FRITSCHI Vipec 12 – Schwarz ist das neue Weiss

Gerade rechtzeitig zum hoffentlich bevorstehenden Schneefall hat FRITSCHI eine nochmals verbesserte Version seiner Vipec 12 herausgebracht. Wir zeigen, was neu ist.

FRITSCHI Vipec 12
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Bereits vor rund einem Jahr hatten wir hier die FRITSCHI Vipec detailliert vorgestellt und eine Lanze für die Bindung gebrochen. Einige Schwächen haben sich in der ersten ernsthaften Verkaufssaison aber noch eingestellt, weshalb nun eine Überarbeitung für die Saison 2015/16 angestanden ist.

Allgemeines

Die Veränderungen an der Bindung sind von außen und ohne direkten Vergleich nur schwer zu erkennen, das Prinzip ist völlig gleich geblieben. FRITSCHI Hat deshalb auch darauf verzichtet, eine neue Versionierung vorzunehmen. Einzig die Grundfarbe hat sich verändert: die alte Version 2014/15 ist Weiß, die neue Version 2015/16 hat mehr schwarze Teile.

Mit der Kompatibilität der Bindung mit diversen Skischuhen haben sich die Alphornnutzer aus den Zentralalpen eingehend beschäftigt. Bekanntlich hat es mit stark bombierten Schuhen außerhalb der Skischuhnorm (z.B. dem La Sportiva Stratos Cube)  Probleme gegeben. Nun steht auf der Webseite ein „4-Punkte-Check“ online (hier der Link, ganz unten rechts der Check) der diese Kompatibilität für jeden Kunden durchschaubar macht.

Topaktuell ist auch die Neuigkeit, dass die 490 Gramm (bzw. 560 Gramm mit Stopper) schwere Bindung nun der DIN ISO 13992:2007 entspricht und damit rein formal mit der  DYNAFIT Beast, der MARKER Kingpin und der DYNAFIT TLT Radical 2.0 gleichgezogen hat, die aber mit 940Gramm (DYNAFIT Beast 16), 730 Gramm (MARKER Kingpin) und 599 Gramm (DYNAFIT Radical 2.0) jeweils schwerer sind. Die FRITSCHI Vipec 12 Schwarz ist damit derzeit die leichteste zertifizierte Tourenbindung am Markt.

Verbesserungen am Vorderbacken der FRITSCHI Vipec 12

Die definierte seitliche Auslösung am Vorderbacken ist sicher eine Hauptstärke der FRITSCHI Vipec 12. Diese hat sich nun dahingehend verbessert, als dass eine dickere Feder mit verbesserter Federkennlinie eingebaut wurde, die von Beginn der Seitenverschiebung an mit dem richtigen Z-Wert arbeitet. Dadurch musste der Auslösebügel zwar um rund einen Zentimeter verlängert werden, für den Komfort wirkt sich die Änderung aber spürbar gut aus. Konkret wackelt da beim Gehen jetzt nichts mehr, die Fixierung des Schuhs in der Mitte des Skis ist bombenfest, auch bei Querungen und auf den Abfahrten.

Die größte Verbesserung ist zweifellos die Überarbeitung der Einstiegshilfe. War diese bei der letztjährigen Version noch ein eher breiter Drahtbügel, so schmiegt sich der jetzt verbaute Formteil perfekt in die modernen Ausnehmungen der Tourenskischuhe ein. Der Einstieg ist dadurch und wegen der ebenfalls verbesserten „Anschläge“ aus Kunststoff vorne nun wirklich leicht zu bewerkstelligen. Und zwar von oben (wie bei Zapferlbindungen üblich) und auch mit einer Vorbewegung, wie es vielleicht Umsteiger von Alpinbindungen eher gewohnt sind.

Der Diskussion über verriegelte Bindungen im Aufstieg bei Lawinenabgängen haben sich die Eidgenossen mutig gestellt. Es schaut ja so aus, dass in der Praxis jede Pinbindung beim Aufstieg immer verriegelt ist, um das rausfallen bei Spitzkehren oder „Angstquerungen“ im Harsch zu vermeiden. Das ist natürlich auch bei der Fritschi Vipec 12 so. Aaaaber: es wurde eine Not-Auslösung eingebaut, die auch bei verriegelter Bindung auslöst. Durch diesen neuen Mechanismus ist die seitliche Bewegung so minimiert, dass auch beim reinknallen der Ski in einen Harsch-Hang keine Fehlauslösung passiert. Die Notauslösung passiert damit zwar bei gigantischer und undefinierter Last, aber nach einem Lawinenabgang gerade recht, um nicht in die Schneemassen gezogen zu werden.

Verbesserungen am Hinterbacken der FRISCHI Vipec 12

Der durch die nicht notwendige Drehbarkeit (die Seitenauslösung findet ja am Vorderbacken statt) sehr stabile und steife Hinterbacken hat sich von letztem jahr auf heuer kaum verändert. Einzig hinten wurde eine Kunststoffabdeckung verbaut. Diese soll das Eindringen von Schnee und Matsch verhindern, der offenbar nach dem Gefrieren manchmal so die Mechanik verstopfen konnte, dass ein Einstieg in die Bindung nur mehr mit Schwierigkeiten möglich war.

Übrigens: der mancherorts kolportierte Austausch der weißen gegen die neue schwarze Bindung findet nur unter den Umständen statt, dass tatsächlich etwas kaputt ist. Ansonsten hat das Vorjahresmodell dieselben Eigenschaften wie die neue Bindung und ein Tausch ist weder technisch noch funktional nötig.

Resümee

Die FRITSCHI Vipec 12 scheint die Pubertät hinter sich zu haben und hat sich entgegen vieler Unkenrufe und zu einer Standard-Allerwelts-Jedermanns- Bindung entwickelt, die in Punkto Komfort, Sicherheit, technischen Features und (überraschender Weise auch) Gewicht keinen Vergleich zu scheuen braucht. Die Schweizer Sicherheitsfanatiker haben trotz eines verschlafenen Startschusses in die Welt der Pinbindungen mit solider Arbeit eine ebensolche Bindung geschaffen, die Vertrauen bildet.

Technische Daten und Preise

Gewicht: 490 Gramm pro Seite (+70 Gramm für den Skistopper; Verwendung ohne Stopper möglich)
DIN Werte: z = 5 – 12 einstellbar
4 verschiedene Stopperbreiten: 80, 90, 100 und 115 mm
Preis: EUR 479,90 (inkl. Stopper 80 und 90 mm) bzw. EUR 489,90 (inkl. Stopper 100 und 115 mm)

Linksammlung

Webseite der FRITSCHI Vipec 12

Link zu den Bedienungsanleitungen

Bericht der Kollegas von Freizeitalpin

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