EM SALVAN/LES MARECOTTES (SUI) TAG 4: Sprintbewerb

ÖSV Athleten mischen bei der EM in der Schweiz erfolgreich mit! Bestes Saisonergebnis mit Silber, Bronze und weitere Top10 Platzierungen für Österreich.

Heute stand der letzte ISMF Bewerb im Rahmen der EM in Salvan-Les Marecottes (SUI) im Schweizer Kanton Wallis für Österreichs Skibergsteiger am Programm. Die Nationalmannschaft der ÖSV Sparte Skibergsteigen schloss das erfolgreiche Wochenende der Europameisterschaft im Sprintrennen mit weiteren Podestplätzen ab. Für die österreichische Mannschaft standen neun Athleten am Start. Wie so oft, gestaltete sich der zuschauerfreundliche Sprintbewerb zu einem wahren Krimi mit Höhen und Tiefen. Zu bewältigen war ein ca. 100 Höhenmeter umfassender, eisiger Rundpacours, der alle Facetten des Skibergsteigens beinhaltete. Bestehend aus einem Aufstieg inklusive Tragepassage und einer kurzen, aber sehr steilen Abfahrt, mussten sich die Athleten erst im Qualifikationslauf und anschließend in den Finalläufen im Ausscheidungsmodus behaupten.

Silbermedaille und zwei Top10 Plätze bei den Cadeten und Junioren

Nach dem aus Jakob Siedler’s Sicht unzufriedenen Lauf (Rang 6) beim Individualrennen am Freitag, zeigte der erst 16-jährige Tiroler heute beim Sprint, welche Kräfte in ihm stecken. Beim Kopf-an-Kopf-Rennen setzte er sich souverän durch und beendete das Rennen mit dem tollen 2. Platz. Mit einem großen Grinser im Gesicht,  fasst er den Lauf zusammen:

WC Salvan Les Marecottes 2016 Sprint_ 19 _Foto_Willi Seebacher LR“Ich habe heute von Anfang an Vollgas gegeben. Die Steigung und die Strecke sind mir sehr gut gelegen und auch die Wechselpassagen sind super gelaufen. Eine Stelle war etwas rutschig, aber die habe ich ohne Probleme bewältigt. Ich bin happy und blicke zufrieden auf die EM zurück.”

In der Juniorenklasse der Damen schaffte Ina Forchthammer (St. Johann/Sbg) den Einzug ins Finale und erreichte insgesamt den 5. Platz. Leider erkrankte die junge Athletin kurz vor der EM und reiste Samstag Nachmittag an, um beim heutigen Sprint dabei sein zu können. Nach dem Erfolg beim letzten Weltcup in Italien (Rang 2), wollte sich die Salzburgerin die Chance, bei der EM zu starten, nicht entgehen lassen:

WC Salvan Les Marecottes 2016 Sprint_ 16 _Foto_Willi Seebacher LR“In der Einzelqualifikation bin ich als zweite gestartet und habe sogar meine Kollegin vor mir überholt. Obwohl ich krank war, bin ich heute ans Limit gegangen und bin mit meinem 5. Platz sehr zufrieden.”

 

Verena Streitberger (Maishofen/Sbg), die heuer bereits beim ISMF Weltcup Top5 Platzierungen erreichte, schaffte den Einzug ins Finale nicht und belegte Rang 9.

Espoir-Bronzemedaille geht nach Schladming

Johanna Erhart (Schladming/Stmk) hatte im Viertelfinallauf Glück im Unglück. Sie kam als Dritte in ihrer Gruppe ins Ziel und hätte sich eigentlich nicht mehr für das Halbfinale qualifiziert. Über die “Lucky Loser” Regelung – dabei werden die zwei besten Viertelfinalverlierer auf die nächste Finalstufe geholt – konnte sie dennoch ins Halbfinale einziehen und kam in der Espoirklasse aufs Podest. Den unerwarteten 3. Platz konnte die junge Schladmingerin kaum glauben:

WC Salvan Les Marecottes 2016 Sprint_ 24 _Foto_Willi Seebacher LR“Ich hatte heute so viel Glück. In der Qualifikation bin ich super gelaufen, das hat mir für die weiteren Läufe Kraft gegeben. Als Lucky Loser aufgestiegen und dadurch, dass sich meine Gegnerinnen im Rennen teilweise gegenseitig ausgeschaltet haben, bin ich nun Dritte in meiner Klasse! Hätte ich vor fünf Jahren einmal gesagt, dass ich eine Medaille im Sprint bekomme, dann hätten mich alle ausgelacht. Ich kann es gar nicht glauben.”

