Firmenbesuch: so wird bei Martini Sportswear gearbeitet

Wir wurden kürzlich zu einem erweiterten Besuch bei MARTINI Sportswear in Annaberg im Salzburger Lammertal eingeladen. Was wir bei der Traditions-Marke vorgefunden haben, war überraschend: modernste Fertigungslogistik und High Tech bei den Materialen, aber trotzdem tiefe regionale Verwurzelung. Ein Österreichischer Musterbetrieb, aus dem wir hier gerne einige Highlights präsentieren.

martini team 1 Bild Martini Sportswear
  • Martini Sportswear Motiv 02 Bild SKIMO Austria
  • Martini Sportswear Primaloft Gewebe Bild SKIMO Austria
  • Martini Sportswear Ludwig Moz 1 Bild SKIMO Austria

Woher kommt der Erfolg von MARTINI Sportswear?

Wer MARTINI noch aus früheren Tagen kennt, ist aktuell Zeuge eines Sprungs in die Zukunft. Zwar ist das Unternehmen rund um Lisa Moser-Hornegger und ihrem Bruder Martin Hornegger der Tradition verbunden. Den starken Bezug zu den Wurzeln und die ehrliche Produktqualität kann man beispielsweise am Hosenmodell „Giro“ festmachen, das seit 15 Jahren (fast) unverändert mit Erfolg verkauft wird. Gleichzeitig ist das Unternehmen aber permanent auf einem erfolgreichen Weg nach vorne und erweitert ständig das Sortiment und die Anzahl der Kunden.

Bereits 1958 als Hosenfabrik gegründet, hat sich das Unternehmen nach der Übernahme der jetzigen Chefleute 1991 zu einem florierenden Unternehmen mit knapp 35 Mitarbeitern entwickelt. Der Umzug ins neue Firmengebäude 2017 hat zusammen mit frischen Designs den Turbo gestartet und eine völlig neue Ära eingeläutet. Die Firma brummt, MARTINI Sachen hängen in mehr Sportshops denn je.

Martini Sportswear Martin Hornegger 1 Bild SKIMO Austria
Martin Hornegger

Martin Hornegger und seine Mitarbeiter sind sportgetrieben. So einfach kann man den roten Faden in Annaberg beschreiben. Die Sport-Stories des Firmenchefs – übrigens ein gelernter Schneider – würden Bände füllen, die Pokale von unzähligen Wettkämpfen füllen ganze Regale.

Martini Sportswear Lisa Hornegger 1 Bild SKIMO Austria
Lisa Moser-Hornegger

Martins Schwester Lisa ist die kaufmännische Seele im Unternehmen und bildet mit Martin zusammen ein geniales Führungsduo. Die Hornegger‘s lieben was sie tun und das spürt man in jeder Hinsicht.

 

Alles Europa

Martini Sportswear Ludwig Moz und Daniel Esterbauer 2 Bild SKIMO Austria
Ludwig Moz und Daniel Esterbauer

Beim netten Kaffee im attraktiven Ausstellungsraum haben wir von den beiden Marketingexperten Ludwig Moz und Daniel Esterbauer die Basics von MARTINI serviert bekommen. Der Familienbetrieb ist sehr stolz darauf, alle Schritte von der Idee bis zum fertigen Serienprodukt von Annaberg aus zu steuern.

Ausnahmslos alle Produktionsschritte werden in Europa ausgeführt. Technisch hochstehende Partnerfirmen in Bulgarien, Italien und Portugal werden zu diesem Zweck laufend auditiert. Und zwar – wie ausdrücklich betont wird – nicht von einer namenlosen Agentur, sondern vom MARTINI Produktionsleiter, der mehr als 50% seiner Zeit für die Überwachung der verschiedenen Fertigungsschritte in externen Firmen verbringt. Neben der Produktqualität ist man auch kompromisslos bei guten Arbeitsbedingungen und minimierten Schadstoffen.

 

Vom Design zum Produkt

Wie viele Schritte sind eigentlich vom ersten Design bis zur Verkaufstheke nötig? Überraschend viele, wie wir bei MARTINI Sportswear gehört haben.

Neue Ideen werden durch Markt- und Trendanalyse, Sourcing auf Messen oder Stylebooks zusammengetragen und diese bilden die Basis für neue Designs. Zusätzlich werden Inputs von Athleten und das Feedback aus dem Verkauf berücksichtigt.

Martini Sportswear Motiv 07 Bild SKIMO Austria
Eine Stärke von MARTINI Sportswear ist die eigene Änderungsschneiderei

Als nächster Schritt werden dann in externen Produktionsfirmen – diejenigen, die dann auch das Serienprodukt fertigen – Prototypen erzeugt und nach Annaberg zum Designreview geschickt. Was nach dem folgenden Auswahlprozess als gut befunden wird, wird in der hauseigenen Schneiderei ggf. noch angepasst, bevor es dann in die Produktionsplanung und schließlich an die Produktion in den o.a. externen Firmen geht.
Wenn die ersten Lieferungen ankommen, werden sie zwischengelagert und einer detaillierten Qualitätskontrolle inkl. Testwaschungen unterzogen. Und erst dann geht’s mit der Ware ab an die Geschäfte!

