EM SALVAN/LES MARECOTTES (SUI) TAG 3: Verticalrennen

Irgendwie ein zwischendrin-Tag, trotzdem aber ein ernstzunehmendes und rasantes Rennen. Das war der heutige Vertical-Renntag. Die 4 Österreicher am Start lieferten darin überzeugende Leistungen.

Nur der Individual-Bewerb vom Freitag und der Sprint-Bewerb vom Sonntag zählen hier in Valais zur Europameisterschaft, zusätzlich der heutige Verticalbewerb zur Weltcupwertung. Aus diesem Grund wurden keine Jugendklassen geführt, das Starterfeld war deshalb mit rund 80 Startern etwas ausgedünnt. Dafür waren die Streckenränder gut gefüllt: nicht nur mit den üblichen begeisterten Fans mit Glocken und Trompeten (!) , sondern auch mit vielen Athleten, die heute Ruhetag hatten.

Einzelstart-Modus

Aufgrund der Gegebenheiten der Strecke – eine enge Forststraße mit einigen Abschneidern durch den Wald auf Skidoo-Spuren – hatten die Veranstalter entschieden, auf den üblichen Massenstart zu verzichten. Stattdessen wurde im Einzelstart-Modus gestartet, alle Wettkämpfer in Abständen auf die Strecke geschickt. Während für das Gros des Feldes die Nummern im einfachen Modus ausgelost und mit 20-Sekunden Abständen auf die Strecke geschickt wurden, folgten jeweils am Ende der Felder die 5 besten Damen und 15 besten Herren im Minutentakt. Eine Einschätzung des Gegners war damit kaum möglich, Taktik keine Option…Vollgas!

Die Österreichischen Damen als erste auf der Strecke

Auf der etwa 580hm/3 km messenden Strecke starteten die Österreichischen Damen zu allererst. Michi Essl ging zuerst durch das Startgate und sprintete in die Spur. 20 Sekunden hinter ihr folgte Johanna Erhart. Essl drückte von Anfang an aufs Tempo, konnte der immer näher kommenden Erhart aber nur bis etwa zur Mitte des Rennens entgegenhalten. Die Schladmingerin lief ein ideales Rennen, zog von Start bis Ziel voll durch und kam mit einer Zeit von 31:22 Minuten schließlich vor Essl in 33:00 Minuten ins Ziel. Lange Zeit schwer einzuschätzen, wie sich die Platzierungen entwickeln würden, landete Erhart schließlich auf Platz 12 und konnte mit dem Ergebnis zufrieden sein:

„Ich kann heute nichts aussetzen, es war ein perfektes Rennen, das Starttempo hab ich bestens dosiert und konnte bis zum Schluss am Gas bleiben. Super!“

Essl landete auf Platz 17, war mit dem Resultat aber nicht glücklich:

„Das ist heute nicht meine Saison, ich bin heute wieder nicht auf Touren gekommen.“

Die Damenwertung gewann die Schweizerin Victoria Kreuzer (27:30) vor Laura Orgué Vila (ESP, 27:34) und Laetitia Roux (FRA, 27:43).

Die Herren auch als Spurmacher unterwegs

Auch die Österreichischen Herren gingen als erste der Meute auf die mittlerweile etwas rutschige Strecke. Armin Höfl sauste als erster der etwa 60 Herren auf den zuerst ausgesprochen flachen Weg. Im vollen Wissen, anpressen zu müssen, ließ er es richtig laufen. Der 20 Sekunden später gestartete Jakob Herrmann setzte dem Steirer nach und konnte ihn nach etwa 12 Minuten Lauf stellen. Mit 24:25 Minuten gab Herrmann dem folgenden Feld eine sehr gute Vorgabe, Höfl ging wenig später mit 25:16 über die Ziellinie. Happy mit der beachtenswerten Zeit belegte Herrmann zuletzt Platz 15:

„Ein gutes Rennen, auch wenn‘s mich nach etwa der Hälfte ein bissl abgestellt hat. Nach dem gestrigen Materialproblem taugt mir das heutige Ergebnis umso mehr. So solls laufen!“

Höfl fixierte schließlich Platz 26 und war ebenfalls zufrieden:

„Ein wenig Müde war ich nach dem gestrigen Individual schon, aber unterm Strcih hats gut gepasst. Dass mich Jakob schon nach der Hälfte des Rennens abfängt, war zwar überraschend, aber ich bin echt zufrieden, weil mir die flachen Strecken garnicht liegen.“

Der Herensieg ging in einem überragenden Rennen an Kilian Jornet Burgada (ESP, 22:39) vor Rémi Bonnet (SUI, 23:08) und Toni Palzer (GER, 23:09).

Tagesausklang mit positiver Stimmung im Team

Nach den Gratulationen der Teamkollegen, der Flowerceremony und der Siegerehrung bei der Talstation der Seilbahn gings zum essen und zum regenerieren ins Hotel nach Martigny. Schließlich gab‘s noch 2 positive Überraschungen: erstens ist Österreich von Platz 6 auf auf Platz 5 in der EM Nationenwertung nach vorne gerutscht (hier der Link zur aktuellen ISMF Länderwertung), zweitens sitzt soeben Ina Forchthammer im Zug nach Martigny. Die kurzfristig erkrankte Pongauerin reist in die Schweiz nach, um die Mannschaft am Sonntag in ihrer Spezialdisziplin, dem Sprint, zu verstärken. Das lässt hoffen, dass der 5. Nationenrang jedenfalls halten wird, oder wie Jakob Siedler sagt: „Die Spanier pack ma a nu!“

Sprint als Abschlussbewerb der EM morgen

Morgen startet der Sprint um 8:30 mit den Qualifikationen der Juniorenklassen, um 12:15 wird mit der abschließenden Flowerceremony der letzte Bewerb vorbei sein. Bitte an alle Fans nochmal die Daumen zu drücken, um für einen fröhlichen Ausklang beim nachmittäglichen Fondue-essen aller Teams zu sorgen.

Natürlich berichten wir auf Facebook wieder laufend von der Rennstrecke!

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