Absage 30. Laserzlauf wegen Schlechtwetters

Kein guter Tag war es heute für die Mannen der „Alpinen Gesellschaft Alpenraute“ rund um Obmann Markus Huber. In der Vergangenheit hatten die Burschen wirklich bewiesen, dass man Rennen auch bei widrigsten Bedingungen durchführen kann, doch die 30. Ausgabe musste heute dennoch abgesagt werden….erst zum 2. Mal in der Geschichte des alpinen Rennens.
Im Vorfeld hatte es bereits Bedenken wegen der massiven Schneeverfrachtungen gegeben, die der mit bis zu 70 km/h wehende Nordföhn mit sich brachte. Im Tal hatte es 9°C, auf 2.000 Höhenmetern nur -1°, entsprechend ergab sich zudem noch eine Mischung aus wegschmelzender Spur und Eisplatten dazwischen. Dennoch wurde mit rund 70 Mann und einem gewaltigen Aufwand alles für die Jubiläumsausgabe des Laserzlaufs vorbereitet. Schließlich ging es auch um die Durchführung der Österreichischen Meisterschaft in der Disziplin Individual.
Nach einer schlaflosen Nacht wurde für Markus Huber leider um 5 Uhr morgens die schlimmste Befürchtung wahr: der Föhn brach zusammen, die Schlechtwetterfront überrannte die Lienzer Dolomiten und es begann aus Kübeln zu schütten. In den Mittellagen vereiste die ganze Landschaft minutenschnell, am Laserztörl warf es über 30cm Neuschnee her. Nach Rücksprache mit den Streckenbauern, die auf Hütten direkt an der Strecke übernachtet hatten, war die Entscheidung der Lawinenkommission schnell klar: der Lauf kann nicht durchgeführt werden, zu groß war die Gefahr von Lawinen im Gipfelbereich. Professionell wie gewohnt nahm die Alpenraute auch diese Entscheidung an, und um 6:00 Uhr morgens begann man, die Absage zu kommunizieren. Viele Athleten konnten durch Telefonate und SMS schon auf der Anreise abgefangen werden, aber auch die, die trotzdem noch angereist waren, waren durchaus mit der Entscheidung zufrieden: Sicherheit geht vor im Skibergsteigen!
Das quittierte übrigens auch der Tiroler Sportlandesrat Mag. Thomas Pupp in genau dieser Weise, er war noch in der Nacht um 1:00 Uhr angereist , um der ÖM beizuwohnen. Die Entscheidung vor Ort war für ihn als erfahrenem Tourengeher jedoch trotzdem völlig logisch und klar, wie er den anwesenden ASKIMO Präsidenten Dr. Konrad Meindl und Werner Brugger versicherte.
Nach dem Aufräumen der Start- und Zielzonen (gestaltete sich aufgrund der Vereisung unerwartet schwierig) ging das OK gleich an die Frage: wie geht’s weiter? Klare Entscheidung knapp vor 12 Uhr war, dass der Laserzlauf heuer nicht verschoben/wiederholt wird, zu schwierig wäre es, die alpine Logistik nochmals aufzubauen. Ein bissl Humor war aber schon wieder zu spüren, so grinste Markus Huber: „Immer bei den Jubiläumsausgaben haben wir Probleme, auch den 20. Lauf mussten wir absagen, in 10 Jahren glaub ich lass‘ ma das Jubiläum zum 40er einfach aus!“
Für den ASKIMO und die ÖM Individual sowie für die Quali für die WM in Frankreich im Februar heißt das:
- ÖM-Termin wird verlegt auf eines der anderen ASTC Rennen, zur Diskussion stehen die HERVS Hochkönigs-Trophy am 27.1.2013 und die Hohe Tauern Trophy am 6.4.2013. Beide Veranstalter stehen Gewehr bei Fuß, die Entscheidung fällt noch am Wochenende
- Die Qualifikation für die WM wird noch mehr Augenmerk auf das Rennen im Ahrntal (ITA) nächste Woche gelegt
Dank sei gesagt vor allem den Helfern und Mitarbeitern, die z.T. tagelang durchgehend am Berg waren, aber auch den Sponsoren DYNAFIT, ERDINGER ALKOHOLFREI und SUUNTO sowie den lokalen Partnern. Aber auch bei den Athleten, die so gelassen die Absage entgegen nahmen….und die man hoffentlich zur 31. Auflage des Laserzlaufs wieder in Lienz sehen wird.
Hier geht’s zu einem Interview mit OK-Chef Markus Huber kurz nach der Bekanntgabe der Absage heute morgen.