Jeder braucht eine Bindung, aber wie wär’s mit einer PINDUNG?
Vor einigen Wochen gingen Gerüchte über eine neue Tourenbindung durch die Skimo-Kanäle. Wir haben und erkundigt und spannendes zum Thema PINDUNG aus Bayern entdeckt.
Bayrischer Kampfgeist und eine Idee
„Da gibt’s einen bayrischen Freerider, der hat schon selber Ski gebaut und entwickelt jetzt eine Tourenbindung“, so haben wir es vor einigen Wochen auf diversen Insider-Kanälen gehört. Nach ein paar Telefonaten ist es dann wirklich spannend geworden. Markus Steinke heißt der innovative Kerl und die PINDUNG, so der Name der neuen Tourenbindung, ist ein Produkt des „BAM – Bavarian Alpine Manifest“. Wir haben uns mit ihm unterhalten und ein interessantes Gschichtl über eine große Idee gehört.
Die Idee
Steinke hatte offenbar mit der Tatsache gehadert, dass die aktuellen Zapferlbindungen nicht seinen Ansprüchen an Auslösemechanismen genügten und die aktuellen Rahmenbdingungen nicht den an die Fahrperformance. Die Idee war es, einen eigenen Vorderbacken zu entwickeln, der in der Abfahrt mit Top-Bindungen wie einer VIST mithalten kann, für den Aufstieg aber einfach in Richtung moderner Pinbindungen modifiziert werden kann.
Gleichzeitig sollte der Hinterbacken als starker Standardbacken ausgeführt werden können, wie z.B. bei einem MARKER Topprodukt.
Die Umsetzung
Das Thema Vorderbacken ist tatsächlich sehr kreativ und trotzdem einfach gelöst worden. Es handelt sich im eigentlichen Sinn für die Abfahrt um einen Standardbacken mit allen Auslöse- und Einstellfeatures, der aber für den Aufstieg mit einem integrierten Hebel um einige Zentimeter nach vorne bewegt werden kann. Dadurch werden zwei etwas weiter vorne situierte Arme mit Pins freigegeben, die den Schuh für den Aufstieg halten. Diese Arme mit Pins greifen während der Abfahrt nicht in den Schuh ein, der dadurch völlig frei ist und seitlich wie bei einer Alpinbindung auslösen kann.
Im Aufstieg ist durch die weiter vorne positionierten Pin-Arme die Ferse frei, ohne am Hinterbacken der Bindung etwas umstellen zu müssen. Dieser Hinterbacken hat als „Extra“ nur die Funktion, den Stopper fixieren zu können und als Aufstiegshilfe zu dienen.
Aktueller Stand der PINDUNG, wie geht’s weiter
Es gibt seit geraumer Zeit funktionierende Muster, die vom Erfinder Steinke auch schon ausgiebig getestet und für in Ordnung befunden wurden, wie in untenstehendem Video zu sehen:
Für die ISPO München von 24.-27.1.2016 ist jedenfalls geplant, erste fertige Testexemplare vorliegen zu haben.
Die technischen Daten werden sich voraussichtlich wie folgt einpendeln:
- Gewicht unter 1.000 Gramm pro Seite (die Funktionsmuster vom Vorderteil wiegen aktuell 369 Gramm)
- Z-Werte entsprechend Alpinbindungen, da Standard-Bauteile verbaut werden
- Verkaufspreis unter EUR 450,– Paar
BAM Crowdfunding – Bindungsbestellung gegen Entwicklungshilfe
Seit Anfang der Woche steht die PINDUNG nun zur erweiterten Finanzierung in Form eines Crowdfunding-Projekts für interessierte Endkunden im Netz. Mit der Vorbestellung einer PINDUNG kann dabei ebenfalls mitgeholfen werden wie mit der Bestellung eines T-Shirts. Auch das ist ein innovativer Weg, wie man Teile der hohen Entwicklungskosten von Bindungen hereinbekommen kann.
Hier der Link zur Crowdfunding Seite von BAM.
Resümee
Wir sind gespannt, was sich aus der Idee der PINDUNG entwickeln kann und wie ein Markteintritt aussehen wird. Jedenfalls bleiben wir dran!
Das BAM wird im Übrigen auch auf der Alpinmesse Innsbruck von 7.-8.11.2015 zu bewundern sein, Markus Steinke steht dort auch Frage und Antwort.
