ISMF Generalversammlung in Bratislava

Am vergangenen Wochenende (19.6.-20.6.2015) fand die alljährliche ISMF Generalversammlung, diesmal in der slowakischen Hauptstadt Bratislava, statt. So viele Nationen und Teilnehmer wie noch nie in der Verbandsgeschichte der ISMF waren diesmal mit dabei. 18 stimmberechtigte nationale Verbandsvertreter (mit zusätzlichen 7 erhaltenen Proxystimmen von nicht anwesenden, jedoch stimmberichtigten Mitgliedsverbänden) informierten sich über das vergangene Jahr bzw. diskutierten über zukünftige Entwicklungen.
Zusammenfassend darf berichtet werden, dass sich in der vergangenen Saison einige äußerst wichtige und zukunftsweisende Schritte in der Entwicklung des Skibergsteigens machen ließen, die in den kommenden Saisonen noch zusätzlich intensiviert werden

Weg in Richtung Olympische Spiele

Die Anerkennung der ISMF als olympischer Verband ist ein erster wichtiger Schritt hin zum großen Ziel, Skibergsteigen zukünftig als olympische Sportart im Programm der Winterspiele vorzufinden. Die Weltmeisterschaft im Februar 2015 in Verbier diente dazu als Vorzeigeevent für Abgesandte des IOC. Hinsichtlich Organisation, Anti-Doping Maßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit und Nachhaltigkeit der Sportart konnte das Skibergsteigen in Verbier von seiner besten Seite präsentiert werden. Ein nächster wichtiger Schritt sollte ein Vorführ-Bewerb bei den Olympischen Spielen in Korea 2018 sein, die Verhandlungen und Planungen mit dem dafür zuständigen nationalen olympischen Komitee vor Ort laufen aktuell auf Hochtouren. 2016 soll die permanente Anerkennung der Sportart Skibergsteigen durch das IOC erfolgen können, dann soll die offizielle Bewerbung 2017 folgen und der früheste Termin für eine Vollaufnahme als Sportart bei den Olympischen Winterspielen wäre 2022.

Nachhaltigkeit und Jugendarbeit

Im Zusammenhang mit dem Weg zu den Olympischen Spielen sind auch die Bestrebungen um die Darstellung der Nachhaltigkeit und der Zusammenfassung der weltweiten Jugendarbeit zu sehen. Kaum ein Sport hat so wenig negativen Einfluss auf die Umwelt wie Skibergsteigen – das wurde bei der Weltmeisterschaft 2015 in Verbier von einer externen Agentur in einem „Sustainability Report“ für SPORTACCORD und IOC bestätigt. Der Bereich Jugendarbeit, der bei den 31 Mitgliedsverbänden der ISMF sehr groß geschrieben wird, soll nun über den Verband auch eine gemeinsame Spitze bekommen: es wird daran gearbeitet, die Camps und Bewerbe der Länder in einer „ISMF Youth Series“ zusammenzufassen.

Integration La Grande Course ins Weltcup Programm

In der vergangenen Saison waren die Rennen des Grande Course als Long Distanz Worldcup erstmals in der ISMF Wertung integriert. Diese Zusammenarbeit mit den teilnehmerstärksten Bewerben des Skibergsteigens brachte einiges an Vorteile für die ISMF mit sich. Einerseits ist es für eine angestrebte olympische Anerkennung der Sportart unabdinglich, alle Bewerbe des Skibergsteigens unter einem gemeinsamen Dach zu vereinen, andererseits konnte durch die Kooperation auch die mediale Wirkung nach außen deutlich verstärkt werden. Natürlich sind nach der ersten gemeinsamen Saison auch noch einige Verbesserungen und Änderungen hinsichtlich der Zusammenarbeit und Integration in das Weltcup Punktesystem notwendig, die in Arbeitsgruppen aktuell behandelt werden.
Um die Eigenheiten der Grande Course in der Zukunft ebenso zu erhalten wie die Entwicklung des regulären ISMF Weltcups auf Weltniveau nicht zu behindern wurde beschlossen, die Rennen des Grande Course ab der Saison 2016/17 in einer eigenen Weltcupwertugn zusammenzufassen, die keine Auswirkung auf den Gesamtweltcup mehr hat. Der ISMF Gesamtweltcup wird somit ab 2016/17 nur aus dem regulären Weltcup bestehen (Individual, Vertical und Sprint), der La Grande Course wird eine eigeneständiger ISMF Langstreckenweltcup.

