Erfolgreiches 1. Quartal für den Polizeikader Skibergsteigen

Am 1.1.2016 wurde ein Meilenstein in der Geschichte des österreichischen Skibergsteigens geschrieben, wie wir bereits berichtet haben. Das Bundesministerium für Inneres, Referat II/1/b – Organisation und Dienstbetrieb nahm die Wettkampfsportart „Skibergsteigen“ als berufsbezogene Sportart auf und integrierte diese in den Österreichischen Polizeisportverband. Somit ist es für die ersten Sportler möglich, sich voll und ganz auf ihre Karriere als Profi-Skibergsteiger zu konzentrieren, wie dies auch in anderen erfolgreichen Nationen wie z. B. Frankreich, Italien oder Spanien schon lange üblich ist.

Polizeikader unter den Fittichen eines Skibergsteiger-Profis

Im neu gegründeten Referat Skibergsteigen wird seit Jahresanfang bereits intensiv gearbeitet und trainiert. Die Leitung übernahm Andreas Ringhofer (PI Schladming/Stmk), Weltcup-, Weltmeisterschafts- und Olympiateilnehmer im Skilanglauf, einer der erfolgreichsten Österreicher im Skibergsteigen bis zu seinem Rücktritt 2008 und seither erfolgreich in der Leichtathletik. Als Spitzensportler weiß Ringhofer, worauf es im Wettkampf ankommt, um international erfolgreich sein zu können.
Der Polizeikader besteht derzeit aus drei Athleten:

  • Michaela Essl, PI Hallein/Salzburg
  • Thomas Wallner, PI Werfen/Salzburg und
  • Jörg Randl, PI Axams/Tirol

Von den drei Skibergsteigern befinden sich zwei im Nationalkader des ÖSV. Essl ist seit 2008 Teil der Nationalmannschaft und im Anschlusskader. Wallner überzeugte ebenfalls mit seiner Leistung und ist seit 2011 im B-Kader des Nationalteams. Ringhofer’s Ziel ist es, dass alle Athleten des Polizeikaders auch im ÖSV Kader sind und blickt positiv in die Zukunft:

HoheTauernTrophy_Bild Andi Ringhofer“Bei Essl und Wallner wird sich herausstellen, ob sie in der nächsten Saison wieder im ÖSV Kader aufgenommen werden. Randl hat sehr viel Potenzial, für ihn wäre es wichtig, dass er den Anschluss findet. Im Moment absolviert er seine Zivilbergführerausbildung. Das kostet natürlich Zeit, aber mit etwas mehr Training wird er den Sprung schaffen. Es ist unglaublich viel möglich bei ihm.“

Ein Platz ist derzeit im Polizeikader noch frei, wobei Referent Ringhofer bereits in Gesprächen mit potenziellen Athleten ist und Sichtungen durchführt. Zusätzlich arbeitet Ringhofer an eigenen Richtlinien für die Qualifikation in den Polizeikader. Eine transparente, klare Vorgabe soll Sportler motivieren, sich für den Kader zu bewerben.

Erstes Trainingslager am Großglockner

Mitte April fand das erste Trainingslager im Glocknergebiet statt. Ein wichtiges Zusammentreffen des Teams, wo neben dem Training auch zukunftsweisende Punkte besprochen wurden. Ringhofer analysierte gemeinsam mit den Athleten ihre letzte Saison, gab einen Ausblick in die bevorstehende Saison und diskutierte gemeinsam mit den drei Skibergsteigern mögliche Verbesserungspotenziale. Bei perfekten Wetterverhältnissen blieb die obligatorische Gipfelbesteigung auf den Großglockner natürlich nicht aus.

03_Polizeikader Trainingslager_Bild Andreas Ringhofer

Ziele des Polizeikaders Skibergsteigen

Nach den ersten Monaten des Polizeikaders Skibergsteigen fasst Ringhofer seine Intention als Referent zusammen:

„Es ist mir wichtig, dass wir den Spitzensport fördern. Der Polizeikader ermöglicht eine professionelle Karriere als Berufssportler im Skibergsteigen, bietet eine berufliche Ausbildung und somit eine Absicherung nach der Wettkampfkarriere.“

Weiters wird sich Ringhofer dafür einsetzen, dass Athleten der Sparte Skibergsteigen bei Spitzensportlerkursen die Möglichkeit haben, sich zu bewerben und in Betracht gezogen werden. Dieses Ausbildungsprogramm ist Teil des Förderungskonzeptes des Bundesministeriums für Inneres. Neben der gezielten Förderung für Athleten ist dies eine perfekte Möglichkeit, um gute Skibergsteiger für die Polizei und den Kader zu rekrutieren.

Ein langer Weg zum Vorteil der Sportler

Zwei Polizisten und eine Polizistin haben das Privileg, sich zu Österreich’s ersten Polizeikadersportler im Skibergsteigen zählen zu dürfen und von den damit verbundenen Vorteilen zu profitieren. Der Weg zu diesem Privileg war lang und mit vielen Stolpersteinen gespickt, wie Karl Posch, sportlicher Leiter der Sparte Skibergsteigen im ÖSV, zu berichten weiß:

ÖSV Skibergsteigen“Die Bestrebungen, einen Polizeikader Skibergsteigen zu gründen, liefen im ASKIMO seit 2008 und seit 2014 auch in der ÖSV Sparte Skibergsteigen. Einen solchen Kader gab es zwar schon in den 90er Jahren für die damals beliebten Skiralleys, er wurde dann aber aufgelassen. Der Erfolg, nun seit Jänner dieses Jahres, tatsächlich Polizisten für Training und Wettkampf zumindest teilweise freistellen zu können, hat viele Väter. Zusammen mit dem jetzigen Referenten Ringhofer hatte ich unzählige Gespräche mit aktiven Beamten, wie Joachim Buchner, Hans Ebner, Jörg Hirschenberger, Willibald Liberda und Silvester Wolsegger, um nur einige zu nennen. Mein Dank gilt jedem einzelnen der geholfen hat, dieses Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.”

Für die Zukunft des Kaders hat Posch klare Vorstellungen:

“Die berufliche Karriere als Polizist ist eine sehr gute Option für Nachwuchssportler im Spitzensport. Ich wünsche mir, dass im Kader zukünftig Platz für hoffnungsvolle Jungathleten ist, und dass deren Leistung damit bis auf Weltniveau gefördert werden kann. Dass damit gleichzeitig auch eine Absicherung für ein Leben nach der sportlichen Karriere geschaffen wird, ist ein sehr wertvoller Bestandteil dieser Option.”

Polizeikader Skibergsteigen – der Beweis dafür, dass auch kleine Sportarten mit Anstrengung und Kontinuität gute Rahmenbedingungen für Sportler schaffen können. Den Mitgliedern des Polizeikaders Skibergsteigen wünschen wir alles Gute und eine erfolgreiche Zukunft!

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