Bericht mit Bildern zur Erztrophy Bischofshofen – im dichten Schneetreiben wurden die neuen Meister Individual ermittelt

Heute Nacht ist der Schneefall auch im Norden gekommen und sorgte so bei der Österreichischen Meisterschaft Individual im Skibergsteigen endlich einmal für tiefwinterliche Verhältnisse. Für die Strecke am Fuße des Hochkönigs war der Schneefall perfekt, schwerer taten sich Teilnehmer, Zuschauer und Gäste nur mit der Anreise, sodass der Start etwas nach hinten verschoben werden musste. Pünktlich um 11 Uhr starteten Athleten in ein spannendes Rennen, gekennzeichnet von mehreren packenden Duellen mit laufenden Positionswechseln, denn immerhin ging es um den Österreichischen Meistertitel im Skibergsteigen. Was viele am Start noch nicht ahnten: die Organisatoren hatten mit ihrer großen Erfahrung eine Strecke in die Landschaft gezimmert, die einer ÖM mehr als würdig war….oder „so zach wie es noch nie war!“, wie es Michaela Essl nach dem Zieleinlauf später treffend auf den Punkt brachte. Wie gesagt, beim Startschuss wussten das noch die wenigsten…

Auf und Ab gin g es an den Flanken des Hochkeils, der in massiven Mengen fallende Schnee machte es vor allem den Führenden schwer, denn es musst teilweise richtig gespurt werden. Es war ein Sekundenkampf mit permanenten Führungswechseln das ganze Rennen hindurch. Daniel Rohringer erreichte als erster den Hochkeil, wurde in der Abfahrt von Martin Weißkopf überholt, nach Stürzen fielen Zuggund Rohringer zurück, Stock und Neurauter holten kontinuierlich auf…an Spannng war das heute kaum zu übertreffen, so eng lagen die ersten Athleten beisammen. Die langen und flachen Aufstiege wurden gewürzt mit einer spektakulären Abfahrt im Wald, die 4 Mal (!9 gefahren werden musste.

Nach insgesamt 1350 Höhenmetern, aufgeteilt auf vier Anstiege mit einer Tragepassage und vier Abfahrten im freien Gelände stand schließlich der neue (alte) Österreichische Meister fest: Alex Fasser (Skiclub Lermoos) konnte in einem strategisch geschickt angelegten Rennen den Titel vor seinen Nationalteamkollegen Martin Weißkopf (Venediger Bergführer – Hoch Tirol) und Daniel Zugg (Skinfit Racing Skimo Team) verteidigen. Für Fasser ist dies der inzwischen fünfte Meistertitel im Individual in Folge. Auf Rang vier finishte der Tiroler Armin Neurauter (Haglöfs Friends/union-sporthuette.at), vor seinem Teamkollegen Jörg Randl (Haglöfs Friends/union-sporthuette.at) und Johannes Walder.
Sehr bemerkenswert aber auf jeden Fall die Leistung von Martin Weißkopf: er hat heute das dritte Rennen innerhalb drei Tagen souverän gemeistert. Freitag und gestern Samstag beendete der 23-jährige Osttiroler noch mit einem 9. und 17. Rang erfolgreich zwei Weltcup Rennen in Italien und heute als „Drüberstreuer“ folgte der Österreichische Vizemeister Titel.

O-Töne:
Völlig happy der Titelverteidiger Alex Fasser, der in einer Zeit von 1:44:38,5 mit nur 8 Sekunden Vorsprung auf Martin Weißkopf siegte: „Ich konnte mir das Rennen sehr gut einteilen. Martin und Daniel waren sehr stark unterwegs, erst gegen Ende hin gelang es mir, sie zu überholen. Ich freue mich sehr über den Sieg. Genau der richtige Motivationsschub für die EM am kommenden Wochenende.“
Der drittplatzierte Daniel Zugg: „Ich dachte mir bei den Anstiegen einfach immer, dass ich versuchen möchte, mit Alex und Martin mitzuhalten solange es geht. Und das ist perfekt aufgegangen. Erst im letzten Anstieg gegen Ende hin, das Ziel in Sichtweite hat Alex aber derart Gas gegeben und es war unmöglich, ihn einzuholen“.

