Anna-Maria Michel erreichte den tollen 8. Platz (+3:50.52).

Der große Favorit erfüllt die Erwartungen und holt die Goldmedaille

Nachdem der 19-jährige Kärntner Paul Verbnjak in diesem Winter schon zwei Weltcup Rennen im Vertical gewonnen hatte, lastetet natürlich ein gewisser Druck auf ihm. Umso bemerkenswerter war es zu sehen, wie professionell er mit dieser Situation umgegangen ist. Vom Start weg übernahm Paul die Führung und baute diese kontinuierlich aus. Doch nach ungefähr 400 Höhenmeter bekam er Magenkrämpfe und musste ordentlich kämpfen, dass er dieses hohe Tempo halten konnte. Der Spanier Albert Perez Angles konnte dadurch etwas aufschließen, aber den Vorsprung von 17 Sekunden brachte Paul ungefährdet ins Ziel.

Paul’s Erleichterung und Freude kann man seiner persönlichen Aussage entnehmen: „Es ist einfach ein wahnsinnig gutes Gefühl, wenn das in Erfüllung geht, für was man so hart in den letzten Jahren gearbeitet hat. Außerdem hat mich der Sieg vom Nils noch extra angespornt und da musste ich einfach Vollgas geben.“

Das Interview mit Paul findet man unter diesem Link.

Auch Andreas Mayer, der zweite Österreicher in der Altersgruppe U20, war gut unterwegs und erreichte den 10. Platz (+1:54.51). Der deutsche Kollege Franz Eder landete auf dem 19. Platz (+6:22.68).

Anton Palzer erkämpft sich den Vize-Weltmeistertitel

Im Hauptbewerb der Männer kristallisierte sich relativ bald ein Führungstrio heraus. Neben den zwei Schweizern Remi Bonnet und Werner Marti wollte auch der deutsche Top-Athlet Anton Palzer ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Ab der Mitte des Rennens konnte sich dann aber Remi ein bisschen absetzen und schlussendlich den Sieg einfahren. Dahinter gab es lange ein beherztes Duell zwischen Anton und Werner. Ob es dann die Kraft oder der Wille war spielt keine Rolle – die Hauptsache ist, dass Anton Palzer den zweiten Platz holte und sich somit zum Vize-Weltmeister im Vertical kürte.

Für die vier österreichischen Athleten, welche heute im Vertical an den Start gingen, reichte es leider nicht ganz für Top-10 Ergebnisse – aber die Teamleistung war trotzdem gut. Bester Österreicher wurde Jakob Herrmann auf Platz 13 (+2:07.03) gefolgt von Daniel Ganahl auf Platz 15 (+2:19.11). Daniel Zugg (+2:38.47) und Christian Hoffmann (2:39.11) erreichten die Plätze 20 und 21. Die deutschen Kollegen Stefan Knopf (+3:26.81) und David Sambale (4:58.67) landeten auf den Plätzen 24 und 33.

Eine Chance auf Medaillen ist noch offen

Für die österreichischen und deutschen Athlet:innen ist die Weltmeisterschaft aber noch nicht zu Ende. Am Samstag folgt zum Abschluss noch der Individual Bewerb. Hier dürfen sich beide Nationalteams nochmal gute Chancen für Top-Ergebnisse ausrechnen.

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