Nachbericht champ or cramp 19.1.2013 ÖM Vertical

Eine erfolgreiche „Prämiere“ gab es dieses Jahr am Goldeck: Nach einem Jahr Pause startete der champ or cramp auf einem rundum erneuerten Kärntner Sportberg in eine weitere Runde. Nachdem die Veranstalter rund um die Sportgemeinschaft Spital (SGS)-Sektion Schi und der Goldeck Bergbahnen GmbH wegen umfassender Umbauarbeiten im letzten Jahr die Veranstaltung für ein Jahr auf Eis legten, startete das DYNAFIT Austria Skitour Cup Rennen 2013 erneut als Österreichische Meisterschaft Vertical in die bereits achte Runde. Die Talabfahrt von der Bergstation der neuen Goldeckbahn war bis zum heutigen Nachmittag noch für Skifahrer gesperrt, die Athleten des champ or cramp durften die Strecke offiziell eröffnen – halt bergauf!

131 Athleten haben sich bei strahlendem Sonnenschein die Ehre gegeben und es lässt sich wohl ohne Zweifeln behaupten, dass sich jeder, der an diesem Bewerb teilgenommen hat als „champ“ bezeichnen darf. Denn schließlich galt es, die längest schwarze Abfahrt der Alpen bergauf zu bewältigen. Kuhar Nejc (SLO/La Sportiva Team – Dolomiti Ski) schaffte dies in der schnellsten Zeit, bei den Damen durfte sich Essl Michaela (Salzburg/Camp4-Bergsport) als champ des Goldecks bezeichnen. Aber für beide war es keine Leichtigkeit, sich den Sieg zu schnappen. Nicht der „cramp“ war das Problem, sondern die durchwegs sehr starken Verfolger/innen. „Es ist immer wieder faszinierend, wie steil die Strecke eigentlich ist. Obwohl ich nun schon mehrmals hier war, bin ich immer wieder aufs Neue überrascht“, so der Sieger aus Slowenien, Kuhar Nejc. Und mit Schmunzeln erinnert er sich an seinen letzten champ or cramp vom Jahr 2009: „Damals war Wieland Hans vor mir, als sich bei ihm im steilen Stück der Ski löste und zu mir runter rutschte. Trotzdem konnte ich ihn aber nicht mehr einholen.“ Heute war Wieland Hans zwar hinter ihm „ er hat mich ordentlich gejagt. Es war kein leichtes Rennen, erst ab der Mitte konnte ich etwas Vorsprung raus holen.“ Wieland Hans (Salzburg/Atomic) ging heute ein enorm starkes Rennen, mit nur rund einer Minute Rückstand auf die Siegerzeit von Kuhar Nejc von 0:50:36,4 erreichte er vor Herrmann Jakob (Salzburg/Dynafit Austria) das Ziel nach gut 1.200 Höhenmetern. „Zu Beginn konnte ich mit Nejc recht gut mithalten, dann ließ ich ihn aber etwas ziehen, er war wirklich schnell. Von hinten hat mich Jakob stets gejagt, die Zuschauer an der Strecke gaben Infos über den Rückstand, ich selber wollte mir nicht die Zeit nehmen, mich umzudrehen. In den Steilstücken war er manchmal ganz schön knapp hinter mir, das letzte flache Stück könnte ich ihn aber dann noch etwas abhängen“, so der Lungauer Wieland Hans, der sich aufgrund seiner Leistung nun auch Österreichischer Meister Vertical 2013 nennen darf. Herrmann Jakob war nach seinem letzten – nicht so erfolgreichen – Weltcup Einsatz, den er wegen Krankheit frühzeitig beenden musste, natürlich umso mehr erfreut über seinen dritten Platz beim champ or cramp. „Hätte ich nicht geglaubt, ich bin wirklich mehr als happy!“ Auf Rang vier lief Lakata Alban (Osttirol/Dynafit Austria) ins Ziel, vor Randl Jörg (Tirol/Pele Dynafit Raceteam), Tockner Andreas (Steiermark/Atomic), Miklosa Matjaz (SLO/TSK Olimpik) und Kröhn Niklas (Kärnten/Kelag Energy Running Team).

