Heiße Kämpfe bei eisiger Kälte: 3. Salewa Asitz Skitour Race

O.K., es war wirklich der kälteste Tag des bisherigen Winters und einige Athleten haben auch kurzfristig auf den Start bei der 2. Station der Martini-Pinzgau Trophy verzichtet, weil sie nichts riskieren wollten. In einer Woche findet ja nicht weit weg von Leogang die Mountain-Attack in Saalbach-Hinterglemm statt, für viele DAS sportliche Highlight des Jahres.Trotzdem standen aber schlussendlich 121 Teilnehmer am Start, um entweder nach 1000 HM auf einmal im Vertical oder 1400 HM, verteilt auf 2 Anstiege im Individual, oder nach 400 HM in der Rookie/Hobbyklasse das Ziel zu erreichen.

Durch den perfekten Termin eine Woche vor der Attack war es der ideale Zeitpunkt für einen letzten Formtest und aufgrund der Absage des Laserzlaufes in Osttirol, der Nominierung als Quali-/Sichtungsrennen für die ÖSV-Kaderathleten und der Wertung als zweiter Station der Martini-Pinzgau-Trophy war dieses Top-Starterfeld zusammengekommen – mit einer Super-Mischung aus Profi- und Hobbysportlern, von Toni Palzer und der Hälfte des österreichischen ÖSV-Kaders bis zu 10 Sportlern unter 17 Jahren und als Highlight Lara Reich, Julia Mere und Fabio Rapira – Jahrgänge 2008, 2007 und 2006! Super!!!

Aber zurück zum Beginn: Das Salewa Asitz Rennen verdankt sein Bestehen neben den Hauptsponsoren Salewa, Mountainshop Saalfelden und Leogang Touristik im Grunde einer Person: Gunter Mayer, das Herz der Veranstaltung, der heute wirklich überall zu finden war und wohl irgendwann spät in der Nacht sehr, sehr müde ins Bett gestiegen ist. Ab 17:00 Uhr dürfen die Pistenraupen wieder fahren und die Zeit bis 18:00 Uhr wurde von den Leoganger Bergbahnen genutzt, um die Piste perfekt zu präparieren und die großen Hügel des täglichen Skibetriebes wegzubringen. Ein großer Dank an dieser Stelle für die große Unterstützung der Bergbahnen, ohne die es einfach niemals so gut gehen würde.

Um 18:00 Uhr war es dann so weit. Gunter (wer sonst?) gab das letzte Briefing beim Start, um wenig später die Meute auf die Strecke zu schicken.Bereits nach wenigen Metern hatte Toni Palzer einen Vorsprung von ein paar Metern, dahinter war es allerdings schon etwas enger. Soweit ich weiß zwar ohne Steckenbruch, doch schon ziemlich hektisch ging es im flachen Startteil im Laufschritt los.

Das Vertical – Herren

So schnell, dass selbst das Ziel-Team etwas überrascht war. Toni erreichte in 36:05 Minuten (ungefährdet) das Ziel, ca. 1000 HM, allerdings auf 4,4 km und mit einigen Flachpassagen.Ca. 4 Minuten später erreichte in 40:04 Dominik Salcher vom Team Intersport Patrick das Ziel.Platz 3 ging an Ivan Paulmichl vom Seebacher La Sportiva Rennteam, mit 40:36.Nur 9 Sekunden später stürzte Josef Huber (RC Martin’s Bikeshop / DAV Berchtesgaden) als 4. ins Ziel, verfolgt vom ersten Teilnehmer des Individuals.

Das Individual

Spannender als im Vertical ging es im Individual zu. Stefan Steiner war am Anfang in Führung, wurde dann aber nach der Mittelstation von Stefan Fuchs überholt, der einen knappen Vorsprung von 9 Sekunden in die Wechselzone brachte. Beim Wechseln und in der kurzen Abfahrt konnte der Pinzgauer Lokalmatador Stefan Steiner aber den Spieß umdrehen und bei Beginn des zweiten Anstiegs hatte er jetzt 50 Sekunden Vorsprung auf den Tiroler Stefan. Die beiden Dynafit Austria Teamkollegen lieferten sich aber einen harten Fight und im Flachen holte Stefan Fuchs wieder stark auf, bis er den Uttendorfer mehr oder weniger eingeholt hatte.

