SKIMO Austria Pressekonferenz – Aktuelle Zahlen, Daten und Fakten im Skibergsteigen

Der unbestrittene Aufwärtstrend im Skibergsteigen ist von unterschiedlichsten Prognosen, Tendenzen, vorgefassten Meinungen und neuen Chancen geprägt. Aus diesem Grund hat SKIMO Austria die aktuelle Lage des Skibergsteigens mit all seinen Facetten (Wirtschaft, Tourismus, Breiten- und Leistungssport, etc.)  im Rahmen einer Pressekonferenz zusammengefasst und beleuchtet.

Zahlen Skibergsteigen

Am 16.12.2015 fand im Autohaus Sonnleitner in Leonding (Linz), dem neuen Kooperationspartner von SKIMO Austria, eine Pressekonferenz zum Thema “Skibergsteigen: Der Aufwärtstrend auf Steigfellen – von der Nische zum Wirtschaftsfaktor” statt. Am Podium waren neben Karl Posch, dem Betreiber von SKIMO Austria auch Mag. Gernot Kellermayr (VSSÖ Präsident), Mag. Michael Költringer (Marketingleiter Dynafit Österreich), DI Friedrich Niederndorfer MBA (Präsident OÖ Landesskiverband) und Daniel Rohringer (Mitglied ÖSV Nationalkader) vertreten.

Was genau ist Skibergsteigen?

Tourenskigehen, Skibergsteigen oder Skitouren gehen – all diese Bezeichnungen stehen für ein und dieselbe Sportart: der Aufstieg mit Fellen und eine Abfahrt auf Skiern. Keine andere Sportart hatte in den letzten Jahren eine derartig kometenhafte positive Entwicklung – sei es im Breitensport oder auch im Leistungssport. Die seit vielen Jahren stetig wachsende Zielgruppe wird mittlerweile auf weit über 500.000 Sportler geschätzt (Wachstum +1% p.a.), davon rund 60.000 Fitnesssportler, die den Sport auch als „Workout“ betreiben (Wachstum +5% p.a.) und rund 5.000 Wettkampfsportler (Wachstum +3% p.a.) bei über 100 Rennen in Österreich.

Veränderungen der Zielgruppe: vom schrulligen Einzelgänger zum kollegialen Multisportler

Skibergsteigen entwickelt sich in Österreich zunehmend zum Breitensport. Den klassischen Tourengeher als wunderlichen Einzelgänger von früher gibt es nicht mehr, er wurde nach und nach von den deutlich jüngeren Multisportlern abgelöst. Karl Posch, Betreiber der Webplattform von SKIMO Austria erläuterte die aktuellen Veränderungen in der Zielgruppe:

„Skibergsteigen wird von immer mehr jungen Menschen, zwischen 26 und 45 Jahren betrieben. Aber auch in der Alterskategorie 15 bis 25 Jahre ist ein deutlicher Zuwachs erkennbar. Besonders auffällig ist, dass immer mehr Tourengeher in Gruppen unterwegs sind und der Damenanteil stark gestiegen ist. Insgesamt ist eine deutliche Dynamisierung der Tourengeher zu beobachten, der Sport ist Hip geworden.”

Skitouren-Rennsport im Aufwind

Nicht nur im Breitensport, auch im Leistungssport geht es im Skibergsteigen nach oben. Nach der Integration der Sportart als eigene „Sparte Skibergsteigen“ in den Österreichischen Skiverband ÖSV im Sommer 2014 hat sich für die heimischen Sportler viel verbessert, wie DI Friedrich Niederndorfer MBA, Präsident des OÖ Landesskiverbandes, umriss:

„Die ÖSV Mannschaft für internationale Einsätze im Weltcup konnte innerhalb eines Jahres von 10 auf 17 Sportlerinnen und Sportler aufgestockt werden. Während des Sommers und Herbstes wurden insgesamt 5 Trainingslager durchgeführt, so viele wie noch nie. Die durch den ÖSV verbesserten Rahmenbedingungen werden hoffentlich in den Ergebnissen erkennbar sein. Der Anspruch des ÖSV ist es, den derzeit 6. Nationenrang klar zu verbessern.“

Entwicklung des Österreichischen Skitourenmarktes: weltweiter Marktanteil von 22%

Alle vier Podiumsgäste waren sich hinsichtlich wirtschaftlicher Entwicklung des Skitourenmarktes einig: Die Umsatzzahlen gehen von Jahr zu Jahr nach oben. Ein Abbruch dieser positiven Entwicklung ist nicht in Sicht. Mag. Michael Költringer, Marketingleiter von Marktführer Dynafit Österreich, präsentiert die aktuellen Zahlen:

“Österreich besitzt mit etwa 22% den größten Marktanteil am weltweiten Skibergsteiger-Markt. In der Saison 2014/15 wurden in Österreich 53.000 Paar Tourenski (weltweit 210.000 Paar), 48.000 Paar Felle (220.000 Paar weltweit) und 45.000 Tourenbindungen (200.000 weltweit) verkauft. Auch wenn andere Regionen, wie USA/Kanada, Skandinavien und auch die Westalpenländer, aufholen, ist und bleibt Österreich klar die Nummer 1.”

Auch Mag. Gernot Kellermayr, Präsident des Verbandes der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ), ist mit der Entwicklung zufrieden:

“Für den Handel entwickelt sich Skibergsteigen zu einem immer attraktiveren Segment. Schaut man auf die alpinen Verkäufe, ist der Pistenskilauf bei über 320.000 verkauften Paar Ski pro Jahr natürlich absolut der Wirtschaftsträger Nr. 1. Doch während Alpin Ski und Snowboard einen langjährigen leichten Abwärtstrend zeigen und Langlauf mit jährlich 35.000 bis 45.000 Paar Ski sehr abhängig von der Schneelage in den Niederungen ist, steigt der Absatz für die Skibergsteiger-Ausrüstung erfreulicherweise kontinuierlich an.”

Insgesamt verzeichnete der Handel 2014/15 bei Bekleidung ein Umsatzplus von 5 bis 10% und bei Hartware ein Umsatzplus von 10 bis 20%. Der gesamte Umsatz 2014/15 aus dem Segment Skibergsteigen wird in Österreich auf 190 Millionen Euro geschätzt. Vor allem im Bereich Zubehör, wie zum Beispiel Lawinensicherheitsausrüstung, konnte trotz drei schneearmer Winter in Folge eine hohe Wertschöpfung generiert werden.

Ausblick

Zusammenfassend stellte Karl Posch noch Prognosen zum Massenphänomen Skibergsteigen zur angeregten Diskussion:

“Unserer Einschätzung nach wird sich der Aufwärtstrend in den nächsten Jahren verflachen und eine Konsolidierung einsetzen. Der Markt ist zwar noch nicht gesättigt, dennoch müssen neue Chancen und Potenziale erkannt und als Impulse wahrgenommen werden. Vor allem im Bereich Tourismus, Kinder- und Jugendangeboten sowie im Verleih könnten sich in den nächsten Jahren viele Möglichkeiten ergeben und zu einer positiven Entwicklung der Wertschöpfung beitragen.”

Unten angehängt an diesen Bericht findet sich das Skriptum der Pressekonferenz als Nachlese, bei Veröffentlichungen – auch auszugsweise –  ist als Quelle skimo.at anzugeben.

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