Venediger Rush 2017: Teilnehmer-Rekord und großer Sport – auch ohne Gipfelsieg

Die vierte Auflage des Venediger Rush ist am Freitag, 5. Mai, erfolgreich zu Ende gegangen. Mit 50 Teilnehmern aus fünf Nationen waren alle Startplätze restlos ausverkauft. Das Wetter machten den Sportlern zwar kurz vor dem Gipfel einen Strich durch die Rechnung. Was bleibt, ist dennoch die Erinnerung ein einzigartiges Event voller besonderer Momente und starker Emotionen. Der Clip zum Event ist jetzt online. Die halbstündige Doku wird am 7. Oktober auf ORF III zu sehen sein.

Als Alexandra Arendt aus Köln am Gasthof Siggen in Neukirchen am Großvenediger von ihrem Rennrad steigt, geht sie kurz in die Knie. Um 6 Uhr in der Früh ist sie vor dem Hotel Untersberg in Grödig gestartet. Jetzt hat sie 150 wellige und schnelle Kilometer in den Knochen. Noch nie sei sie soweit und so schnell mit dem Rad gefahren, erzählt Alex, aber die Gruppe habe sie förmlich mitgerissen. Während sie spricht, strahlt sie über das ganze Gesicht und sagt: „Das war sicher die schönste Radausfahrt meines Lebens“.

Das ist es, was den Venediger Rush besonders macht: „Beim Rush geht es nicht um Rekorde“, erklärte Ole Zimmer aus dem Orga-Team. „Wir wollen besondere Momente schaffen, Erlebnisse, an die sich unsere Teilnehmer noch lange erinnern“. Das Besondere am Rush: Die Veranstaltung ist ausdrücklich kein Rennen. Die Starter arbeiten auf der gesamten Strecke zusammen und erleben die Natur des Salzburger Landes intensiv – es geht um Top-Sport ohne Konkurrenzdruck. Der Venediger Rush verbindet die schönsten Sportarten von Winter und Sommer in einem einzigartigen Event. Während im Tal bei sonnigem Radlwetter schon alles grünt und blüht, herrschen in den Höhenlagen des Nationalpark Hohe Tauern noch perfekte Bedingungen zum Skitourengehen. So ist der Rush auch eine Reise zwischen den Jahreszeiten.

Dazu gehört auch, dass die Labestationen auf der Strecke ein wenig üppiger ausfallen als gewöhnlich. In Kaprun lädt das Hotel Alpenhaus zu einem reichhaltigen zweiten Frühstück, am Gasthof Siggen tanken die Sportler bei Salat, Pasta und Kuchen Energie für den zweiten langen Teil des Tages. Der führte die Teilnehmer über 15 Kilometer und 1.600 Höhenmeter erst zu Fuß, später auf Ski zum Tagesziel auf die Kürsinger Hütte. Am Ende des ersten langen Tages hatten alle 50 Teilnehmer das Ziel erreicht. Zum Beispiel Andreas Treuer, der als einer der letzten die Hütte auf 2.550 Meter Höhe erreichte. „Es war hart, es war lang und es war unglaublich schön“ sagte er im Tagesziel. Das Besondere für Andreas – und der Grund, warum er überhaupt dabei war: „Ich wollte kein Rennen, keine Karenzzeit – so ist der Rush anstrengend, aber der reine Genuss“.

Der zweite Tag sollte die Teilnehmer von der Kürsinger Hütte (2.550 m) auf den höchsten Salzburger führen, den 3.666 Meter hohen Großvenediger. Sollte – denn das Wetter machte den ehrgeizigen Plan zunichte. Hatte der Wetterbericht am Vortag noch Hoffnung gemacht, begann der 5. Mai mit dichtem Nebel und extrem schlechter Sicht. Auf 3.250 Meter Höhe entschieden die staatlich geprüften Berg- und Skiführer des Skitourenwinter.com, den Gipfelsturm abzubrechen.

„Natürlich sind wir enttäuscht “, sagte Veranstalter Hans Peter Kreidl. Aber, so der Event-Macher „die Sicherheit geht vor. Bei Sichtweiten unter fünf Metern wäre jede andere Entscheidung zu diesem Zeitpunkt verantwortungslos gewesen.“ Jetzt blickt das Orga-Team schon wieder nach vorne: „Heute sind wir gescheitert“, zeigte sich HP Kreidl kämpferisch, „das ist aber für uns und für viele Teilnehmer erst recht ein Grund, im kommenden Jahr noch einmal anzugreifen.“ Die neuen Termine für den Venediger Rush und die gesamte Rush-Serie gibt es ab Anfang Juni unter www.the-rush.eu.

Der guten Stimmung im Teilnehmerfeld tat das vorzeitige Ende keinen Abbruch. Nach zwei intensiven Tagen feierten die Sportler im Gasthof Siggen in Neukirchen am Großvenediger eine entspannte Zielparty mit der Spezialität der Rush-Macher: hausgemachte Wagyu-Burger vom Berger-Hof in Neukirchen.

Text und Fotos: Ole Zimmer, HP Kreidl

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