Stefan Steiner wollte aber an diesem Tag unbedingt den Sieg, ging die letzten Höhenmeter noch einmal Vollgas und konnte wieder ein paar Meter Vorsprung herauslaufen, weswegen er dann schlussendlich mit 1:02:03 10 Sekunden vor Stefan Fuchs das Ziel erreichte.

Aber Stefan Fuchs war nach den letzten anstrengenden und intensiven Wochen auch mit Platz 2 schlussendlich zufrieden, denn er gewann damit auch die Senior-Klasse vor allen anderen anwesenden Kader-Athleten dieser Altersklasse.

Einen harten Kampf gab es aber auch um Platz 3. Nach den ersten 1000 HM lag Robert Berger (La Sportiva Mountain Attack Team) auf dem 3. Rang (41:23), aber nur 2 Sekunden vor Manuel Seibald (Skinfit / Race Trans Lemberger) und auch nur wenige Sekunden dahinterPatrick Innerhofer (Skinfit Racing Team), der sich mit Thomas Wallner (Dynafit) ebenfalls beim Wechseln duellierte.

Für alle ging es ein paar Minuten hinunter bis zur Mittelstation, wo dann wieder angefellt wurde und die letzten 400 HM dann noch einmal bewältigt werden durften oder eher mussten. Die Reihung drehte sich noch einmal komplett um. Rang 3 sicherte sich schlussendlich Manuel Seibald, allerdings nur 2 Sekunden vor Patrick Innerhofer. Der Vorarlberger war jeweils bis zu Beginn des Flachstückes vor Manuel, aufgrund eines „zu guten“ Felles verlor er dann aber immer im Flachen und musste sich deshalb schlussendlich knapp geschlagen geben. Allerdings waren die „Gegner“ von Patrick Innerhofer eigentlich seine Kollegen vom A-Kader Thomas Wallner, Daniel Rohringer und Johannes Walder, denn das Leoganger Asitz-Rennen war gleichzeitig ein Quali-/Sichtungs-Rennen des A-Kaders für den Weltcup und hier war Patrick der schnellste.

Anwesend war deswegen in Leogang heute auch Josef Gruber, der sportliche Leiter der ÖSV-Sparte Skibergsteigen, der anschließend in der Alten Schmiede mit den Athleten und seinem Namenskollegen Peter Gruber (in der Doppelfunktion Pinzgau-Trophy-Organisator und ÖSV-Vize-Spartenleiter) bereits gleich anfing, das Rennen zu analysieren.

Natürlich waren beide auch mit eigener Kraft auf den Berg gekommen. Sepp hatte sich – außer Konkurrenz – zwar vorher mehr Zeit genommen, doch dadurch war er dann mit angeschwitzter Kleidung bei -20 Grad im Ziel bis zur Ankunft aller ÖSV-Kaderathleten doch recht ausgefroren. Da hatte es Peter fast schöner, der sich zwar rennmäßig heraufplagte (wie üblich mit einer recht einzigartigen bzw. leicht zu erkennenden Technik …), aber dafür dann gleich ab in die warme Stube konnte.

Damen und Nachwuchs

Einen verstohlen Blick auf die Uhr wagte Johanna Erhart vom Dynafit Austria Team im Ziel, doch sie konnte beruhigt sein, denn mit 48:35 war an diesem Tag keine Dame schneller als sie.

Allerdings könnte sie mit Alexandra Hauser bald eine neue Konkurrentin bekommen. Beim Snowrun noch als Läuferin unterwegs, war die Athleten des Intersport Patrick Teams heute zum ersten Mal rennmäßig auf Tourenskiern unterwegs und klatschte gleich eine 48:56 in den Schnee – somit Gesamtrang 2, nur ca. 20 Sekunden hinter Johanna!

Aber auch nicht vergessen darf man natürlich die „Miss Pinzgau-Trophy“. Keine hat mehr Tagessiege errungen, egal ob im Winter oder im Sommer und auch heute war Ulli Exenberger von den Smaragdbikern aus Bramberg keine Minute hinter der Siegerin und erreichte somit Gesamtrang 3.

Die 400 HM für die Hobby- bzw. Rookie-Klasse wurden von Andreas Mayer vom WSV Kirchdorf am schnellsten bewältigt: 18:08 Minuten und das mit 15 Jahren – Respekt!

Weitere Infos, Bilder, Ergebnisse, Cupstände: www.pinzgau-trophy.at sowie www.verticallife.at

Fotos: Helga Koller

Text/Bericht: Peter Gruber

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