WM in Italien – Teams bereiten sich vor – Deutschland

Die WM rückt näher und nach der Deutschen Meisterschaft Vertical und Individual am vergangenen Wochenende stehen auch die Kandidaten für die Deutsche Entsendung nach Tambre und Piancavallo in Italien fest. Ein Gespräch mit dem DAV Ressortleiter Leistungssport Matthias Keller gab am Wochenende zudem interessante Einblicke in die aktuelle Strukturierung des Skibergsteigens in Deutschland.

Deutsches Team bei der WM in Italien

Das Deutsche Team hat am heutigen Montag einen überraschende Verstärkung bekommen. Neben den Fixstartern

  • Toni Palzer (Individual, Vertical, Sprint, Staffel)
  • Toni Lautenbacher (Individual, Vertical, Sprint, Staffel
  • Philipp Schädler (Individual, Sprint, Staffel)
  • Stefan Knopf, Junior (Individual, Vertical, Sprint, Staffel)
  • Tessa Wötzel (Individual, Vertical, Sprint, Staffel)

fährt auch – eine totale Überraschung:

  • Sepp Rottmoser (Staffel, Sprint)

mit zur WM. Das Team ist damit wohl so stark wie selten.

Wie kommt man in die Deutsche Nationalmannschaft?

Die Nationalmannschaft rekrutiert sich aus den deutschen Sportlern, die a) bei hochwertigen Rennen in D/A (ASTC, DAV-Skitourencup, ALPENCUP, DM/ÖM…) dauerhaft überdurchschnittliche Leistungen gezeigt haben, diese auch bei dem Niveau entsprechenden Rennen in ITA/ SUI/ FRA bestätigt haben und b) die Bereitschaft mitbringen, die komplette Weltcupsaison international anzutreten. Den Vorzug bekommen tendenziell eher jüngere Sportler, die Aufbaupotential haben. Dieser Vertrauensvorschuss für Jüngere wiegt mehr als Einzelergebnisse Älterer. Ein gewisses internationales Potential muss allerdings da sein denn: „…für dauerhaft Platz 35 abwärts brauchen wir keinen auf die Weltcups zu schicken…“

Bei Palzer, Rottmoser, Knopf und auch Lautenbacher wurde das internationale Potential schon sehr früh erkannt, mit Ergebnissen bestätigt und die Sportler seit den Jugendklassen aufgebaut. Der aktuelle Teamleiter Bernhard Bliemsrieder ist zwar „nur“ Coach und kein Trainer, er übernimmt aber auch Nominierungsaufgaben und hat als ehemaliger Leitungssportler (Biathlon & Skibergsteigen Jugendkader) bzw. als angehender Arzt auch trainingswissenschaftlich den Durchblick. Bernhard hört leider nach der Saison auf, ein Nachfolgerist noch nicht fixiert.

Nachwuchsarbeit

Nachwuchsarbeit wird aktuell in Deutschland gezielt nur in Berchtesgaden (DAV Stützpunkt Skibergsteigen) gemacht, den der Bundesverband dafür auch finanziell unterstützt. Ziel ist es aber, mittelfristig zwei weitere Stützpunkte im Oberland und im Allgäu zu etablieren. Für den DAV ist das DAV/ Skimo Nachwuchscamp zur Talentsichtung daher sehr wichtig und hat in der Vergangenheit schon einige Kids hervorgebracht, die zum Wettkampfskibergsteigen gewechselt sind. Sepp Rottmoser ist ein gutes Beispiel dafür.

Die Veranstaltungen in Deutschland

Von ehemals jährlich drei bis vier DAV Skitourenrennen im „DAV Skitourencup“ mit Klassikern wie dem Dammkarwurm oder der Hochgrat Skiralley ist aktuell nur noch der Jennerstier übrig geblieben. Der ist dafür aber das stärkste Rennen in der Skitourenhochburg BGL mit entsprechendem Support und einem engagierten Team. Das Rennen soll mittelfristig zum Weltcup aufgebaut werden, dieser Plan wird vom DAV seit einigen Jahren auch klar formuliert und propagiert.

Die Strukturen im DAV

Das Skibergsteigen in Deutschland ist Teil des DAV Ressorts Leistungssport (zusammen mit Wettkampfklettern und Leistungsbergsteigen/ Expeditionen). Hier nimmt es allerdings sowohl vom Budget als auch von der zur Verfügung stehenden Manpower den kleinsten Part ein. Innerhalb des Verbands ist es auch erschwerend, dass das Skibergsteigen als Wettkampfsport fast nur die alpennahen Sektionen interessiert. Der DAV erfüllt zudem auch Naturschutzaufgaben, was manchmal auch zu Reibeflächen führen kann.

Dem DAV haben die Erfolge von Palzer & Co. sowie der immer besser werdende  Jennerstier mit den Weltcupambitionen zuletzt geholfen, das Wettkampf-Skibergsteigen stärker in die Verbandsöffentlichkeit zu rücken (z.B. Verleihung DAV Sportpreis 2016 an Toni Palzer auf der DAV Hauptversammlung). Langfristig wird intensiv daran gearbeitet, weitere Professionalisierungsschritte zu setzen, um die Sportart nachhaltig zu entwickeln. Insbesondere wenn sie 2022 oder 2026 wirklich olympisch werden sollte.

 

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