Hervis Hochkönigstrophy 2013: Michaela Essl und Nejc Kuhar wiederholten ihre Siege in Bischofshofen

 

Wenn eine Profi-Truppe in wunderschöner Gebirgslandschaft bei bestem Wetter ein Rennen veranstaltet, dann kommt so was heraus wie heute bei der 9. HERVIS Hochkönigs Trophy – ein Vorzeigebeispiel für unseren Sport.

Mit enormem Aufwand hatten die Mannen rund um das Veranstaltertrio Tom Wallner, Markus Stock und Hannes Laner bereits zum 9. Mal ein Rennen in die Landschaft gezaubert, das zweifellos zu den besten in Österreich gehört. Der Start im Ortszentrum von Bischofshofen hat schon legendären Charakter, und als sich heute 165 (!) Starter das alpine Rennen gaben, waren entsprechend viele Zuschauer anwesend. Aufwärts gings (vorbei am Friedhof….) über die neu ausgeschilderte Tourenskistrecke via Mosott auf den Hochkeil, fast 1.300 Höhenmeter hoch. Diese erste Steigung war für alle Klassen und Distanzen zu bewältigen. Ein überragender Nejc Kuhar (SLO) war am Anstieg der absolut schnellste, stürzte sich in die Tiefe zum Arthurhaus, und ging als erster in den zweiten, mit Spitzkehren gespickten Anstieg zu den Mandlwänden. Zu diesem Zeitpunkt wurde er gefolgt von Konrad Lex (GER) und Hans Wieland (AUT).
Am Anstieg zu den Mandlwänden trennte sich in der Folge aber die Spreu vom Weizen…die Sonneneinstrahlung machte den ohnehin schon schwierigen Anstieg noch brutaler, und nicht nur die hinterne Plätze mussten federn lassen, sondern auch die Top-Athleten. Der einzige, der wie eine Maschine aufwärts strebte, war Kuhar. Er erreichte im Alleingang den höchsten Punkt der Strecke und trug nach einer fehlerfreien Abfahrt den Sieg sicher in die hervorragende persönliche Rennbilanz ein, Zeit 1:30:45. Um Platz 2 wurde da wesentlich dramatischer gekämpft: Hans Wieland und Konrad Lex hatten bis zum Wechsel nach der Tragepassage noch die Nasen vorne, wurden aber knapp danach von  Roberto de Simone (ITA) und Philipp Reiter (GER) überholt. Die beiden ritterten sich auf der Abfahrt mit allen Mitteln, nachdem sie im Aufstieg alle Konkurrenten hinter sich gelassen hatten. De Simone hatte schließlich – trotz eines beinahe-Sturzes knapp vor dem Ziel – um nur 2 Meter mit 1:32:26 die Nase vorn und verwies Reiter (1:32:27) auf Platz 3.

Die Damen hatten ebenso wie die Jugendklassen „nur“ den Anstieg auf den Hochkeil mit der anschließenden Abfahrt zum Arthurhaus zu bewältigen….diese 1.300 hm hatten es aber jedenfalls in sich. Ungefährdet setzte sich hier aber einmal mehr Michaela Essl (AUT) in 1:22:05 durch, gefolgt von Sylvia Berghammer (GER) in 1:30:04 und Angelika Allmann (GER) in 1:30:48.

Die Juniorenklasse der Herren war durchaus sehr stark besetzt, der Sieg von Harald Feuchter (AUT) in 1:12:36 vor Simon Kurz (GER) in 1:15:15 und Vlad Dobre (ROM) in 1:17:34 zeigte das enorme Potential, das diese jungen Burschen mitbringen. Leider waren keine Damen in der Klasse Junior am Start, umso interessanter der Sieg von Ina Forchthammer (AUT) in 1:31:55, die trotz des vom Trainer in Hinblick auf die WM verordnete „Abstellen“ nach 900 hm hervorragend unterwegs war. Verena Streitberger (AUT) konnte in 1:45:48 dennoch aufzeigen. Die Cadettenklasse bei den Herren war nur durch den Rumänen Tache Razvan besetzt, der zur allgemeinen Überraschung mit  seinen 17 Jahren eine Zeit von 1:18:30 hinlegte.

Die Masters-Klasse konnte  bei den Damen von der einmal mehr starken Astrid Kopp (AUT) in 1:39:45 vor Helga Bogensberger (AUT, 1:49:29) gewinnen, die Top-besetzte Herrenklasse ging an einen sensationell laufenden Manfred Holzer (AUT, 1:40:24) vor Hans Wallinger (AUT, 1:42:56) und Peter Sieger (AUT, 1:44:10).

Mit einer stimmungsvollen Siegerehrung auf der Terrasse des Arthurhauses klang ein rundum gelungener Renntag schließlich aus, moderiert von „The Voice of Skimountaineering“ Josef Moser. Ein Dank gilt in dem Zusammenhang vor allem der Besitzerin des Arthurhauses, Heidi Radacher, die all dies möglich machte. Danke an alle Helfer und Partner….bereithalten für nächstes Jahr, die Organisatoren haben beim (alkoholfreien) Bier nach dem Rennen nämlich schon die Pläne fürs nächste Jahr geschmiedet!

Anekdote am Rande: der ISMF Weltcupbewerb in der Schweiz hatte etwa zur gleichen Zeit die Ergebnisse verfügbar wie bei der Hochkönigs Trophy….aber der Weltcup war schon am Freitag…

Danke für die Bilder an Ernst Tschautscher, Gerhard Steiner, Jonny Morano, Karl Posch, Livingroom Hochkönig, Mario Billich und Susanne Holzmann.

Nachfolgend geht’s zur kompletten Ergebnisliste samt Salzburger Meisterschaft, Mannschaftswertung und Bergrettungswertung.

 

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