Der gesamte Prozess vom ersten Briefing bis zu den Regalen inkl. der grafischen Aufgaben mit Erstellung der Workbooks und der Order beim Außendienst dauert in etwa 18 Monate. D.h. aktuell wird bereits an den Produkten für Sommer 2021 gearbeitet, die wir in 1 ½ Jahren in den Shops sehen werden. Und: das passiert jährlich da sich der Anteil an neuen Designs pro Saison auf etwa 70 – 80% beläuft, Unglaublich!

Materialien und ihre Verwendung

Dass wir bei MARTINI Sportswear wirklich mit Experten sprechen, wurde klar beim Gespräch über die Materialien, die bei den hochwertigen Kleidungsstücken verarbeitet werden. Wir fassen nach Anwendungen zusammen.

Baselayer / auf der Haut zu tragen

Für den unterste bzw. erste Lage kommen ausschließlich hochwertige Funktionsmaterialien zur Verarbeitung, deren Unterschied in der persönlichen Anwendung spürbar wird. Das heißt, dass nicht jeder die gleichen Eigenschaften und das gleiche Gefühl auf der Haut mag. Die Grundfunktion, nämlich den Schweiß schnell vom Körper wegzubringen bzw. ein trockenes Gefühl auf der Haut zu erzeugen, schaffen viele Materialien auf unterschiedliche Weise.

Polyester und Polyamid werden in sehr vielen Produkten als Standard eingesetzt. Durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten sind diese relativ kostengünstigen Materialien vielseitig einsetzbar und bestens für den Sport geeignet.

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Tencel Holzfasern

Tencel ist eine Kunstfaser aus Buchenholz, wird von der Lenzing AG in Österreich erzeugt und ist eine der nachhaltigsten Fasern überhaupt. Sie ist sehr atmungsaktiv, trocknet ultraschnell und ist sogar problemlos biologisch abbaubar.

Der neueste Trend ist Seacell, eine Faser mit einem Anteil von Algen. Algen werden schon längst als Heilmittel für Hautprobleme verwendet, die Einbindung in Fasern auf der Haut bringt extrem gute Verträglichkeit, auch bei empfindlicher Haut. Mit speziellen Maschinen werden dafür die Algen aus dem Meer geerntet, ein nachhaltiger und nachwachsender Rohstoff.

Midlayer / die Wärmeschicht

Die Mittellage ist zuständig für die Regulation der Wärme. MARTINI arbeitet hier mit unterschiedlichen Qualitäten und Stärken.

Als ein wichtiges Basismaterial dient den Annabergern das bewährte Polartec Powerstretch in 2 unterschiedlichen Stärken für unterschiedliche Anwendungen.

Martini Sportswear Primaloft Gewebe Bild SKIMO Austria
Primaloft Gewebe

Eine Kombinationsmöglichkeit ist die Verwendung von in Deutschland hergestellten Primaloft-Fasern zur Isolation. Von den drei verfügbaren Qualitäten Black, Silver und Gold wird hierbei nur die hochwertigste Variante Gold verarbeitet. Die Fasern werden beim MARTINI im Front- und Schulterbereich eingesetzt und haben den Vorteil, dass sie ab einer Füllstärke von 40 g keinen Wind durchlassen. Die Wärmeleistung der Fasern hängt von ihrer Dicke ab, deshalb werden unterschiedliche Stärken verwendet.

Zusätzlich werden auch Windstopper verwendet, die neben Wind- und Wasserschutz auch eine hohe Atmungsaktivität aufweisen. Diese werden zum einen in Midlayer-Jacken, aber auch in vielen Tourenhosen als Frontbesatz verarbeitet.

Toplayer / die Außenschicht

Die Außenschicht dient dem Wind- und Nässeschutz bei schwierigen Wetterverhältnissen.

Bei der Wasserdichtigkeit der letzten Schicht ist den Lammertalern vor allem eine hohe Atmungsaktivität wichtig, um keinen „Plastiksackerl-Effekt“ zu erreichen. Es gibt hier viele technische Lösungen, MARTINI Sportswear setzt auf die Pertex-Systeme sowie Gewebe aus Österreich mit atmungsfähigen Membranen, die sogar  geringe Stretch-Eigenschaften besitzen.

 

Was zieht man wie an?

So viel haben wir bei den MARTINIs erfahren, dass wir uns auch fragen getraut haben, wie es denn mit der praktischen Umsetzung der Theorie ausschaut. Die Antwort ist das Zwiebel- oder Zwiebelschalen- Prinzip. Die beiden Gastgeber haben spontan die interessante G‘schicht für uns so zusammengepackt, dass sie in ein Video passt:

Fazit: Österreichische Qualität

Martini Sportswear Martini Sportwear Shop Bild SKIMO Austria
Martini Sportswear Shop

Was wir beim Besuch in Annaberg an Energie und Qualität sehen durften, hat uns tatsächlich positiv überrascht. Dass eine Österreichische Firma so nachhaltig und erfolgreich am Markt agiert, macht stolz. Empfehlung? Ab in den eigenen MARTINI-Shop in Annaberg oder ins nächste Sportgeschäft, das MARTINI Sportswear im Programm hat!

© SKIMO Austria für den redaktionellen Artikel, werblich unterstützt durch MARTINI Sportswear.

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