Skibergsteigen – ein Wintersport steigt wirtschaftlich auf

Die Wintersport-Nation Österreich entdeckt einen neuen Umsatzbringer: der Aufstieg mit Fellen an den Skiern anstatt mit künstlichen Aufstiegshilfen wird immer beliebter, wie die jüngst veröffentlichten Zahlen der vergangenen Saison belegen. Ob dabei (traditionell) vom Tourengehen oder (moderner) vom Skibergsteigen geredet wird, kann die Aufbruchsstimmung nicht beeinflussen.

Nach den großen Sportmessen des Sommers, der OUTDOOR in Friedrichshafen und der ÖSFA in Salzburg, sind nun die Eckdaten der Branchenverkäufe in der letzten Wintersaison 2011/12 bekannt geworden. Demnach wurden etwa 49.000 Paar Tourenski alleine in Österreich abgesetzt, das seit Jahren stabile Wachstum von +15% p.a. konnte damit bestätigt werden. Diese Zahlen sind vor allem vor dem Hintergrund des schwierigen letzten Winters mit großen Schneeproblemen beachtlich. Verglichen mit den im selben Zeitraum in Österreich verkauften etwa 22.000 Snowboards, 38.000 Paar Langlaufskiern und 310.000 Paar Alpinskiern ist der Tourenskisport nun endgültig zu einer Winter-wirtschaftlichen Größe in Österreich geworden.

Das Skibergsteigen ist zwar ein vergleichsweise günstiger Sport, vor allem durch fehlende Fixkosten für den Skipass und durch die Modularität der Ausrüstung. Dennoch bescheren gerade die jüngeren Protagonisten mit dem Credo „leicht und schnell“ der Szene eine positive Entwicklung, wie Chris Mannel, Geschäftsführer des Branchenführers und Gesamtanbieters SALEWA/DYNAFIT in Österreich erklärt: „Der Erfolgsfaktor beim Skibergsteigen ist vor allem die Kombination aus der Bewegung in der Natur und dem individuellen Erlebnis. Der Trend in Entwicklung und Verkauf geht in Richtung Sicherheit und gleichzeitig zu leichter Ausrüstung. Dadurch wird der Sport immer attraktiver für junge Neueinsteiger, auch der Anteil der weiblichen Sportlerinnen steigt ständig an. Ein Ende dieses Trends ist derzeit nicht abzusehen.“

Diese Entwicklung ist im internationalen Kontext schon länger bekannt. Das Skibergsteigen hat – wie der gesamte Outdoormarkt – hohe Zuwachsraten und rosige Zukunftsaussichten. Die Schweiz, Italien und Frankreich machen seit Jahren vor, wie in diesem Segment Umsätze geschaffen werden können. Das Alpinland Österreich gilt mit seinen etwa 500.000 aktiven Tourengehern dennoch als der größte Einzel- und Hoffnungsmarkt im weltweit bereits rund 210.000 Paar Tourenski großen Weltabsatz. Dass die meisten der großen Hersteller von Tourenski, aber auch von spezifischer Ausrüstung wie VS-Geräten, Fellen und Bekleidung in Österreich beheimatet sind, lässt wirtschaftlich für die Zukunft einiges erwarten.

Datenquellen: Österreichische Wintersportindustrie, Österreichischer Alpenverein

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