Bergsportlich in den Sommer

Vergangenes Wochenende informierte die erste Alpinmesse Sommer in Innsbruck über Trends und Sicherheitsmaßnahmen rund um das Thema Bergsport. Wir waren vor Ort und haben mit Organisatoren und Ausstellern gesprochen.

Knapp 5.900 Bergsport-Interessierte haben am 20. und 21. Mai 2017 die erste Sommer-Ausgabe der Alpinmesse Innsbruck besucht, die den Sommer-Bergsportarten nun eine eigene Plattform gibt. Klettern, Wandern, Bergsteigen, Biken aber auch die Flugsportarten und das Thema Reisen wurden aus der seit über 10 Jahren erfolgreichen und größten Bergsportmesse Österreichs ausgegliedert und mit Vorträgen und Workshops zu einem attraktiven Messeangebot für das bergaffine Publikum gemischt. Dabei zeigten 85 Hersteller und alpine Institutionen ihre aktuellen Produkte sowie Dienstleistungsangebote und luden zum Fachsimpeln ein. In über 700 Workshop-Plätzen vom Mountainbike-Fahrtechniktraining, über alpine Notfallversorgung bis zur digitalen Tourenplanung wurden Messebesucher vielfältig und kostenlos geschult. Abgerundet wurde das umfangreiche Programm mit zwei Vorträgen von Harald Philipp und Thomas Huber, die das Publikum vor der großen Leinwand fesselten.

Und was sagen die Aussteller zur ersten Alpinmesse im Sommer?

Unter den zahlreichen Ausstellern waren natürlich auch für uns viele bekannte Gesichter aus der Skibergsteiger-Szene vertreten. Wir haben sie am Stand besucht und über die Messe-Highlights geplaudert:

Michael Költringer, Marketing Manager Österreich & Deutschland bei Oberalp gab uns Einblicke in die neue Dynafit Kollektion:

„Das Besondere an unserem Stand ist die Produktvielfalt im Trailrunning Segment und die neue Kollektion im Bergsportbereich. Mein persönliches Highlight ist, dass man hier die Trailrunning-Community trifft: Ob Athleten, Blogger, Pressevertreter oder Veranstalter – alle waren hier. Eine ideale Plattform um sich über viele Projekte und Ideen für die Zukunft abzustimmen. Und natürlich das Get-together und die kleine Standparty mit unseren Bloggern, den „Trailheros“ die wir in den letzten vier Wochen online rekrutiert haben.“

Alpinmesse Sommer 2017_9_Bild Hold Roland_LR

Für Fischer Sports war es eine klare Entscheidung, sich auf der Sommermesse zu präsentieren. Marcel Puchinger, Marketing Nordic AUT/GER bei Fischer Sports, verriet uns wieso:

„Wir sind seit Jahren auf der Alpinmesse im Winter, welche sehr bekannt und erfolgreich ist. Als Weltmarktführer im nordischen Bereich bieten wir auch Sommerprodukte an, was viele gar nicht wissen. Daher ist die Sommermesse eine gute Gelegenheit, unsere Skiroller zu präsentieren, für welche wir gestern und heute sehr viele Anfragen hatten.“

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Und als Lokalmatador durfte natürlich auch Werner Koch, Geschäftsführer der Koch alpin GmbH, mit seinen Contour Fellen nicht fehlen:

„Wir sind in erster Linie mit unseren Spikes hier, weil der Schwerpunkt vom Kuratorium unter anderem auch auf dem Thema Trittsicherheit liegt. Da in unserer Region aber viele Wanderer auch Skitourengeher sind, haben wir unsere Hybrid-Felle ausgestellt und das Interesse bei uns am Stand ist groß. Vor allem weil die Tourensaison mit den Hochtouren bei uns noch nicht vorbei ist, decken wir mit unseren Fellen ein saisonübergreifendes Thema ab.“

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Unser Messe-Highlight: Mit dem E-Fatbike die Stufen hoch

Auf unserem Messerundgang trafen wir auf den Salzburger Mario Preining, Geschäftsführer von Ego-Kits, welche Elektromotorsysteme für fast jedes Mountainbike herstellen. Voller Stolz fuhr er auf seinem Fatbike „Hero“ durch die Messehallen und fragte uns mit einem Grinser im Gesicht: „Wollt ihr sehen, wie ich mit dem Fatbike die Stufen hochfahre?“ Gesagt getan!