Die Teilnahme nicht nehmen ließ sich Veranstalter und Lokalmatador Thomas Wallner (Dynafit Austria Ski Touring Team 1), ebenfalls Athlet im Österreichischen Nationalteam. Anfangs noch im Kampf um den Sieg vorne mit dabei, konnte der Gewinner des City Speed Up Sprints von Freitag in der letzten Runde das Tempo der Führenden nicht mehr halten. „Ich dachte kurz daran aufzugeben, denn ich war zu diesem Zeitpunkt einfach völlig leer. Letztlich bin ich aber trotzdem froh, dass ich mich zum Weitergehen überwunden habe, somit ging sich noch ein 12. Rang aus“, so Wallner im Ziel.

Daniel Rohringer (ASKÖ Raiffeisen Gosau), dem in der ersten Abfahrt der Schuh brach: „Ein Platz unter den ersten Fünf wäre durchaus realistisch gewesen. In den Anstiegen habe ich Platzierung für Platzierung gut machen können, bei den Abfahrten ohne Halt im Schuh aber leider wieder alles verloren, sodass sich letztlich leider nur Rang 13 ausging“.

Bei den Damen blieb durch Michaela Essl (Abtenau) der Sieg im Bundesland Salzburg, der inzwischen fünfte Meistertitel der ehemaligen Nationalteamathletin im Individual seit 2009. Sie gewann deutlich vor Heidi Bernsteiner (Hagan Racingteam) und Verena Krenslehner-Schmid, sowie Monika Stadlmann (Tri Alpin Radstadt) und Michaela Feurle (Dynafit Austria Ski Touring Team)

Ebenso kam in der Herren Masters Klasse der Sieger aus Salzburg: Veranstalter und Lokalmatador Markus Stock (Dynafit Austria Ski Touring Team 1) sicherte sich souverän den ersten Rang und damit den Meisterstitel seiner Kategorie: „Das Rennen lief heute wirklich gut für mich. Gegen Ende hin konnte ich noch einige Zeit gegenüber den Führenden gut machen. Die fünftbeste Gesamtzeit und der Sieg meiner Klasse freut mich sehr“, so Stock nach dem Rennen.
Rang zwei ging an Manfred Holzer (Rennteam Alpbachtal) vor Sepp Tritscher.

In der Juniorenklasse ging der Sieg an Manuel Seibald vor Clemens Steinberger (Team Sport Schwaighofer) und Lukas Daxner.

In der Cadetklasse stand einmal mehr Nationalteamathletin Verena Streitberger (Maishofen) am Podest ganz oben, aufgrund fehlender Konkurrenz war ihr der Sieg nicht zu nehmen.
Nationalteamathlet Jakob Siedler (Rennteam Alpbachtal) zeigte mit seinen 14 Jahren, dass er bei den Großen durchwegs mitmischen kann. Er lief auf der Kurzdistanz Tagesbestzeit un siegte in seiner Klasse  mit 20 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Riedlsperger Thomas.

Die Erztrophy war trotz schwierigster Bedingungen ein voller Erfolg. Wenngleich der langerwünschte Schnee zum ungünstigsten Zeitpunkt kam, so veranstalteten die Organisatoren um Hannes Laner, Thomas Wallner und Markus Stock ein perfektes Rennen. Die Strecke war gut angelegt, technisch zwar nicht schwierig, verlangte aber aufgrund der enormen Länge den Athleten alles ab. Bravo an die Veranstalter und ihren riesigen Stab an Helfern!

Die Erztrophy und der Weltcup waren die letzten Qualifikationsbewerbe für das diesjährige Großereignis im Skibergsteigen, denn bereits am Mittwoch startet die Abordnung des Österreichischen Nationalteams nach Andorra zur Europameisterschaft. Nach dem heutigen Rennen stellt Trainer Alex Lugger endgültig die Mannschaft, die Österreich würdig repräsentieren wird, zusammen. Morgen werden wir darüber mehr erfahren, wer am kommenden Wochenende in den Pyrenäen inmitten der internationalen Elite am Start stehen wird.

Was für ein schönes und winterliches Rennen heute…eine würdige ÖM mit würdigen Siegern. Gratulation an alle Teilnehmer!

Danke an die Fotografen (alphabetisch): Billich Mario, Holzmann Susanne, Livingroom Hochkönig, Posch Karl, Riedler Maria

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