XX Trofeo Mezzalama – ein Nachbericht mit Ergebnisliste
Einen würdigeren Abschluss könnte die Wettkampfsaison im Skibergsteigen kaum bieten. Vertreter alle Topnationen waren am Start um sich ein letztes Mal zu messen. Wenn sich 900 Athleten und Athletinnen trotz wenig erfreulichen Wetterprognosen um vier Uhr morgens im Startgelände einfinden um im schwierigsten alpinen Gelände einen Wettkampf zu absolvieren, dann muss es sich um einen ganz besonderen Wettkampf handeln. Die „Mezzalama“ bietet alles, was das Skibergsteigerherz höher schlagen lässt: wettkämpfen in einer Dreier-Seilschaft, anspruchsvolle Aufstiege über Grate, die teilweise nur mit Steigeisen und Fixseilen bewältigbar sind, und herausfordernde Abfahrten über Gletscherzungen und Steilrinnen. Kein Wunder, dass die Mezzalama ein Teil des Grande Course und des ISMF Long Distance World Cup Kalenders ist.
Alles begann im Jahr 1931 als Ottorino Mezzalama, ein Pionier der Skibergsteigens, bei einem Lawinenunglück tödlich verunglückte. Zu seinem Gedenken veranstalteten 1933 Athleten des „Club Accademico Italiano“, des „Cai Torino“ und des „Ski Club Torino“ einen Wettkampf am Monte Rosa, einem Gebirgsmassiv in den Walliser Alpen. Auf Grund des zweiten Weltkrieges wurde der Wettkampf ausgesetzt und fand ab 1971 in unregelmäßigen Abständen statt. 1983 fand das vorläufig letzte Rennen statt. Seit 1997 findet dieser einzigartige Wettkampf alle zwei Jahre statt.
Das Besondere an der Jubiläumsausgabe: die klassische Route wird umgedreht, aus Start wurde Ziel und umgekehrt. Die 20. Auflage des Wettbewerbs hätte ursprünglich am 25. April stattfinden sollen, wurde jedoch auf Grund widriger Witterungsbedingungen mehrmals verschoben. Am 2. Mai konnte das 45 km lange Rennen von Breuil-Cervinia (2020 m) nach Gressoney-la-Trinité (1624 m) schlussendlich abgehalten werden. Der Startschuss zum Massenstart fiel noch vor Sonnenaufgang (5.00 Uhr). Die 3.430 hm bergauf und die 2.867 hm bergab der alpinistisch höchst anspruchsvolle Strecke mussten die Dreierteams größtenteils als Seilschaft bewältigen, lediglich der erste Anstieg und die letzte Abfahrt durften sie auf das Seil verzichten. Die zahlreichen kürzeren Auf- und Abstiege (allesamt auf ca. 4000 hm) wurden je nach Gelände mit Skiern oder Steigeisen bewältigt.
Mit einer Zeit von 5 Stunden 10 Minuten 49 Sekunden kam das italienische Team mit Matteo Eydallin, Michele Boscacci und Damiano Lenzi als erster ins Ziel, mit 4 Minuten und 40 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger. Knapp her ging es hingegen um die restlichen Podestplätze: Nur 17 Sekunden trennte das zweit-platzierte Team (Robert Antonioli, Lorenzo Holzknecht, Manfred Reichegger, alle ITA) vom dritt-platzierten (Anton Palzer (GER), Martin Anthamatten (SUI) und Pietro Lanfranchi (ITA)). Die besten Österreicher (Jakob Herrmann, Martin Weißkopf, Daniel Zugg – im Team adidas outddor) kamen mit einer Zeit von 6:05:29 als 9. ins Ziel. Bei den Damen ging der Sieg an das Team mit Emelie Forsberg (SWE), Axelle Mollaret (FRA) und Jennifer Fiechter (SUI) in 6:35:09, nur rund 3 min vor Séverine Pont Combe (SUI), Mireia Miró Varela (ESP) und Laetitia Roux (FRA).
Mit einer Zeit von 6:55:40 schaffte es sogar noch ein weiteres Österreichisches Team in die Top 20: Peter Groß, Franz Deisenberger und Andreas List finishten das Rennen auf Rang 20.
Bei der Ergebnisliste im Anhang handelt es sich um einen noch inoffiziellen Auszug aus der live online gestellten Liste. Sobald eine offizielle Liste nach dem Ende des Rennens zur Verfügung steht, wird diese natürlich nachgereicht.