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Im Gespräch mit Mario erfuhren wir noch weitere Details über das besondere Modell „Hero“: Das Fatbike wurde speziell für die Bergrettung in Berchtesgaden entwickelt. Die Idee entstand gemeinsam mit Bergrettern, welche im Nationalpark Berchtesgaden auf der Suche nach einem optimalen Einsatzfahrzeug waren. Nach einer ersten Recherche war schnell klar: ein Quad ist auf Wanderwegen oft zu breit und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor im Nationalpark nicht erlaubt oder schlecht manövrierbar. Da bietet das Hero-Fatbike mit seinem Akku-Pack im Rucksack viele Vorteile:

„Die breiten Reifen sind deutlich besser im Geröll und bieten mehr Sicherheit und Traktionsvermögen. Dabei muss die Fahrspur nicht immer so genau gewählt werden. Ein weiterer großer Vorteil ist das vielfältige Einsatzgebiet des Bikes: Man kann im stufigen und felsdurchsetzten Gelände auf- und abfahren, ebenso wie im Schnee. Ein perfektes Fahrzeug, um möglichst schnell am Unfallort zu sein“, so Preining.

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Positives Resümee der Organisatoren

Im Gespräch mit Peter Veider, Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung und Vizepräsident im Kuratorium für alpine Sicherheit, teilte dieser seine Gedanken und Visionen über die Messe mit uns:

„Wir haben extrem viele Sommerthemen, mehr als im Winter. Im Winter sind die Hauptthemen Lawinen, Lawinen, Lawinen, Skitouren gehen und ein bisschen Eisklettern. Im Sommer hingegen gibt es von Wandern, über Bergsteigen, Klettersteig gehen, Hochtouren, Biketouren, E-Bikes und Berglauf ein viel größeres Spektrum und Publikum.“

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Nach dem ersten positiven Feedback der Besucher und Aussteller verriet uns Peter Veider, dass die Sommermesse zukünftig weiter ausgebaut werden soll. Vor allem mit den Workshops möchte man die Besucher noch mehr Richtung „Alpine Sicherheit“ schulen. Die kostenlosen Workshops, durchgeführt von Profis wie Mitglieder der Bergrettung sowie Bergführer, fanden bereits heuer großen Andrang.

„Die Idee ist, dass man in Zukunft mit den Leuten noch mehr raus geht. Denn neben dem Retten ist Prävention und Sensibilisierung unser wichtigstes Thema bei der Bergrettung“, so Veider.

Auch Karl Gabl, Präsident des Österreichischen Kuratoriums für alpine Sicherheit, fasste die erste Sommermesse positiv zusammen:

„Für die allererste Alpinmesse Sommer haben wir durchwegs positives Feedback von den Austellern bekommen. Sehr gut besucht waren die Outdoor-Workshops. Auch daran erkennt man, welches große Potenzial die Messe hat. Während die Alpinmesse Winter mehr Fachbesucher zählt, zeigt sich bei der Alpinmesse Sommer mehr die Tendenz in Richtung Publikumsmesse. Aber auch da ist es wichtig, Wanderer und Bergsteiger zu informieren und zu schulen.“

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Wir können uns dem positiven Eindruck und dem Feedback nur anschließen und freuen uns schon auf das nächste Zusammentreffen mit Ausstellern, Bergsportprofis und der Wintersportszene bei der nächsten Alpinmesse Winter vom 11. bis 12. November 2017 in Innsbruck.

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