Das Nationalteam von früher – „Nostalgie“ vor Weihnachten

In den letzten Jahren hat sich im Skibergsteigen sehr viel verändert, ja eigentlich kann man da schon fast von einer „Revolution“ sprechen. Zweistellige Zuwächse in den Verkaufszahlen im Handel, laufend Entwicklungen im Materialsektor. Die Ausrüstung wird immer leichter, stabiler, sicherer. Dieses Jahr werden unter dem Weihnachtsbaum wahrscheinlich wieder viele Skitourenausrüstungen zu finden sein und zwar solche vom neuesten technischen Stand.  Daher haben wir uns gedacht, über die Feiertage mit zwei Artikeln die Entwicklung von früher bis heute anhand unserer Athleten und Funktionäre etwas näher zu betrachten und sind dabei auf einige interessante Berichte und Bilder gestoßen.

Obwohl das Skibergsteigen in seiner Wettkampfform bereits eine lange Tradition hat – 1893 gab es in München das erste Rennen mit Ski, bei dem auch aufgestiegen werden musste, zwischen 1924 und 1948 war der militärische Patrouillenlauf als Vorgänger des heutigen Wettkampf-Skibergsteigens sogar eine olympische Disziplin – wird es jetzt als eher junge Sportart gesehen, die erst 2002 richtig ihren Anfang hatte, mit der ersten Weltmeisterschaft in Serre Chevalier (FRA). Während die führenden Nationen in dieser Sportart (damals schon Italien, Schweiz, Frankreich, Spanien) bereits zu diesem Zeitpunkt mit einem guten Betreuerstab und modernster Wettkampfausrüstung auftraten, so zählte das Österreichische Team noch zu den „Exoten“, neben Nationen wie Eritrea, Marokko, Griechenland, Türkei oder den Südamerikanischen Ländern. Trotzdem fiel Alexander Lugger als einer des Österreicher-Trios bereits besonders auf. Obwohl er nicht auf Sieg laufen konnte, aber regelmäßige Top10 Plätze waren für ihn bereits möglich.

„Wenn ich gekommen bin, ist es immer laut geworden unter den Trainern und Zuschauern. Es hat ihnen einfach getaugt, dass jemand nachkam, der als Außenseiter die Topleute zumindest tratzen konnte“, schwelgt Alex Lugger in seinen Erinnerungen.  Und Alex brachte seine Erfahrung aus den internationalen Rennen mit nach Österreich: „Ich habe in meinen Anfangsjahren die Konkurrenten genau beobachtet und versucht so viel wie möglich von ihnen zu lernen, aber auch ihre Schwächen und Fehler genau zu analysieren. So war ich einer der ersten, der den Wechsel professionell zu trainieren begann. Obwohl ich körperlich schwächer war als die Führenden, könnte ich durch ein schlaues Training sehr viel Zeit gut machen, sicher rund 1-2 Minuten, die ich mir herausgeholt habe“

Interessant auch die Entwicklung des Materials im Laufe der Zeit: Noch vor zehn Jahren berichtet Alex Lugger, manchmal bis zu drei Paar Skischuhe gebraucht zu haben, weil er damals stets an der Gewichtsverringerung getüftelt habe, tagelang ausprobiert und dabei auch so manchen Schuh zu viel geschliffen habe, dass er letztlich unbrauchbar geworden sei.  Generell gab es für einen Österreicher kaum die Chance, aktuelles und leichtes Material zu kaufen, welches in anderen Nationen aber bereits Standard war. Handelsüblich Bindungen, 185cm lange, nicht taillierte Ski und anstelle eines Rennanzugs eine normale Skitourenhose kam als Ausrüstung schon eher in Frage. So lange, bis Lugger und seine Kollegen versucht haben, so viel Material wie möglich bei den internationalen Bewerben zu ergattern und nach Österreich zu bringen.
Das Herumbasteln ist für die Athleten nun erfreulicherweise nicht mehr nötig, Eigenbauten sind in den Bewerben laut ISMF gar nicht mehr erlaubt, nur mehr geprüfte Ausrüstung darf verwendet werden, Sicherheit steht heute an oberster Stelle.

Stabilität hatte in den Anfangsjahren der Tourenskiausrüstungen nicht Priorität. Das eine oder andere Mal ist bei völlig normalen Belastungen schon ein leichter Ski gebrochen, was uns ASKIMO Geschäftsführer Karl Posch auf seinem Bild von 1992 eindrucksvoll beweist.

Gespart wurde manchmal auch bei den Nachwuchsathleten. Einerseits gab es kaum kleineres und kürzeres Material, andererseits wusste man ja als Elternteil auch nie, ob der Junge oder das Mädl auch wirklich diesen Sport weiter ausüben will. So bekamen Daniel Zugg und Verena Streitberger bei ihren ersten Skitouren einfach einen umgebauten Alpinski mit einer schweren Tourenbindung vorgesetzt. Und obwohl dadurch die ersten Ausrückungen noch anstrengender gewesen sind als normal, es hat trotzdem so viel Spaß gemacht, dass sie die Sportart nun als Mitglied im Nationalteam ausüben.

In Kürze möchten wir noch vorstellen, wie denn die Athleten des Nationalteams eigentlich überhaupt mit dem Skibergsteigen begonnen haben. Und da sind uns noch ein paar interessante Bilder untergekommen…
Die Fortsetzung folgt in Kürze!

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