Nicht weniger hart verdient war der Sieg für Essl Michaela. Ihre ehemalige Teamkollegin des Nationalteams, die Steirerin Prugger Lydia (Camp4-Bergsport) war ihre schärfst Verfolgerin: „Sie hat mir keine Pause gelassen.“ Vor zwei Jahren beim letzten champ or cramp hat sich Lydia Prugger den Meistertitel im Vertical geholt, dieses Jahr gelang ihr aber der Sieg knapp nicht und Michaela Essl verteidigte ihren ÖM Vertical Titel vom  letzten Jahr (Jennerstier) erfolgreich und konnte sich somit neben dem Tagessieg bei den Damen auch noch über den Meistertitel freuen. Krenslehner Verena (mountain-rider.com / MALOJA) belegte vor den beiden Kärntnerinnen Kröhn Marita und Kozak Sabine (beide Kelag Energy Running Team) Rang 3.

In den Jungendklassen siegten bei den Cadet Forchthammer Ina (St. Johann im Pongau/Camp4 – ÖAV Pongau) und Neuhold Mario (AUT), sowie bei den Junioren Feuchter Harald (AUT), welche sich neben dem Gesamtsieg in ihrer Klasse auch gleich noch über den Österreichischen Meistertitel Vertical in ihrer Kategorie freuen durften. Auf den weiteren Plätzen finden sich Streitberger Verena (Gebirgskampfzentrum), sowie Hüttner Mario (dynafit-crossthealps.com) Jank Andreas (AV Strasswalchen) und Steinberger Clemens (Team Sport Schwaighofer). Sehr erfreulich: die Juniorenklasse war heute mit insgesamt sieben Teilnehmern recht gut besetzt. Das Skibergsteigen wird immer interessanter für den Nachwuchs.

Bei den Masters gelang Obendorfer Richard (Tirol/ RLC Wohnrecht Innsbruck) ein gutes Rennen, er siegte deutlich vor Sieger Peter (Osttirol/ Eybl Lienz 1) und Holzer Manfred (Tirol/ Rennteam Alpbachtal) und durfte sich somit auch Österreichsicher Meister Vertical seiner Klasse nennen. Genauso wie in der Masters Klasse weiblich Zwerger Michaela (Kärnten/LC Villach), die vor Kopp Astrid (Kärnten/Kelag Running) gewann.

Alles in allem eine erneut sehr würdige Veranstaltung für eine Österreichische Meisterschaft Vertical, welche von den Veranstaltern in Spittal an der Drau hier abgehalten worden ist. Zufriedene Gesichter bei der Siegerehrung sprachen eine deutliche Sprache, jeder hatte die Strapazen des harten Aufstiegs längst vergessen und war stolz darauf, dabei gewesen zu sein und vielleicht seine persönliche Bestzeit geschafft zu haben oder aber auch wieder nur mal einfach die steile Strecke ohne „cramp“ geschafft zu haben.

Wie froh jeder einzelne sein muss, dass auch dieser Tag in der Bergwelt wieder gut zu Ende ging und man sich, wie bei jeder anderen Sportart genauso, immer wieder bewusst sein muss, dass es trotzdem stets ein Restrisiko gibt, darauf machte ASKIMO Präsident Konrad Meindl bei der Siegerehrung aufmerksam und bat das Publikum um eine Schweigeminuten für den gestern tödlich in einer Lawine verunglückten Veranstalterkollegen des Lesachtaler Tourenlauf, Manfred Steiner.

Der champ or cramp ging gut über die Bühne, ein Dank an die Goldeck Bergbahnen und die SGS-Schiteam, es war wahrlich für alle Teilnehmer und Anwesenden ein tolles Event, welches natürlich wieder nach Wiederholung ruft!

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