Schmitten Mondschein Trophy: „Rutschig, zach, oba trotzdem voi geil und a Riesen-Gaudi!“

„Die erste Hälfte ziemlich steil, oben dann viel flacher!“ Das sagt man normalerweise jenen Sportlern, die zum ersten Mal bei der Mondscheintrophy in Zell am Start am Start sind. Auch bei der 13. Auflage dieses Klassikers gab es nämlich wieder einige neue Gesichter, die sich am Freitag, 30. Jänner 2015 um 18:00 Uhr zur Startlinie bei der Areit-Talstation gestellt hatten, um die 1.250 Höhenmeter bis zum Gipfel der Schmittenhöhe schnellstmöglich hinter sich zu bringen.

Einer dieser Neulinge war auch der spätere Sieger Christian Hoffmann, der die Veranstalter anfangs etwas in Verlegenheit brachte, denn außer den Steigungsprozenten und Höhenmetern sagt man ja sonst nur, „geh einfach den anderen nach“, aber damit gab sich Hoffi natürlich nicht zufrieden …

Wenig überraschend war er es dann auch, der nach 52:17 Minuten als Erster die Ziellinie überquerte, gefolgt von Patrick Innerhofer (52:49) und Ingemar Wibmer (55:14). Der Streckenrekord war heute nicht zu knacken, denn im unteren Teil gab es einige extrem rutschige Stellen und weil sich viele der Top-Starter für direkte Linien entschieden, hörte man dann sehr oft das Jammern und Fluchen, wenn der Ski wieder mal durchgegangen war oder man den Hang queren musste, weil es einfach nicht mehr anders ging. Allerdings stellte sich dabei auch die Frage, ob das Hirn ab einem bestimmten Pulsschlag nicht mehr einwandfrei arbeitet, denn trotz der Erfahrungen des ersten steilen Starthanges probierten viele der Starter auf den folgenden Hängen wieder die direkte Linie und – wenig überraschend – ging dann das Fluchen wieder von vorne los.

Erfreut darüber, dass somit sein Streckenrekord stehen blieb, war vielleicht Toni Palzer, der aufgrund einer Krankheit einen Start vor der kommenden Weltmeisterschaft nicht riskieren wollte und stattdessen seinen Bruder Max ins Rennen schickte (aber als Zuschauer natürlich trotzdem auch bei uns dabei war) und wahrscheinlich auf viele der restlichen Starter und vor allem der Hobby-Sportler, die jeweils die steilsten Abschnitte etwas umgingen und so den anderen beim Rutschen zuschauen konnten. Mir kam fast vor, dass einige davon ein bisschen gegrinst haben, als sie zu den „Rutschern“ herüber geschaut haben …

Bei der Mittelstation Areit gab es dann eine Sprintwertung, die Hoffi mit 22:24 klar vor Patrick Innerhofer (23:09) und Stefan Linseder (24:14) für sich entscheiden konnte, allerdings sieht man an dieser Zeit deutlich, dass Patrick auf der zweiten Rennhälfte sogar 13 Sekunden aufholen konnte, wobei Christian vielleicht im Bedarfsfall noch etwas schneller gehen hätte können (obwohl Patrick natürlich einen Super-Tag erwischt hatte!). Bei der Mittelstation wurde auch die Kurzstrecke für die Light-Wertung und die Nachwuchsklassen gestartet, wobei hier die Besetzung schon sehr nach Weltcup roch, wenn sich zum Beispiel bei der weiblichen Jugend Verena Streitberger gegen ihre Nationalmannschaftskollegin Ina Forchthammer durchsetzte. Beide waren allerdings im Ziel guter Stimmung; Verena strotzt aufgrund ihres Weltcup-Podiums sowieso vor Selbstvertrauen und Ina hat ihre Krankheit jetzt auch voll überwunden und wird von Woche zu Woche stärker. Schöne Aussichten daher für die kommende Weltmeisterschaft im schweizerischen Verbier.