Mediale Entwicklung

Die TV Präsenz konnte in der letzten Saison deutlich verbessert werden durch eine Kooperation mit Infront. Auch der österreichische Verband konnte dadurch Vorteile genießen, denn die Produktionen mitsamt Interviews der österreichischen Athleten wurde für den ORF zur Verfügung gestellt und im ORF Sport+ gemeinsam mit den nationalen Rennbeiträgen ausgestrahlt. Die Zusammenarbeit mit Infront möchte die ISMF zukünftig noch intensivieren, Verhandlungen dazu sind aktuell im Laufen, eine Arbeitsgruppe wurde eingesetzt, um die medialen Weichen für die nächsten Jahre zu stellen..

Anti-Doping Maßnahmen

Stark investiert wurde von der ISMF in das Anti-Doping Programm. Die ausgeführten Tests konnten im Vergleich zu den letzten Jahren massiv gesteigert werden (von 55 auf 126 Tests, sowohl Urintest, als auch Bluttests). In Verbier wurde den Athleten und Trainern im Zuge der Weltmeisterschaft an einem freien Nachmittag auch ein Workshop zum Thema Anti-Doping und Tests angeboten. Mangelndes Interesse und wenige Teilnehmer haben jedoch zu Überlegung geführt, zukünftig anstelle Workshops vor Ort in ein e-learning Programm für alle ISMF Athleten und Trainer zu investieren. Die Entwicklung dieses Programmes ist im Laufen, es wird ähnlich aufgebaut sein wie das im ÖSV seit Jahren zur Zufriedenheit genutzte System.

Reglement

Die Änderungen im Reglement haben sich durch die Bemühungen der technischen Kommission in den letzten Jahren deutlich verringert. Die heurigen Änderungen betrafen hauptsächlich das Reglement für die Langstrecke (La Grande Course). Änderungen am Basisreglement sind praktisch nur in Anträgen auf sicherheitstechnik vorgekommen, so wurde z.B. über den Antrag der Österreicher über Protektorenplatten in Rucksäcken positiv diskutiert.

Rennkalender 2015/16

Der Rennkalender der ISMF für die Weltcup Saison 2015/16 wurde offiziell präsentiert. Hier der Link zu diesem (Stand 19.6.2015).

Wahl des ISMF Präsidiums

An diesem Sitzungswochenende stand zusätzlich die Wahl des Präsidiums für die kommenden 4 Jahre Amtszeit am Programm. Armando Mariotta (ITA) wurde dabei als Präsident wiedergewählt. Sein Board setzt sich zusammen aus Leo Contrau (Vizepräsident zuständig für Finanzen, SUI), Marco Mosso (Vizepräsident zuständig für Marketing & Kommunikation, ITA), Lluis Lopez (Vizepräsident zuständig für Sport & Events, ESP), sowie den Mitgliedern des Management Komitees Anne Bochatay (SUI/SAC-CAS), Johannes Schmid (GER/DAV), Jaume Esteve (AND/FAM) und Pierre Dupont (FRA/FFME). Das Amt des Generalsekretärs wird erneut von Roberto Cavallo (ITA) übernommen.

Im kommenden Jahr arbeitet die ISMF weiter mit Hochdruck an der Entwicklung der Sportart Skibergsteigen. Wir dürfen bereits gespannt auf die Berichte bei der nächsten Generalversammlung im Juni 2016, ausgetragen in Portugal, sein.

Top News

titelbild alpencup medienprasenz skimo austria 10. März 2025

SKIMO Alpencup 2025 im TV – super Zeiten!

Die Medienpräsenz des SKIMO Alpencups 2025 war bemerkenswert. Bevor wir am ... Mehr erfahren
mixedrelaypress 4 23. Februar 2025

Spanien sichert sich den Sieg im dritten Mixed-Relay-Rennen der Saison bei der MiCo2026-Testveranstaltung

Das dritte Mixed-Relay-Rennen der Saison bot einen intensiven und ... Mehr erfahren