16. Alpinmesse: Von Sicherheitsskitourenbindungen bis zum Notfall-Signal-Ballon

Jedes Jahr aufs Neue können es Bergsportfans kaum erwarten, bis die Alpinmesse mit Alpinforum wieder ihre Pforten öffnet. Rund 12.000 Besucherinnen und Besucher stürmten vergangenes Wochenende zur 16. Ausgabe die Hallen der Messe Innsbruck, um sich bei über 200 Ausstellern unter anderem zu den Themen Bergsteigen, Ski/Skitouren/Freeriden, Klettern & Bouldern, Biken, Trail-Run, alpines Reisen, alpine Sicherheit oder Erste Hilfe & Rettungssysteme zu informieren. Netzwerken, fachsimpeln, austauschen und Inspiration holen stand bei den Besuchern aus ganz Europa auf dem Messeplan.

Dass Bergsport voll im Trend liegt, war für Direktor Christian Mayerhofer, Geschäftsführer der Congress Messe Innsbruck keine große Überraschung: „Es freut mich sehr, dass die Alpinmesse mit Alpinforum in Tirol und in Österreich aber auch sehr deutlich über die Grenzen hinaus so gut angenommen wurde. Ich danke dem Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Das große Engagement und die frischen Ideen aller Partner und Aussteller machen die Alpinmesse und das Alpinforum zu einem festen Bestandteil im Bergsportkalender“, resümiert er.

Sicherheit und Leichtigkeit bei Bindungen und LVS-Geräten im Fokus.

Mit David Schäffler, Produktmanager von Sail + Surf, haben wir uns über die Sicherheitsskitourenbindungen Tecton und Vipec von Fritschi unterhalten, die sowohl vorne als auch hinten auslöst bzw. vorne und hinten einen dynamischen DIN-Bereich hat.

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„Die Sicherheitsskitourenbindungen von Fritschi haben aber auch einen Mechanismus integriert, der eine Auslösung im falschen Moment verhindert. Damit kann in jeder Situation ein sicherer Halt garantiert und zudem Fehlauslösungen absolut minimiert werden. Eine Bindung, die einfach gut zu fahren ist und einen sehr hohen Sicherheitsfaktor aufweist.“

David Schäffler, Sail + Surf

In der Welt der LVS Geräte hält sich laut Schäffler weiter das Arva EVO5 als Empfehlung für den Skitourenrennsport. Es punktet mit Gewicht, 50 m Suchstreifenbreite, Group Check, automatischer Rückkehr in den Sendemodus und vor allem mit dem integrierten Interferenz-Management (Reduktion des Einflusses von Störquellen). Auf diesen Mechanismus setzen auch andere Hersteller, wie beispielsweise Pieps. Betreffend Lawinenrucksäcken schwört Schäffler nach wie vor auf die bewährte Gas-Lösung, da diese maximal zuverlässig ist und einen großen Anfangsdruckstoß produziert. Dieser kann im Falle des Falles entscheidend sein, vor allem, wenn man sich bereits in einer Lawine befindet. Und das liefert eine elektrische Lösung im seltensten Fall.

Eine sehr leichte Lösung im Tourenbindungs-Sektor empfiehlt Peter Šipula von Grizzly Ski mit der GR 98 II. Die Bindung ist mit ihren 98 Gramm Gewicht (inkl. abnehmbarer Skistopper) so aufgebaut, dass sich nicht viel Schnee oder Eis ansammeln kann. Praktisch und in dem Fall auch vielseitig ist die Bindungsferse aufgebaut. Diese enthält eine Mikroverschiebung im Bereich von 10 mm, was die Verwendung von verschiedenen Skischuhen erleichtert. Die Bindung erfüllt zudem die Standards für den Einsatz bei ISMF Rennen.

Grizzly GR 98 II
GR 98 II von Grizzly.Ski

Neuer Notfall-Signal-Ballon „AirMarker“ vorgestellt

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In der Bewerbung heißt es „Der AirMarker fliegt für dich“. Das klingt zwar sehr nett, kann aber im Notfall vor allem Leben retten. Das neue System lässt den Ballon auf bis zu 45 Meter Höhe steigen und bis zu drei Tage im Dunkeln leuchten. So wird die Suche nach vermissten oder in Not geratenen Personen signifikant verkürzt. Der Airmarker setzt sich aus einer Auslöseeinheit – die zugleich das haltende Gewicht am Boden ist – und einem leuchtend orangen Ballon. Ausgelöst wird mit einer Drehbewegung, dann entfaltet sich der Ballon und steigt mit einer widerstandsfähigen Hightech-Leine auf bis zu 45 Meter Höhe auf.

Der AirMarker wurde entwickelt, um Suchen abzukürzen und wertvolle Zeit zu gewinnen. Ein visuelles Rettungssignal, das leicht anzuwenden ist und immer und überall funktioniert.

Action und Programm von früh bis spät

Begleitend zur Alpinmesse fand am ersten Messetag das Alpinforum unter dem Thema „Eigenverantwortung“ statt. Die jährliche Fachtagung des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit beschäftigt sich mit alpinen Fachfragen rund um die Sicherheit im Bergsport und die Unfallprävention. Aspekte wie der Umgang mit Wetter- und Lawinenprognosen, Jugendprojekte oder das Strafrecht am Berg wurden ebenfalls im Zuge der Vorträge behandelt.

Es freut uns sehr, dass wir mit unserem Programm so viele Besucher inspirieren und mit renommierten Vortragenden und Praxisbeispielen die Eigenverantwortung und Sicherheit im Bergsport adressieren konnten. Der Vortragsbogen reichte von Tourenplanung über Alpines Reisen in Zeiten der Klimakrise, Leadership, Umgang mit Risiko bis zum Soloklettern – ein Paradebeispiel alpiner Eigenverantwortung.

ÖKAS-Präsident Professor Peter Paal

Für Action von früh bis spät sorgten der BoulderCup, die AlpinNight und etliche Multivisionsvorträge. Bekannte Namen, wie Dani Arnold, Laura Tiefentahaler, Alexander Huber und David Göttler ließen die Besucher in die Welt des Solokletterns eintauchen, parallel zur Messe fanden zwei Filmfestivals in Innsbruck statt – 14 Filme gab es am Freitag und Samstag im Metropol Kino zu sehen, am Sonntag fand die European Outdoor Film Tour im Congress Innsbruck statt.

Neuer Termin 2024 steht bereits fest

Alles in allem ein Wochenende, das die Stadt im Zeichen des Bergsports erstrahlen ließ. Die Besucherinnen und Besucher waren begeistert – und uns hat es auch gefallen. Der Termin für kommendes Jahr steht natürlich auch bereits fest: Wir sehen uns von 16.-17, November 2024 wieder. Und bedanken uns recht herzlich bei Julian Bathelt und Julia Zachenhofer von der Congress Messe Innsbruck für die hervorragende Betreuung.

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