Bei den Damen zeigte die Pinzgauerin Kati Wimmer aus Lofer ihre derzeitige Stärke. Mit 1:06:38 stellte sie einen neuen Streckenrekord auf und war dabei im oberen Teil nur 2 Sekunden langsamer als Verena, obwohl Kati vorher schon die extrem rutschigen und kräftezerrenden zusätzlichen ersten 650 Höhenmeter absolviert hatte. Kein Wunder, dass sie damit ihre Konkurrentinnen Johanna Erhart (1:09:12) und Maria Hochfilzer (1:10.15) ohne Probleme in Schach hielt.

Das besondere an der Mondscheintrophy sind aber nicht die Top-Zeiten der schnellsten Skibergsteiger (das gab es ziemlich gleichzeitig auch in Tirol bei der Rangger-Köpfl-Trophy durch den neuen österreichischen Vertical-Meister Armin Neurauter), sondern der Umstand, dass es daneben noch ein riesiges Feld an weiteren Athleten gab. Insgesamt 150 Starter (neuer Rekord für die Mondscheintrophy), sehr zur Freude von Renn-Veranstalter René Fischer und Pinzgau-Trophy-Veranstalter Peter Gruber. Eine Zahl, die österreichweit bei einem Vertical (mit Zeitnehmung) nur von zwei anderen Rennen übertroffen wurde bzw. wird. Es handelt sich dabei um den Kitzsteinhorn-Eisbrecher mit 183 Startern und die Viehhofener Schönleiten-Trophy mit 212 Startern. Veranstalter dieser Rennen übrigens ebenfalls Rene Fischer bzw. Peter Gruber …

Auch nicht bei jedem Rennen sieht man es, dass Veranstalter und Sponsoren selbst aktiv beim Rennen beteiligt sind. Rene Fischer gewann sogar seine Klasse (er war der „Youngster“ in der Altersklasse) und Peter Gruber gab während dem Rennen beim Glocknerhaus noch Streckenhinweise an Dynafit-Chef Chris Mannel, der diesem dann als „Dank“ dafür noch eine Minute bis ins Ziel abnahm. Aber auch Daniel Haslinger mühte sich trotz Sehnenscheidenentzündung für WINWIN Zell am See ins Ziel, wo dann Ernst Lautner (Chef des Autohauses Lautner & Resl) die Zielzeiten erfasste. All diese Firmen (sowie noch Martini Sportswear, Martin’s Bikeshop und Bigtime Maishofen, dessen Chef Sepp Streitberger natürlich auch wieder dabei war) sind Sponsoren dieser Veranstaltung und stehen gleichzeitig am Start, daher an dieser Stelle ein großer Dank, denn es zeigt einfach nochmals die gute Zusammenarbeit.

Alles in allem also wieder ein erfolgreicher Tag für alle Beteiligten und wer jetzt aufgrund dieser Zeilen Lust auf mehr bzw. Wiederholung bekommen hat, hat Glück, denn im Pinzgau geht es bereits am nächsten Samstag, den 7. Februar 2015 in Unken mit Heutalkaiser weiter, der 3. Station der diesjährigen Auflage der Pinzgau-Trophy. Anmeldungen dazu bzw. Berichte, Fotos und Infos über alle Stationen der Pinzgau-Trophy, inkl. der Mondscheintrophy in Zell am See, gibt es natürlich wie immer auf www.pinzgau-trophy.at.

Text: Peter Gruber

Top News

titelbild alpencup medienprasenz skimo austria 10. März 2025

SKIMO Alpencup 2025 im TV – super Zeiten!

Die Medienpräsenz des SKIMO Alpencups 2025 war bemerkenswert. Bevor wir am ... Mehr erfahren
mixedrelaypress 4 23. Februar 2025

Spanien sichert sich den Sieg im dritten Mixed-Relay-Rennen der Saison bei der MiCo2026-Testveranstaltung

Das dritte Mixed-Relay-Rennen der Saison bot einen intensiven und ... Mehr erfahren