Weltcup Alpiniski (SUI), Tag 3 – das Individual und nachträglich kam eine TopTen Platzierung im gestrigen Sprint zum „Vorschein“
An und für sich gelten die Schweizer ja als durchaus korrekte Menschen. Die Veranstalter des Alpiniski in Martigny (SUI), Austragungsort des zweiten Weltcup Wochenendes bewiesen aber durchaus das Gegenteil. Die Streckenführungen waren bei beiden Bewerben mehr als perfekt, die offiziellen Ergebnislisten hingegen ließen stundenlang auf sich warten… So kommt es auch, dass wir im Zuge des heutigen Berichts erst bekannt geben dürfen, dass sich im gestrigen Sprint Race sogar ein TopTen Platz für Österreich ausging!
Das Sprint Race von gestern, 25.1.2013, war enorm stark besetzt, trotzdem schlugen sich unsere Athleten tapfer und zeigten ihre Zähne. Martin Weißkopf schaffte den Einzug ins Viertelfinale mit einem sehr starken Qualifikationsrennen und nur geringem Rückstand auf den Sieger der Qualifikationsrunde. Aber dann war für ihn leider Endstation, die Konkurrenz in seiner Gruppe war zu stark, den Einzug in die nächste Runde verpasste er knapp. Wäre er zu diesem Zeitpunkt um einen Rang besser platziert gewesen, so hätte er mit Hilfe der „Lucky Looser“ Regel auch noch einen Sprung nach vorne schaffen können. Durch die fehlende Ergebnisliste wussten nicht einmal Athleten und Trainer vor Ort von den genauen Endergebnissen. Da es sich bei den Sprint Bewerben um deratrt schnelle Rennen mit stets sehr geringen Zeitunterschieden handelt, hätte Martin Weißkopf in einer Bandbreite von 15. bis 30. Position zu finden sein können. Umso größer war die Freude nach dem heuteigen analysieren der Ergebnisse: es ging sich für ihn ein 7. Rang in der Espoir Klasse aus (von 17 gewerteten Espoirs), das bedeutete den 18. Platz in der Gesamtwertung. Insgesamt waren 48 Herren am Start, ein sehr großes und vor allem qualitativ sehr hochwertiges Starterfeld für einen Sprint Bewerb. Weniger rund lief es punkto Platzierung für den 17-jährigen Clemens Steinberger: es war sein erster Einsatz bei einem Sprintbewerb mit internationalen Konkurrenten. „Sein Rennen hat optisch sehr gut ausgeschaut, der Zeitrückstand war allerdings dann doch sehr groß, sodass er sich weit hinten an 24. Stelle von den insgesamt nur 25 Teilnehmern der Juniorenklasse einreihen musste“, so Trainer Alex Lugger nach dem Rennen. In der Junioren Klasse siegte einmal mehr überragend Anton Palzer, Spitzenathlet aus dem benachbarten Bayern. Bei den Herren Senior ging der Sieg an den Schweizer Marcel Marti vor Robert Antonioli (ITA) und Theux Marcel (SUI). Ein souveränes Rennen lief Sprint Europameister Sepp Rottmoser (GER), er beendete als 3. in der Espoir Klasse den Bewerb. Bei den Damen Senior gewann die Französin Laetitia Roux vor den beiden Schweizerinnen Mathys Maude und Emilie Gex-Fabry.
Hauptaugenmerk hätten die Österreicher eigentlich auf das heutige Individual Race gelegt. Lag gestern noch Nebel über der Strecke des Sprintbewerbes und machte die Temperaturen feucht und unangenehm kühl, so starteten die Athleten heute bei strahlendem Sonnenschein das Rennen. Was auch gut war bei der sehr interessanten und schwierigen Strecke. Einem kurzen Anstieg und einer kurzen Abfahrt folgte eine lange Passage bergauf mit den Ski, gefolgt von einer steilen und langen Tragepassage, unser Fotograf Stephan Mantler bezog hier Position und lässt auf seinen Bildern deutlich den exponierten Streckenteil erkennen. Nach der Wechselzone folgte ein Abstieg am Seil, bevor es die steile Rinne auf den Skiern in rasanter Fahrt bergab ging. Klingt recht extrem, war aber dank perfekter Pulverschnee Bedingungen recht gut zu fahren. Normalerweise können unsere Athleten hier ihre alpinistischen Fähigkeiten gut ausspielen, heute jedoch ging der Plan nicht so richtig auf. Bei einem sehr langen und hochalpinen Rennen schaffte es Martin Weißkopf sich diesmal nur in der hinteren Hälfte zu positionieren, mit dem 34. Gesamtrang von 51 Teilnehmern (12. Rang Espoir Klasse von 17 gewerteten) beendete er unzufrieden das Rennen. Ähnlich ging es Clemens Steinberger, mehr als ein 21 Rang bei 23 Teilnehmern ging sich für ihn nicht aus, den Sieg in der Junioren Klasse schnappte sich erneut Toni Palzer (GER). Im Individual Race ungeschlagen beendete Laetitia Roux (FRA) bei den Damen erneut als Gewinnerin das Rennen, sowie Kilian Jornet (ESP) bei den Herren. „Die Bedingungen im heutigen Rennen wären optimal gewesen, zwar sehr steile und schwierige Passagen, aber durch perfekte Schneeverhältnisse gut begeh- und befahrbar. Leider haben die beiden Athleten ihre Leistung nicht richtig umsetzen können. Martin Weißkopf lag deutlich unter den Erwartungen. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere Mannschaftsmitglieder bis zur Weltmeisterschaft ihren Turbo noch zünden können“, so Alex Luggers Resümee auf den heutigen Wettkampftag.
Deutlich zufriedener zeigt sich Sieger Kilian Jornet, klar, der darf immerhin diesmal nach seinem Triumph beim Vertical Race vor zwei Wochen erneut an der obersten Stufe des Siegerpodest stehen: „Es war ein Rennen ohne Probleme vom Start bis ins Ziel. Die schwierige Streckenführung hat mir sehr gefallen, vor allem der Aufstieg war perfekt für mich, das Rennen hat die Bezeichnung „Skimountaineering“ wirklich verdient. Nachdem ich mich in der letzten Woche nicht so gut gefühlt habe und sehr müde war, ist es mir heute nach einer kurzen Ruhepause in den letzten Tagen voll aufgegangen. Ich bin überglücklich!“
Hier noch die wichtigsten Ergebnisse des heutigen Tages:
1.Kilian Jornet Burgada (ESP)
2.Matheo Jacquemoud (FRA)
3.Matteo Eydallin (ITA)
1.Laetitia Roux (FRA)
2. Mireia Miro Varela (ESP)
3.Maude Mathys (SUI)
Genauere Ergebnisse vorerst einmal auf http://www.ismf-ski.org/
Das Alpiniski in Martigny (SUI) war das letzte Weltcup Rennen vor dem heurigen Saisonhöhepunkt, der Weltmeisterschaft in Pelvoux (FRA). In den kommenden Tagen wird es die Aufgabe von Trainer Lugger sein, die Mannschaft für den internationalen Großevent zu formieren und das wird wahrlich keine leichte Aufgabe werden. .