Um den Gesamtsieg bei den Damen duellierten sich, wie auch schon bei den letzten Weltcupbewerben, die Favoritinnen aus Frankreich, Spanien und der Schweiz. Schließlich setzte sich Laetitia Roux (FRA) durch und überquerte vor Claudia Galicia Cotrina (ESP) und Jennifer Fiechter (SUI) die Ziellinie. Michaela Eßl (Abtenau/Sbg) schaffte den Einzug ins Viertelfinale, wo sie leider ausgeschieden ist und insgesamt Rang 21 belegte.

5. Platz in der Gesamtwertung der Herren für Martin Weißkopf und für Daniel Zugg in der Espoirklasse

Offensichtlich stand der gesamte Sprintbewerb unter einem guten Stern für die Österreicher, denn auch unsere ÖSV Herren Jakob Herrmann (Werfenweng/Sbg) und Martin Weißkopf (Prägraten/Tirol), welche nach ihren Viertelfinalläufen je auf Platz 3 landeten, konnten es dank der “Lucky Loser” Regelung im Halbfinale noch einmal mit der Elite der Skibergsteiger aufnehmen. Martin Weißkopf setzte sich in seiner Gruppe durch und trat im Finale gegen eine starke Konkurrenz an. Abermals ist das Glück auf seiner Seite. Der Sieger Anton Palzer (GER) wurde aufgrund eines Frühstarts als letzter seines Laufs gereiht.

Als Konsequenz des Fehlers von Palzer gelingt Weißkopf der erfolgreiche 5. Rang in der Herrenklasse:

WC Salvan Les Marecottes 2016 Sprint_ 32 _Foto_Willi Seebacher LR“Das ist der Wahnsinn! Ich bin eigentlich verkühlt. Wäre ich zu Hause gewesen, hätte ich heute nicht trainiert. Und hätte mir in der Früh jemand gesagt, dass ich heute im Finale um den Sieg mit laufe, dann hätte ich das nicht geglaubt! Obwohl es mich in der Qualifikation gefuchst hat, hatte ich eine gute Zeit und schaffte es als Lucky Loser ins Halbfinale und Finale. Durch den Frühstart von Anton Palzer rückte ich sogar noch auf den 5. Platz vor. Unglaublich!”

Der Gesamtsieg ging an den Italiener Robert Antonioli, vor den beiden Lokalmatadoren aus der Schweiz Iwan Arnold und Martin Anthamatten. Daniel Zugg (St. Gallenkirch/Vbg) scheidete als 5. seiner Gruppe im Viertelfinale aus und erreichte in der Espoirwertung Rang 5. Ebenso nicht bei den Finalläufen dabei, Armin Höfl (Krakau/Stmk), der nach der Qualifikation auf Platz 35 landet.

Platz 5 für Österreich im Nationenranking

Mit insgesamt drei Medaillen kann sich Österreich mit Stolz zu den besten Nationen im Skibergsteigen zählen. Von 22 teilgenommenen Nationen bei der EM in der Schweiz, erreichte die ÖSV Nationalmannschaft für Österreich den erfolgreichen 5. Platz. Die jährliche Leistungssteigerung der Athleten und die zunehmenden Erfolge zeigen deutlich, dass Skibergsteigen zu einer immer wichtigeren und nicht zu vernachlässigenden Disziplin im heimischen Sportsektor wird.

Lobende Worte kommen auch von Karl Posch, sportlicher Leiter der ÖSV Sparte Skibergsteigen, der an diesem Wochenende in der Schweiz dabei war, die Athleten unterstützte und mitfieberte.

WC Salvan Les Marecottes 2016_ 01 _Besichtigung Foto_Willi Seebacher LR“Die Erfolgsbilanz dieses Wochenendes in der Schweiz zeigt, dass wir das ganze Jahr in die richtige Richtung trainiert haben und bestätigt einmal mehr den Aufwärtstrend im Team. Die Leistungen der letzten Tage sind sensationell, die Nationalmannschaft zeichnet sich durch einen außergewöhnlichen Kampfgeist aus und verliert dabei nicht den Spaß und den Teamspirit, der für den Erfolg genauso wichtig ist, wie der Ehrgeiz jedes einzelnen,”  freut sich Posch.

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